Sustainability

CIOs müssen KI-Chancen und Risiken abwägen

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.
Laut Gartner sollten CIOs insbesondere negative Auswirkungen von künstlicher Intelligenz in Sachen Nachhaltigkeit genau prüfen.
KI sorgt auf der einen Seite für steigenden Energieverbrauch. Auf der anderen Seite kann sie laut Gartner helfen, den CO2-Fußanbdruck von Unternehmen zu verringern.
KI sorgt auf der einen Seite für steigenden Energieverbrauch. Auf der anderen Seite kann sie laut Gartner helfen, den CO2-Fußanbdruck von Unternehmen zu verringern.
Foto: Jacob Lund - shutterstock.com

Nachhaltigkeit wird zur Chefsache. "Gartners '2023 CEO Survey' hat gezeigt, dass Umweltthemen es zum ersten Mal seit Bestehen der Umfrage unter die Top-10-Prioritäten geschafft haben," sagt Bettina Tratz-Ryan, VP Analyst bei dem Marktforschungs- und Beratungshaus. Gleichzeitig stünden CIOs zunehmend unter Druck von Vorgesetzten, der Belegschaft, Investoren und Regulatoren, ihre IT auf Nachhaltigkeit auszurichten.

Künstliche IntelligenzKünstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine große Rolle. So sind laut der Umfrage knapp zwei Drittel der CEOs der Meinung, dass die Kombination von KI und Sustainability Aussicht auf Wachstum bietet. Laut Tratz-Ryan sollten CIOs das als Anregung verstehen, Transformationsstrategien bezüglich Nachhaltigkeit voranzutreiben und Umweltverträglichkeit als Faktor für Wachstum zu verstehen. Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de

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CIOs müssen demnach zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Digitalisierungsziele erfüllen und Nachhaltigkeitsvorgaben einhalten. Letzteres geschieht laut Gartner meist über Business-KPIs, etwa den CO2-Fußabdruck von Produkten oder den Energieverbrauch. "Vor allem sollten CIOs ihr digitales Fundament bereit für Nachhaltigkeit machen, auch wenn ihr Unternehmen Umweltverträglichkeit noch nicht priorisiert," resümiert Tratz-Ryan.

Chancen und Risiken in der Waage

Dabei gilt es für IT-Führungskräfte, die Chancen von KI gegen ihre Auswirkungen auf die Umwelt abzuwägen. Sie sollten ein Auge haben auf ungewollte Konsequenzen, die etwa durch Hardware-Anforderungen, KI-Modelltraining und den Energieverbrauch entstehen können.

Insgesamt 78 Prozent der befragten CEOs sind zwar der Ansicht, die Möglichkeiten von KI überwögen ihre Risiken. Allerdings vergrößert der KI-Boom in Unternehmen und insbesondere, der Hype um Generative AIGenerative AI (GenAI), laut den Gartner-Analysten den CO2-Fußabdruck der Technologie. Alles zu Generative AI auf CIO.de

Die Auguren sagen voraus, dass KI im Jahr 2030 bis zu 3,5 Prozent des weltweiten Energiebedarfs - hauptsächlich Elektrizität und Wasser - ausmachen wird. Diesen negativen Auswirkungen sollten Unternehmen entgegenwirken. "Sie können beispielsweise (Cloud-) Rechenzentren priorisieren, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden," sagt Pieter den Hamer, VP Analyst bei Gartner. Public-Cloud-Anbieter würden im Vergleich zu klassischen On-Premises-Serverräumen der Unternehmen bis zu 90 Prozent weniger Treibhausgase verursachen.

KI für Nachhaltigkeit nutzen

Auf der anderen Seite überragt der Nutzen von KI, Nachhaltigkeitsinitiativen voranzutreiben, laut Gartner ihre negativen Auswirkungen. KI könne etwa verwendet werden, um in der Fertigungsindustrie Bedarfe akkurater vorherzusagen sowie den Verbrauch von Rohstoffen und Energie genauer zu prognostizieren, resümiert den Hamer.

Um solche Effekte zu erzielen, müssten Führungskräfte aus IT und Business an einem Strang ziehen. Sie sollten gemeinsam ein Portfolio an KI-Initiativen anstoßen, um Ziele bezüglich Nachhaltigkeit sowie ESG (Umwelt, Soziales und Governance) in ihren Unternehmen zu erreichen.

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