Die Probleme im Public Sektor
Wie die Community Cloud funktioniert
Es stellt sich dann die Frage, wer denn nun Cloud Computing in welchem Rahmen in der Öffentlichen Verwaltung betreiben will. Das Grundgesetz garantiert den Kommunen weitgehende Autonomie. Artikel 91c des Grundgesetzes jedoch fordert Bund, Länder und auch Kommunen zur Zusammenarbeit auf. Viele Hoffnungen liegen hier auf dem IT-Planungsrat und erste Erfolge geben optimistische Signale.
Tatsächlich gibt es viele Bestrebungen zur Konsolidierung der IT sowie zur Zusammenarbeit in Richtung Cloud Computing. Die Konsolidierung der Rechenzentren ist auf Länderebene schon weit vorangeschritten. Auch Cloud Computing ist längst in der öffentlichen Verwaltung angekommen. Behörden sehen Cloud Computing als Möglichkeit zur Modernisierung ihrer Informationstechnik und zur Konsolidierung von IT-Ressourcen.
Treiber der Entwicklung
Wie kam es zu dieser Entwicklung? Die Finanzen werden knapper im öffentlichen Bereich, daran hat auch die wirtschaftliche Erholung nur wenig ändern können. 2009 wurde eine Schuldenbremse für Bund und Länder ins Grundgesetz geschrieben. Das hat aber auch Auswirkungen auf die IT auf allen Ebenen: ein großer Teil der kommunalen Ausgaben fließt beispielsweise dorthin. Konsolidierung und die Verlagerung von Aufgaben in eine spezifische „Behörden-Cloud“ liegen also auf der Hand. Allein das Shared-Service-Center Prinzip muss automatisch zu mehr Effizienz und weniger Kosten führen. Darüber hinaus können die Kosten vieler Verwaltungsprozesse – sei es im Personalwesen, Rechnungswesen oder Beschaffungswesen – durch Automatisierung erheblich gesenkt werden.
Weiteres Potenzial liegt in der Applikationsentwicklung und im Applikationsbetrieb. Rund 300 Applikationen laufen durchschnittlich in jedem kommunalen Rechenzentrum – meist Anwendungen mit gleichen oder ähnlichen Aufgaben, die aber oftmals speziell für eine Behörde entwickelt wurden und auch separat verwaltet werden. Mangelnde Standardisierung führt zu Reibungsverlusten. Hier kommt noch ein weiteres Argument ins Spiel: der demografische Wandel macht sich in der Öffentlichen Verwaltung früher und noch stärker bemerkbar als im privatwirtschaftlichen Umfeld.
Auf der anderen Seite nehmen die Aufgaben der IT als Basis effizienten hoheitlichen Handelns zu. Die durch Auslagerung von IT-Service-Prozessen, Automatisierungsmöglichkeiten gewonnenen Kapazitäten sollten nicht hinter vorgehaltener Hand diskutiert werden. Es geht nicht um Reduzierung von Stellen sondern um die Schaffung von Kapazitäten für notwendige kritische Aufgabe.