Fujitsu startet Web-Shop mit e-ID

Der E-Personalausweis in der Praxis

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Ab November setzt Fujitsu die elektronische Identität des neuen Personalausweises in seinem Online-Shop ein. Unsere Schwesterpublikation CIO.de sprach darüber mit Thomas Walloschke, Business Development Manager bei Fujitsu.
Thomas Walloschke, Business Development Manager bei Fujitsu: "Wir waren einer der ersten, die Ergebnisse vorzuweisen hatten."
Thomas Walloschke, Business Development Manager bei Fujitsu: "Wir waren einer der ersten, die Ergebnisse vorzuweisen hatten."

Am 1. November startet in Deutschland der neue Personalausweis im Scheckkartenformat. Firmen erwarten Millioneneinsparungen. Mehr als 180 Firmen testen zurzeit Technik, Nutzen und Einsatzgebiete des Ausweises. CIO.de berichtete unter anderem in dem Artikel "Der Ausweis fürs Internet" darüber.

CIO.de: Fujitsu war das erste Unternehmen, das ein Berechtigungszertifikat für die Nutzung der eID-Funktion bei der Vergabestelle im Bundesverwaltungsamt beantragt hatte. Künftig will Fujitsu den Nutzern in seinem deutschen Online-Shop das Registrieren mit dem neuen Ausweis ermöglichen.

Walloschke: Wir haben den Shop angemeldet, um zu lernen, wie wir die Technologie beherrschen können und mussten dafür einen großen Anforderungskatalog abarbeiten. Der Shop basiert auf einem amerikanischen System. Daher haben wird eine Technologie entwickelt, die es erlaubt, den Ausweis universell anzuschließen. Aus unserer Erfahrung heraus können wir anderen Unternehmen sagen, wie diese Anbindung funktioniert.

CIO.de: Wie ist Geschichte der Online-Shop-Anwendung?

Das aktuelle Testmuster des neuen Personalausweises von Thomas Walloschke.
Das aktuelle Testmuster des neuen Personalausweises von Thomas Walloschke.

Walloschke: Wir haben unsere Anwendung 2008 beim IT-Gipfel in Darmstadt offiziell vorgestellt. Das war die Geburtsstunde. Ich habe damals den Prozess verantwortet. Den Ausweis von damals besitze ich immer noch, man kann ihn aber heute nicht mehr auslesen. 2009 haben wir beim Bundesinnenministerium darum gebeten, am Anwendungstest teilnehmen zu dürfen. So sind wir mit unserem Online-Shop in den Test gegangen. Auf der Cebit 2010 haben wir ihn dann das erste Mal live vorgeführt. Wir waren also einer der ersten, die Ergebnisse vorzuweisen hatten. Und wir haben festgestellt, dass es auch viele andere Unternehmen gibt, die sich die Frage stellen, was genau sie tun müssen. Diese Unternehmen möchten wir begleiten.

CIO.de: Sie wollen das also auch anderen Firmen anbieten?

Walloschke: Es gibt nicht nur große Web-Shop-Betreiber, die diese Prozesse rund um ihr Angebot zum neuen Personalausweis selbst implementieren, sondern auch kleinere. Diese nutzen standardisierte Web-Shop-Systeme und zahlen dafür monatliche Abschläge. Hier sind Prozesse aufzusetzen, wir kennen sie als „Dienste im Netz“, die wir als ID-Service in der Cloud anbieten können. Im Rahmen des Anwendungstests bietet diese ID-Services aktuell nur die Bundesdruckerei an. Ob das für uns kurzfristig zu einem Business-Modell werden kann, hängt von der wirtschaftlichen Nachfrage ab.

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