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Neues Rechenzentrum für Alcatel-Lucent

1.000.000 US-Dollar sparen in fünf Jahren

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Bereits vier Monate später, im September 2006, begannen die Bauarbeiten in Marcoussis. Im März 2007 wurde die Anlage fertiggestellt. Ein Blick auf die Zahlen vermittelt ein Gefühl für die Dimenin denen sich dieser Umzug bewegte. In Marcoussis stehen 800 Server. Die Geräte verfügen über 170 Terabyte Speicherplatz und 11 000 Ethernet-Anschlüsse. 176 Geschäftsanwendungen von Alcatel-Lucent nach Marcoussis umzusiedeln war ein gewaltiger logistischer Aufwand. "Eine besondere Herausforderung lag darin, dass unsere 60 000 Kunden nichts von dem Rechenzentrums-Umzug merken durften", so Durand. Das Unternehmen sortierte die Applikationen in einer Rangliste nach ihrer Wichtigkeit und arbeitete sich von den unkritischeren zu den entscheidenden Anwendungen, etwa dem Logistik-Tool Blue Planet.

Die Taktik ging auf: Der Konzern berichtet von wenigen Störungen. Schon ein Ausfall einer Message-Applikation für einige Stunden wäre äußerst kritisch gewesen. "Ich nutze Outlook fast minütlich und habe
nichts von der Umstellung gemerkt“, sagt etwa Michael Linne, Sales Director bei Alcatel-Lucent. Auch heute propagiert Marcoussis eine sehr geringe Ausfallquote des Rechenzentrums - es habe eine Verfügbarkeit
von 99,995 Prozent, heißt es.

Diese hohe Disponibilität ergibt sich aus einem Zusammenspiel zahlreicher moderner Technologien und Vorrichtungen. Bei seinen Vorkehrungen gleicht Marcoussis einem Hochsicherheitstrakt: Ein Doppelzaun,
Videokameras, Feuerschutzsysteme und 24/7-Sicherheitsleute sollen für Sicherheit sorgen. Jedes einzelne der acht Gebäude speist eine zweifache Stromversorgung durch zwei 20 Kilovolt-Antennen. Kommt es zu Unterbrechungen in der Stromversorgung, ist jedes Gebäude 72 Stunden lang in der Lage, sich selbst zu
versorgen. Die Klimasysteme können exakt gesteuert werden und tragen so ihren Teil zu einer höheren Verfügbarkeit der Alcatel-Lucent-Anwendungen bei.

Mit LAN-Switchen sparen

Dass die Ausfallquote in Marcoussis so gering ist, liegt auch an den LAN-Switchen, der Perle unter den Konsolidierungsmaßnahmen des Telekommunikationsunternehmens. "Im Bereich LAN-Switche war das meiste Geld vergraben", weiß Rechenzentrums-Leiter Durand. Heute kostet der Betrieb der LAN-Switche den Konzern 30 Prozent weniger als früher. Billiger sind die Netzwerkkomponenten aus den folgenden Gründen: Sie benötigen ein Drittel weniger Strom, weniger Klimaanlagen und weniger Raum. Besonders der Platz ist eine bedeutende Komponente, denn er ist "das Kostspieligste an einem Rechenzentrum", so Durand.

Dass die umfassende Konsolidierung des Rechenzentrums lohnend ist, bestätigen nicht nur die Erhebungen von Alcatel-Lucent. Analysten von Forrester haben unlängst die Kosten-Nutzen-Rechnung für eine Reihe von Green-IT-Aktivitäten aufgemacht. Das Ergebnis dieses Vergleichs: Seine Rechenzentren zu konsolidieren gilt als der Königsweg unter den grünen Maßnahmen.

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