Bis Ende 2022 muss 1&1 mindestens 1.000 eigene Basisstationen in Betrieb genommen haben. So sehen es die Auflagen der Bundesnetzagentur aus der Frequenzauktion vor. Zudem muss das 1&1-Netz bis Ende 2025 mindestens 25 Prozent der deutschen Haushalte erreichen und bis Ende 2030 mindestens 50 Prozent. "Diese Auflagen wollen wir nicht nur erreichen, sondern deutlich übertreffen", erklärte eine Firmensprecherin jetzt.
Wichtige Schritte auf dem Weg seien gemacht: Nach dem Vertragsabschluss mit einem Netzwerkausstatter im Sommer befänden sich die Verhandlungen zwischen 1&1 und Standortbetreibern von Funktürmen nun auf der Zielgeraden, sagte die Sprecherin. Der eigentliche Ausbau soll "in den kommenden Monaten" starten. Bis die Kunden von 1&1 unterwegs im 1&1-Netz surfen, wird es allerdings noch dauern. "Den Migrationsprozess werden wir vermutlich im Jahr 2023 starten", sagte die Sprecherin.
Bisher nutzen 1&1-Mobilfunkkunden vor allem das O2-Netz. Sobald 1&1 aber sein eigenes 5G-Netz für seine Kunden freigibt, erlischt der Zugang zum 5G-Netz von O2. Damit die 1&1-Kunden dann nicht schlechter gestellt sind, will die Firma erst ein ausreichend großes eigenes Netz zur Verfügung haben, bevor sie den Schalter umlegt. Bisher gibt es in Deutschkand Mobilfunknetze von der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica (O2). 2019 ersteigerte 1&1 erstmals eigene Mobilfunk-Frequenzen.
1&1 gehört zum Telekommunikationskonzern United Internet, dessen Chef der Unternehmer Ralph Dommermuth ist. Am Dienstag gab das Unternehmen seine Quartalszahlen bekannt: United Internet und 1&1 steigerten in den ersten neun Monaten des Jahres Umsatz und operatives Ergebnis. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg der Gruppenumsatz nach Firmenangaben um 4,6 Prozent auf knapp 4,17 Milliarden Euro. Davon blieben 955,1 Millionen Euro als operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen übrig und damit gut 4,3 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Mit Blick auf das Jahresende bestätigte der Vorstand die Prognosen beider Unternehmen. (dpa/pma)