Millionen Deutsche haben bereits ein persönliches Profil in einem sozialen Netzwerk. Microsoft Deutschland-Chef Marcel Schneider fragte bei den Hamburger IT-Strategietagen im Februar, wie viele seiner Zuhörer über ein Facebook-Profil verfügen. Fast alle Anwesenden im Saal gaben Handzeichen.
"Das Netz vergisst nichts" erinnert das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Damit Nutzer sich über die möglichen Gefahren von Facebook, Twitter und Co. bewusst werden, gibt das Amt zehn Tipps für sicheres Surfen in sozialen Netzwerken.
1. Zurückhaltung bei persönlichen Informationen
Wer persönliche Daten im Internet preisgibt, sollte sich das vorher genau überlegen. Arbeitgeber, Headhunter, Versicherungen oder Vermieter können an Hintergrundinformationen interessiert sein und diese im Internet recherchieren.
2. Informieren Sie sich über AGBs und Datenschutzbestimmungen
Mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen und den Datenschutzbestimmungen eines sozialen Netzwerks sollte man sich vertraut machen, bevor man sich ein Profil einrichtet. Bei Facebook etwa kann man festlegen, dass nur bestätigte Kontakte Informationen und Bilder sehen können. Das BSI empfiehlt diese Einstellung.
Vertrauliche Arbeitgeber-Informationen bleiben vertraulich
3. Nicht jeden Kontakt bestätigen
Bei Kontaktanfragen darf man ruhig wählerisch sein. Denn Unbekannte könnten auch böswillige Absichten haben. Kriminelle könnten beispielsweise ausspionieren, wann eine Wohnung leer steht.
4. Melden Sie Cyberstalker
Wenn Personen Sie unaufgefordert und dauerhaft über das soziale Netzwerk kontaktieren, müssen Sie das nicht ertragen. Wenden Sie sich direkt an den Betreiber des sozialen Netzwerks. In besonderen Fällen empfiehlt das BSI, auch die Polizei für eine Strafverfolgung zu informieren.
5. Verwenden Sie nie das gleiche Passwort
Sie sollten für jede Internetanwendung, auch wenn Sie in verschiedenen sozialen Netzwerken angemeldet sind, ein unterschiedliches und sicheres Passwort verwenden. Die Sicherheit Ihrer Daten hängt immer auch von den Betreibern des sozialen Netzwerks ab. Werden deren Server gehackt, sind Ihre Daten trotz guter Passwörter nicht mehr sicher. Wenn Missbrauch bekannt wird, rät das BSI, auch Freunde und Bekannte zu informieren.
6. Vorsicht bei vertraulichen Informationen über den Arbeitgeber
Vertrauliche Informationen aus Ihrem Job können Ihren Arbeitgeber Geld und Sie den Job kosten.
7. Prüfen, welche Rechte Betreiber an eingestellten Bildern, Texten und Informationen bekommen
Geben Sie sozialen Netzwerken die Rechte an Ihren Bildern, können diese theoretisch von den Betreibern weiterverkauft werden. Das BSI empfiehlt auch zu prüfen, ob solche Nutzungsrechte gegebenenfalls bestehen bleiben, wenn man sein Profil löscht.
Nicht auf jeden Link klicken
8. Zweifelhaften Anfragen von Bekannten nachgehen
Wenn Sie zweifelhafte Anfragen von Bekannten erhalten, könnte ein Identitätsdiebstahl vorliegen. Deshalb sollten Sie sich bei einem Verdacht außerhalb des sozialen Netzwerks nach der Vertrauenswürdigkeit der Nachrichten und damit der Identität von Bekannten erkundigen. Betrüger können zum Beispiel Nachrichten verschicken, in denen Sie eine Notsituation beschreiben und um finanzielle Hilfe bitten.
9. Klicken Sie nicht wahllos auf Links
Soziale Netzwerke werden verstärkt dazu genutzt, um Phishing zu betreiben. Die Zieladresse eines Links könnte etwa eine gefälschte Startseite eines sozialen Netzwerks sein. Gibt man dort Benutzernamen und Kennwort ein, werden die Daten direkt an den Betrüger weitergeleitet. Häufig kommen Kurz-URLs zum Einsatz, bei denen der Nutzer die eigentliche Zieladresse nicht erkennen kann.
10. Mit Kindern über soziale Netzwerke sprechen
Eine wichtige Aufgabe von Eltern besteht darin, die Medienkompetenz ihrer Kinder zu stärken. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über ihre Aktivitäten in sozialen Netzwerken und klären Sie sie über Gefahren auf.