Nach und nach wird Internetnutzern bewusst, wie die Inhalte, die sie im Netz hinterlassen, maßgeblich zur Meinungsbildung über sie beitragen. Was man im Internet veröffentlicht, ist meist weit über den Freundeskreis und die Unternehmensgrenzen einsehbar. Vor allem durch die immer stärkere Ausbreitung sozialer Netzwerke hinterlassen viele Menschen immer mehr und immer spontanere Inhalte im Netz, die sie vielleicht schon nach wenigen Stunden bereuen. Dabei denken sie oft nicht darüber nach, wie schwer Inhalte aus dem Internet vergessen gemacht werden können. Denn anders als ein Gespräch bleibt ein Interneteintrag nie eine Momentaufnahme, sondern kann später immer wieder aufgerufen werden.
Allein in Deutschland sollen im Oktober 21 Millionen Menschen aktiv das soziale Netzwerk Facebook genutzt haben, heißt es in einem Fachbeitrag des Online-Reputationsmanagers Reputeer. Natürlich kann man einen Facebook-Beitrag, den man selbst erstellt hat, im Nachhinein wieder löschen. Aber spätestens dann, wenn andere Nutzer diesen Beitrag bereits mit ihren Kontakten geteilt haben, hat man selbst keine Kontrolle mehr über den Inhalt.
"Auch wer sich im realen Leben eine hohe Reputation erworben hat, hat keine Garantie auf eine einwandfreie Reputation im Internet und muss dafür Sorge tragen, dass der gute Ruf im Netz widergespiegelt wird", schreibt Melanie Vogelbacher, die Geschäftsführerin vom Online-Reputationsmanager Reputeer, in einem Fachbeitrag. Wie wichtig es ist, im Internet auf einen guten Ruf zu achten, merken viele erst dann, wenn sie auf Negativeinträge aufmerksam werden oder gemacht werden, zum Beispiel in einem Bewerbungsgespräch.
Im Oktober veröffentlichte Reputeer gemeinsam mit Professor Thomas Peisl von der Hochschule München eine Studie zum Thema Online-Reputation. 86 Prozent der befragten Personalberater gaben in der Studie an, dass sie inzwischen Online-Recherchen über Bewerber durchführen. 62 Prozent finden, dass sich ein guter Online-Ruf positiv auf die Karrierechancen von Bewerbern auswirkt. Darüber hinaus berichtete der Großteil der Befragten, schon einmal Kandidaten wegen ihres schlechten Rufs im Internet abgelehnt zu haben. Als die häufigsten Ursachen für das Ablehnen solcher Bewerber nennt die Studie unpassende Kommentare oder Fotos, Bedenken bezüglich des Lebensstils und Falschangaben in der Bewerbung.
Anbieter Reputeer spricht zehn Empfehlungen für die Online-Reputation aus:
Neue Einträge zum eigenen Namen überwachen
1. Googeln Sie sich regelmäßig selbst oder nutzen Sie einen Dienst wie Google Alert, um neue Einträge zu Ihrem Namen zu überwachen.
2. Achten Sie auf Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Netzwerken. Ihr Facebook-Profil sollte so eingestellt sein, dass nur bestätigte Kontakte Ihre Einträge und Bilder sehen können.
3. Beobachten Sie Namensvetter im Netz und grenzen Sie sich gegebenenfalls stärker ab. So besteht keine Verwechslungsgefahr zwischen Ihnen und Ihrem Namensvetter.
4. Nutzen Sie Business-Netzwerke wie Xing, um Ihre Kompetenzen zu zeigen und sich beruflich zu vernetzen.
5. Achten Sie auf aktuelle Kontaktdaten im Netz, lautet die fünfte Empfehlung von Reputeer. Wer seine Kontaktdaten lieber nicht im Internet sehen möchte, sollte darauf achten, dass die Einstellungen bei Xing und Co. so gewählt werden, dass die Kontaktdaten nicht einsehbar sind.
6. Immer sollte gelten: Überlegen Sie sich gut, was Sie ins Netz stellen. Das Internet vergisst nichts.
Inaktive Profile im Internet löschen
7. Veröffentlichen Sie aktiv Inhalte zu den Themen, mit denen Sie in der Öffentlichkeit in Verbindung gebracht werden möchten.
8. Löschen Sie Ihre Profile in sozialen Netzwerken, die Sie nicht aktiv nutzen. Dann werden Sie nicht mit der Plattform in Verbindung gebracht und laufen darüber hinaus nicht Gefahr, mit einem veralteten Profil im Netz vertreten zu sein.
9. Bei all diesen Tipps sollte man aber immer authentisch bleiben und ein stimmiges Bild von sich im Netz zeigen.
10. Der letzte Ratschlag mahnt zur Vorsicht bei der Nutzung von Applikationen, denen man umfassenden Datenzugriff gewährt. Vor der Nutzung einer Applikation sollte man sich die AGBs genau durchlesen.
Die Ratschläge stammen von Reputeer, Anbieter für Reputationsmanagement im Internet. Das Münchner Unternehmen prüft auf Wunsch den Online-Ruf seiner Kunden und unterstützt beim Aufbau eines guten Rufs im Internet. Zum Reputationsmanagement gehört die Erstellung und Publikation neuer Inhalte, um Unerwünschtes mit Suchmaschinenoptimierung zu verdrängen.