HP und Marktführer T-Systems sind die besten in Deutschland präsenten Anbieter von SAP-Hosting. Das geht aus der Studie PAC Radar der Strategieberater von Pierre Audoin Consultants (PAC) hervor. Sowohl HP als auch T-Systems erzielten mit einer durchschnittlichen Bewertung von jeweils 1,69 Punkten die Bestnoten.
Auf einer Skala von 1 als Optimum bis 5 bewertete PAC für jeden Anbieter eine Fülle von Qualitätskriterien. Untersucht wurden 11 Anbieter, die allesamt mindestens „exzellent“, sprich gut abschnitten. Der Konkurrenz enteilt ist knapp hinter HP und T-Systems folgend auch IBM. Diese drei Provider stufte PAC durchweg in der Kategorie „Best-in-Class“ ein.
Damit erreichten drei der vier größten Anbieter herausragende Zensuren von Seiten der Berater. Kleiner Verlierer ist somit Atos, das in der Bundesrepublik zwar eine ähnlich große Marktmacht wie IBM und HP besitzt, aber qualitativ hinter den drei Siegern herhinkt.
Immerhin reichte es für Atos für eine Positionierung in der zweitbesten Kategorie „Excellent“, in der außerdem sieben kleinere Provider zu finden sind. Anhand der von PAC vorgenommenen Positionierung in einer Kreisgrafik lässt sich dieses Verfolgerfeld differenzieren. So adressieren Atos, CSC und Xerox/sds eher große Unternehmen, während itelligence, Fujitsu TDS, All for One und die Info AG sich stärker auf den Mittelstand konzentrieren. Pironet NDH spricht zwar Unternehmen aller Größenklassen an, unterscheidet sich aber durch seine starke Fokussierung auf den deutschen Markt vom Rest des Feldes.
Laut PAC repräsentieren diese 11 Unternehmen zusammen etwa 70 Prozent des Marktes für SAP-Hosting-Dienstleistungen in der Bundesrepublik. Betrachtet wurden sowohl dedizierte Verträge nur über SAP-Hosting als auch „eingebettete“ Service-Kontrakte, die dieses Feld umfassen.
Vertikalisierung und SaaS im Kommen
PAC-Analyst Karsten Leclerque betont die sowohl international als auch national betrachtet wichtige Rolle des SAP-Hosting-Marktes in Deutschland. Hierzulande wird demnach etwa ein Viertel der weltweiten Umsätze in diesem Geschäftsfeld erzielt. Dienstleistungen im SAP-Umfeld machen ein Fünftel des deutschen IT-Services-Markt aus, wovon 28 Prozent auf das im Radar beleuchtete SAP-Hosting entfallen.
Der Betrieb der SAP-Systemlandschaft im Rechenzentrum externer Provider hat in der Bundesrepublik laut PAC zwar eine bis in die 1980er-Jahre zurückreichende Tradition. Dennoch weise der reife Markt aktuell eine ungebrochen hohe Dynamik auf. „Der Trend zur Externalisierung hält an und neue Kundengruppen, insbesondere der Mittelstand, bilden ein zusätzliches Betätigungsfeld für die Providerseite“, führt Analyst Leclerque aus. Aber auch im Bereich der Großkonzerne bestehe nach wie vor Potenzial für eine Auslagerung von SAP-Systemen.
Innerhalb bestehender Outsourcing-Beziehung sorgen laut PAC einerseits Innovationen von SAP zu steigenden Investitionen. Damit sind insbesondere die Vertikalisierung von SAP-Lösungen, Business Intelligence und die Öffnung hin zu neuen Liefermodellen wie Software-as-a-Service (SaaS) gemeint. Andererseits bemühten sich die Anwender weiterhin, Komplexität und Kosten durch Standardisierung, Konsolidierung und Harmonisierung zu verringern.
Leclerque sieht auch beim SAP-Hosting einen Trend zur „Cloudifizierung“ dieser Dienstleistung. Indizien dafür seien die zunehmende Standardisierung, immer mehr Paket-Angebote, die Flexibilisierung von Vertragsmodalitäten und nutzungsbasierten Preis- und Abrechnungsmodellen sowie der von den Betreibern immer häufiger gewählte Plattform-basierte Ansatz.
Der PAC-Radar zeigt den Anwendern, dass es eine Reihe erfahrener und gut aufgestellter Provider im deutschen Markt gibt. Die Auswahl des passgenauen Partners bleibt dennoch eine Herausforderung. „Die Zahl der SAP-Hosting-Anbieter in Deutschland ist ebenso groß wie heterogen“, berichtet Analyst Leclerque. „Angebote, Servicebreite, Kundenfokus und geographische Präsenz der Provider unterscheiden sich teils signifikant.“
Fragen aus Anwendersicht
Einer von mehreren entscheidenden Aspekten dabei sei, dass der Provider tatsächlich Service in der erwarteten Qualität und Flexibilität liefern könne. „Die berühmte Augenhöhe zwischen Kunde und Provider ist ein entscheidender Faktor, auch wenn das nicht automatisch heißt, dass für mittelständische Unternehmen nur ebenso mittelständische Provider in Frage kommen“, so Leclerque.
Genau schauen sollten Anwender laut PAC unter anderem auf branchenspezifische Kenntnisse und Ressourcen, auf den Umfang des Portfolios und auf Zertifizierungen etwa zu Service- und Qualitäts-Management, Sicherheit und Compliance-Standards.
Zu fragen sei ferner nach Projektkapazitäten, falls irgendwann Outsourcing über das reine SAP-Hosting hinaus erfolgen soll, nach Referenzen, nach geographischer und internationaler Präsenz, nach kosteneffizienten Produktionsstrukturen, nach Skalierbarkeit und Innovationskraft. Auch Beständigkeit und eventuelle Übernahmerisiken seien zu prüfen.
Antworten auf diese Fragen für die einzelnen Provider liefert der „PAC Radar SAP-Hosting“, der bei PAC erhältlich ist.