Zwischen all den Gedanken über Innovationen, Cloud und agile IT müssen sich CIOs nach wie vor auch um Effizienz kümmern. Der Berater Accenture hat selbst intern aufgeräumt und nennt zwölf Ansatzpunkte. Das sind:
1. Strategie und Governance aufsetzen
Die Consultants nennen beide Schlagworte in einem Atemzug. IT-Governance muss zentralisiert sein und Prozesse, Performance Management, Investment-Entscheidungen sowie Kunden-Feedback umfassen. Die IT-Strategie orientiert sich an der übergeordneten Unternehmensstrategie.
2. IT als Business betreiben
Accenture versteht IT als "Business im Business". Konkret: Der CIO definiert ein Managed Service-Modell mit einem Standard-Set an IT-Produkten und -Services zu wettbewerbsfähigen Preisen. Endanwender gelten als Kunden, die sich aus dem Katalog ihre Produkte und Services heraussuchen. Die Kosten werden kontrolliert, eine vierteljährliche IT-Performance-Scorecard informiert über die Leistung der IT-Abteilung.
3. Zentralisieren, Standardisieren, Konsolidieren
Das Ideal ist die Nutzung einer Single-Plattform. Dazu Merim Becirovic, Managing Director of Accenture Internal IT Governance and Enablement: "Viele Unternehmen halten Best-of-Breed-Lösungen in jedem größeren Bereich für nöitg. Wir widersprechen höflich." Best-of-Breed steigere Komplexität und verringere Flexibilität.
4. Smarter sourcen
Die Berater sehen Outsourcing als Schlüssel zur Transformation. Um Anwendungen, Entwicklung und Maintenance muss man sich nicht selbst kümmern, ebenso wenig um Infrastrukur-Services und Collaboration-Tools.
5. Anwendungen rationalisieren
600 weltweite Applikationen und mehr als 1500 lokale - das war der Stand bei Accenture im Jahr 2001. Nach einer Rationalisierungswelle blieben 335 globale und 311 lokale Anwendungen übrig. Alle anderen erwiesen sich als redundant oder wurden schlicht nicht mehr genutzt.
6. Portfolio managen
Dieser Punkt bezieht sich bei Accenture auf die Verschiebung von Back Office zu Front Office. Absicht dessen ist das Ausbilden eines Nutzerzentrierten Blicks auf die IT. Der Berater unterscheidet fünf Portfolios: die einzelnen Business Units (hier als ein Punkt zusammengefasst), Corporate Functions, IT Functions, Recht und Regularien. Investitionen in die IT werden nicht mehr kleinteilig betrachtet, sondern durch dieses Raster.
7. Rechenzentren virtualisieren
Nochmals der Orientierungspunkt 2001: Damals betrieb Accenture an 40 verschiedenen Standorten Rechenzentren. Jetzt sind es nur noch fünf. Der Grund dafür ist die Nutzung von Server-Virtualisierung. Stand Januar 2016 sind 88 Prozent der Server virtualisiert. Die Kosteneinsparung beziffern die Berater auf 84 Prozent.
8. Das Netzwerk umgestalten
2006 stellte Accenture vermehrt auf Voice und Video-Services um. Das Zusammenführen von Data- und Voice-Network reduzierte die Telekommunikations-Kosten um ein Fünftel. Seit 2015 betreibt das Unternehmen sein Netz als private Cloud. Dadurch sanken die Kosten für Connectivity um 30 Prozent.
9. Mail und Collaboration aus der Cloud beziehen
Seit 2012 befindet sich Accentures E-Mail-Plattform in der Cloud. Das Unternehmen spricht von seinem "Cloud Footprint", der von neun Prozent auf aktuell 57 Prozent der Business-Anwendungen gewachsen sei.
10. IT-Prozesse den Veränderungen anpassen
Entscheidungen wie Outsourcing oder der Weg in die Cloud bringen Veränderungen bei den IT-Prozessen mit sich. Das reicht von einfachen Abläufen - jeder Mitarbeiter kann an jedem Drucker ausdrucken - bis zum Einführen von Self-Support. So können die Kollegen etwa Passwort-Resets selbst durchführen.
11. Verträge mit Zulieferern überarbeiten
Das automatische Erneuern von Lizenzen mag praktisch erscheinen, wirtschaftlich ist es nicht. Accentures Ideal ist auch hier möglichst wenig Komplexität, das heißt, die Zusammenarbeit mit möglichst wenigen Zulieferern. Die Berater haben eigens eine Abteilung für Ecosystem Products and Services (EP&S) eingeführt. Diese nimmt jeden Vertrag und jeden Anbieter unter die Lupe. Das Resultat sind Einsparungen von 15 Prozent bei den Lizenzkosten.
12. Benefits realisieren
Die Berater haben einen Benefits-Realization-Prozess aufgesetzt. Ein Sponsor aus dem Business legt gemeinsam mit einem IT-Steering-Komitee fest, nach welchen Kriterien ein Projekt als Erfolg gilt.