Mit der Fußballweltmeisterschaft beschäftigen sich die Deutschen nicht nur auf dem Sofa oder beim Public Viewing, sondern auch auf dem Bürostuhl. Eine Studie der Universität Hohenheim zeigt, dass über 50 Prozent der Arbeitnehmer planen, bis zu 15 Minuten täglich mit WM-Themen am Arbeitsplatz zu verbringen.
In der Viertelstunde wollen die Befragten etwa Radio hören, Tipp-Gemeinschaften unter Kollegen bilden und Spiel-Ergebnisse im Internet abrufen. 76,1 Prozent von ihnen planen nicht, die verlorene Arbeitszeit nachzuarbeiten.
Die Experten der Universität Hohenheim haben nachgerechnet und kommen zu folgendem Ergebnis: "Sollten sich unsere Befragungswerte als realistisch herausstellen, würden 0,27 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verloren gehen", sagt Marketing-Professor Markus Voeth.
Die Studie kam außerdem zu dem Ergebnis, dass Arbeitgeber in Deutschland während der WM toleranter sind, als man vielleicht vermuten könnte. 60 bis 70 Prozent der Chefs haben nichts dagegen, wenn die Mitarbeiter kleine Teile ihrer Arbeitszeit nutzen, um WM-Ergebnisse im Internet abzurufen oder das Radio einzuschalten.
Deutsche verbringen mehr als vier Stunden in sozialen Netzwerken
Auch bei Facebook und Twitter ist die WM spätestens seit dem ersten Deutschland-Spiel Top-Thema. Aktuelle Zahlen vom Marktforschungsunternehmen Nielsen zeigen, dass weltweit bereits eine von vier Onlineminuten in sozialen Netzwerken verbracht wird. Drei Viertel der Internetnutzer weltweit besuchen soziale Netzwerke oder Blogs, wenn sie online gehen.
In Deutschland sind es 63 Prozent der Internetnutzer, die Blogs und soziale Netzwerke besuchen. Im April dieses Jahres haben Deutsche beispielsweise durchschnittlich 4 Stunden 13 Minuten und fünf Sekunden mit sozialen Netzwerken verbracht.
Für die Fußball-Studie befragten die Marketingexperten der Universität Hohenheim deutschlandweit 1664 Personen. Die Forscher fragten nach den Plänen der Arbeitnehmer für die WM an ihrem Arbeitsplatz und inwieweit Arbeitgeber das WM-Verhalten tolerieren.