Das papierlose Büro bleibt selbst in der digitalen Welt eine unerfüllte Vision. Unternehmen rund um den Globus haben 2010 auf digitalen Laser- und Tintenstrahl-Druckern 3,1 Billionen Papierdokumente im A3- und im A4-Format ausgedruckt. Bei Firmen aus aufstrebenden Ländern stieg das Druckvolumen um 7,3 Prozent im Vergleich zum Jahr 2009. Betriebe in Industriestaaten dagegen haben Papierausdrucke um 1,3 Prozent reduziert. Zu diesen Ergebnissen kommt das US-Marktforschungsinstitut IDC in der Studie "Worldwide Page Volume and Vendor Share Program".
Mehr Papierausdrucke als je zuvor
Dieser weltweite Trend spiegelt sich den Marktforschern zufolge auch in der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) wider. Während die Unternehmen aus Westeuropa im Jahresvergleich ein Prozent weniger Dokumente ausgedruckt haben, stieg die Anzahl der Ausdrucke in der CEMA-Region (Zentral- und Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika) deutlich um 14 Prozent.
Insgesamt haben Unternehmen aus dieser Region im Jahr 2010 jeden Tag drei Milliarden Seiten an Papier ausgedruckt. "Die täglich in EMEA ausgedruckten Seiten ergeben aneinandergereiht eine Strecke, die von der Erde bis zum Mond und zurück reicht", sagt IDC-Analystin Ilona Stankeova. "Allein die Anzahl der in einer Minute getätigten Ausdrucke ist so groß, dass diese eine Fläche von 18 Fußballfeldern vollständig abdecken."
Multifunktionsgeräte (MFP) sind der Renner
Die Marktforscher haben das Druckaufkommen mit Blick auf die einzelnen Druckerarten und -Technologien untersucht. Sowohl bei Laserdruckern als auch bei Tintenstrahldruckern setzen Anwender verstärkt auf komfortable Multifunktionsdrucker (Multifunction Peripheral = MFP). Mit diesen Geräten können sie Dokumente gleichzeitig drucken, scannen, kopieren und per E-Mail oder Fax versenden. Deshalb verwundert es kaum, dass MFPs den Markt sowohl im Hinblick auf die installierte Basis als auch beim ausgedruckten Seitenvolumen dominieren.
Den größten Anteil an A4-Laserdruckern in EMEA machen immer noch Mono-Laserdrucker mit einer installierten Basis von rund 84 Prozent und 773 Milliarden ausgedruckten Seiten aus. Doch die Anzahl der Ausdrucke mit diesen Geräten sank, weil Anwender im Jahr 2010 verstärkt auf Farblaserdrucker umstiegen.
Laser schlägt Inkjet
Im Bereich der A4-Farblaserdrucker verzeichnet IDC bei den Ausdrucken in der EMEA-Region von 2009 auf 2010 nämlich einen Anstieg von 16 Prozent, vorwiegend getrieben vom MFP-Segment. A3-Laserdrucker steuerten immerhin 41 Prozent zum gesamten Printvolumen im Laserbereich bei, obwohl sie in EMEA nur einen Anteil von neun Prozent an der installierten Basis ausmachen.
Der Anteil der auf Tintenstrahldruckern ausgegebenen Seiten liegt dagegen nur bei acht Prozent, obwohl diese mehr als die Hälfte der installierten Basis ausmachen. Die Diskrepanz zwischen dem hohen Marktanteil dieser Drucker und dem geringen Printoutput liegt den Marktforschern zufolge darin, dass eine große Anzahl der Inkjet-Drucker vor allem in Privathaushalten und sehr kleinen Firmen eingesetzt wird. Diese haben im Vergleich zu Großunternehmen oder Mittelständlern ein deutlich geringeres Druckaufkommen.
Druckerhersteller: HP ist Platzhirsch
Klarer Marktführer in allen Druckerbereichen ist Hewlett-Packard (HP). Der US-Konzern dominiert beim A3- und A4-Druckformat den Markt im MFP-Segment, bei Single-Funktionsgeräten (SFDC = single-function digital copiers), Tintenstrahldruckern und den Farb- und Mono-Laserdruckern.
Die Marktanteile dahinter teilen Canon und Xerox im Wesentlichen unter sich auf. Bei MFP- und SFDC-Farblaserdruckern wie auch bei A4-MFP-Farblaserdruckern kommt der Spezialhersteller Konica-Minolta auf Platz zwei. Bei A4-Farb-Laserdruckern erklimmt Oki Rang zwei. Bei A4-Mono-Laserdruckern belegt Lexmark den zweiten Platz vor Kyocera Mita.