IDC: Test-Installationen geplant

2 Gründe für den Cloud-Einstieg

24.04.2012 von Hartmut  Wiehr
IDC prognostiziert in einer Studie, das sich Cloud-Services durchsetzen werden. Auch in Krankenhäusern und Arztpraxen habe man das inzwischen erkannt.

IDC Health Insights hat vor kurzem eine Studie veröffentlicht, die sich mit der europäischen IT-Landschaft für Cloud-Provider im Healthcare-Sektor befasst. Laut IDC gehört Cloud Computing zu jenen Technologien, die auf der einen Seite viel Zustimmung erfahren, auf der anderen Seite aber auch eine Menge von Befürchtungen und Ängsten hervorrufen. IT-Mitarbeiter und -Manager befürchten vor allem, dass die anstehenden Veränderungen zu ihren Lasten gehen könnten.

IT aus der Steckdose: Diese Vision könnte schon bald mit den neuen Cloud-Services Realität werden.
Foto: IDC Health Insights

So stehen Ausgaben für neue Dienstleistungsmodelle auf der Basis von Virtualisierung und Angeboten für private oder public Clouds bevor, die letztlich zu einer komplexeren IT-Infrastruktur mit einem höheren Verwaltungsaufwand führen. Außerdem ist es für viele IT-Abteilungen nicht absehbar, wie sich bestehende Hardware- und Software-Komponenten mit den Cloud-Services vertragen werden. IDC spricht von einem verbreiteten "Unbehagen angesichts eines Wegs in unbekannte Welten“.

Noch ein geringer Anteil am IT-Budget

Zu den Resultaten der Studie gehört der Befund, dass Cloud-Technologien erst einen geringen Anteil an den IT-Budgets ausmachen, in den nächsten zwölf Monaten aber immer mehr Healthcare-Organisationen Test-Installationen planen. Einige würden sogar schon Cloud-Modelle im Back Office ausprobieren.

Laut IDC gibt es auch schon positive Äußerungen, die Erfahrungen für Cloud-Services in den mehr medizinspezifischen Anwendungsgebieten zu nutzen – zum Beispiel in der Telemedizin.

Die Analysten von IDC Health Insights fragten IT-Verantwortliche in Gesundheitsorganisationen, was ihre Motivationen für den Einstieg in Public-Cloud-Modelle seien. Dabei zeigten sich zwei Faktoren:

2 Faktoren für den Cloud-Einstieg

  1. Mit Public Clouds würde die IT flexibler werden, vor allem was die Skalierbarkeit der Infrastruktur angeht. Neue Technologien könnten schneller für die Endanwender zur Verfügung gestellt werden. Und generell hoffen die Manager, mehr Standardprodukte statt teurer, selbst weiterentwickelter Geräte und Software einzusetzen.

  2. Viele CIOs erwarten sich zudem eine höhere Effizienz bei Investitionen: Bisher wird IT häufig überprovisioniert, das heißt auf Vorrat eingekauft, ohne die wirklichen zukünftigen Ansprüche genau zu kennen. Bezieht man dagegen die Leistungen von einem Provider, bezahlt man immer nur genau das, was jeweils gebraucht wird. Außerdem kann man nicht mehr benötigte Kapazitäten zurückgeben. Das wirkt sich auch positiv aus auf die bisherigen Lizenz- und Wartungskosten.

Bei IDC ist man fest überzeugt davon, dass sich Cloud Computing schon bald überall durchsetzen wird.
Foto: IDC Health Insights

Sorge um Lockin-Situationen

Gerade bei Healthcare-IT überwiegen viele nicht-standardisierte Produkte, die wegen mangelnder Schnittstellen mehr Aufwand in der Verwaltung erfordern und häufig zu Lockin-Situationen mit einigen Herstellern führen. IT-Manager haben aus diesen Erfahrungen gelernt und wollen sich versichern, dass ihnen mit Cloud-Strategien und -Investments nicht neues Unheil droht. Hersteller und Provider, die sie von den Vorzügen eines Umstiegs auf Cloud-Szenarien überzeugen wollen, sollten sich dieser Ausgangssituation bewusst sein.

Die Studie von IDC Health Insights "Cloud in the European Healthcare Sector: Trends and Strategies For 2012 and Beyond” kann kostenpflichtig erworben werden über diesen Link: www.idc-hi.com/research/index.jsp