Die hier vorgestellten Hilfs-Tools haben sich allesamt in der Praxis bewährt. Das auf Ubuntu aufbauende Mini-Betriebssystem "gOS", sowie der Datei-Manager "Freecommander", ein besserer und kostenloser Ersatz für Microsofts Windows Explorer, wurden beispielsweise von Computerwoche-Lesern, installiert, genutzt, geprüft und empfohlen.
Update 14. April 2010: Wir haben alle hier aufgeführten Programme auf deren Verfügbarkeit überprüft und die Download-Links aktualisiert.
Zu den von den Autoren besonders geschätzten Gratis-Tools zählen zudem "AndLinux", mit dem Sie Linux-Tools unter Windows laufen lassen, "Licence Crawler", der Lizenzschlüssel schnell findet, "Process ko", um nicht mehr reagierende Programme zu beenden, sowie der schlanke Editor "Jedit", den sich vor allem Programmierer ansehen sollten. In die Kategorie "tolle Idee, aber leider kostenpflichtig" fällt der "Mobilesitter" vom Fraunhofer Institut, der Passwörter speichert, sichert und verwaltete. Nett, aber ausbaufähig sind "AwayFind" (Schutz vor E-Mail-Flut) sowie "Pinger" (schneller VoiceMail-Versand).
gOS - Das Linux für die Google Community
Mit "gOS" erhalten Linux-Enthusiasten ein Betriebssystem, bei dem die Google Gadgets bereits vorkonfiguriert sind. Die Software basiert auf Ubuntu und glänzt mit grafischen Effekten und guter Bedienbarkeit. Die Entwickler von gOS haben auch an die Besitzer älterer Geräte gedacht: Auf Basis des "Enlightment"-Fenster-Managers gibt es gOS ebenfalls. Enlightment ist weniger speicherhungrig als Gnome und vor allem als KDE. Somit kommen Nutzer mit einem Notebook, das eben nicht mehr als die angesprochenen 256 MByte RAM aufweist, ebenfalls in den Genuss, mit gOS zu arbeiten.
Fazit: Das Desktop-Betriebssystem gOS taugt zur Plattform für Google-Freaks mit lahmen Rechnern.
Synchredible gleicht Dateien, Ordner und Laufwerke ab
Wer Daten zwischen verschiedenen Verzeichnissen und Datenträgern abgleichen will, findet in "Synchredible" ein nützliches Tool. Mit Hilfe von Synchredible lassen sich Dateien, Ordner, Laufwerke (inklusive Netzwerk-Laufwerken) und USB-Geräte abgleichen. Der Anwender kann den Transfer für eine oder beide Richtungen konfigurieren. Für vorsichtige Nutzer präsentiert das Werkzeug auf Wunsch eine Vorschau über die Dateien, die zu synchronisieren sind. Den Datenabgleich protokolliert das Softwarewerkzeug.
Die Standard Edition ist als Freeware erhältlich. Eine funktionsreichere Professional Edition kostet für den privaten Nutzer 25 Euro, für Unternehmen fallen 50 Euro Lizenzgebühren an.
Fazit: Synchredible sorgt für einen zuverlässigen Datenabgleich und bietet viele Konfigurationsmöglichkeiten.
Linux-Tools unter Windows nutzen
Windows-Programme unter Linux zu verwenden, ist mit ausgereiften Produkten wie Cedega oder Wine mittlerweile problemlos möglich. Andersrum sieht es dagegen eher mau aus. Mit "AndLinux" (andLinux.org) soll sich das ändern - Linux-User können weiter ihre gewohnten Tools einsetzen, auch wenn die Firma Windows-PCs vorschreibt.
Das Werkzeug ist im Kern ein Ubuntu-System, das sich komplett in ein bestehendes Windows integriert. Von den zwei im Projekt angebotenen Versionen empfiehlt sich die umfangreichere KDE-Variante.
Fazit: AndLinux ist ein praktischer Ersatz für ein echtes Linux.
FreeCommander - Ersatz für den Windows Explorer
Unzufrieden mit Microsofts Standard-Datei-Manager Explorer? Schauen Sie sich den FreeCommander an! Hier stehen immer zwei Dateisystembäume gleichzeitig zur Ansicht, und für jede der beiden Ansichten können in mehreren Tabs unterschiedliche Dateisystem-Orte verwaltet werden. Neben dem klassischen Kopieren von Dateien zwischen den Ansichten bietet Freecommander viele nützliche Funktionen.
So kann man sich in gepackte Dateibäume begeben, ohne dass ein Packprogramm dafür benötigt wird. Dateien entpacken, komprimieren, auf kleine Dateien aufteilen, MD5-Hashes erzeugen und verifizieren wie auch Mehrfachumbenennungen von Dateien sind nur eine kleine Auswahl der üppigen Funktionen, die Freecommander unter einer aufgeräumten Benutzeroberfläche anbietet.
Fazit: Eine vielseitige Explorer-Alternative - nicht nur für Power-User.
License Crawler findet Lizenzschlüssel
Wer einen neuen Rechner aufsetzt, benötigt die Lizenzschlüssel der erworbenen Programme, die auf dem Altsystem installiert sind. Hat der Anwender die Angaben nicht parat, muss er sie sich über Werkzeuge wie "Regedit" zusammensuchen.
Etwas einfacher geht es mit dem kostenlosen "License Crawler" von Martin Klinzmann. Nach dem Start fragt das Programm, wo innerhalb der Windows-Registry es mit der Schlüsselsuche beginnen soll. Nach der Recherche in der Datenbank des Microsoft-Betriebssystems füllt sich dann das Fenster mit Einträgen.
Fazit: Das kostenlose Tool License Crawler lässt sich schnell installieren und spürt Seriennummern im Handumdrehen auf. Die Lizenzschlüssel von installierten Softwarepaketen erscheinen in einem Fenster.
Mobile Express - SMS am Desktop verwalten
Obwohl häufig genutzt, werden Kurzmitteilungen im Business-Umfeld bislang eher stiefmütterlich verwaltet. Für eine Gleichbehandlung mit dem mobilen E-Mail-Verkehr sorgt das kostenlose Tool Mobile Express von Efficasoft. Unter Windows und mit einer an Outlook angelehnten Arbeitsumgebung lassen sich einfach und bequem SMS schreiben und empfangen. Erforderlich dazu ist zudem ein via Activesync verknüpftes Windows-Mobile-Gerät.
Der Nutzer erhält außerdem vollen Zugriff auf die im Smartphone gespeicherten SMS-Nachrichten (Eingang, Ausgang, Entwürfe, Gesendet) und kann sie in Form einer Textdatei exportieren. Als weiteres Feature lassen sich die Handy-Kontakte bequem vom PC aus organisieren. Die Software informiert zudem den Anwender, dass die versandte SMS angekommen, beziehungsweise eine neue Kurznachricht auf dem Smartphone eingegangen ist.
Fazit: Das kostenlose Tool macht SMS Business-tauglich.
Open-Source-Editor JEdit - des Programmierers bester Freund
Mit JEdit steht Entwicklern ein kostenloser und plattformunabhängiger Text-Editor zur Verfügung. Der komplett in Java geschriebene Editor bietet Syntax-Hervorhebung für mehr als 130 Programmiersprachen. Die jeweils aktive Zeile wird schwach gelb hervorgehoben. Anfang und Ende von geschweiften Klammern werden übersichtlich am linken Rand angezeigt. Wer in der scheinbar endlosen Liste der unterstützten Sprachen seine Beliebige nicht finden soll, kann sie mittels XML selbst definieren.
Fazit: JEdit stellt für Programmierer einen idealen Ersatz für einfache Texteditoren wie Microsofts Notepad dar und erweist sich schnell als eine praktische Ergänzung zur eingesetzten Entwicklungsumgebung.
AwayFind - Entziehungsprogramm für E-Mail-Süchtige
AwayFind schützt vor Informationsüberflutung, indem es nur wichtige Mitteilungen zum Nutzer durchlässt. Dazu versieht der Nutzer die automatischen Benachrichtigungsfunktion (Auto-Responder) in seinem Mail-Programm mit einem Link auf ein speziell angelegtes Kontaktformular unter www.awayfind.com. Auf der Website können Nutzer unter anderem ihre Telefonnummer für Notfälle bereitstellen und die E-Mail-Adressen von Kollegen mitteilen.
Die einfache Version von AwayFind ist kostenlos. Die Profivariante mit Support, eigenem Logo auf dem Kontaktformular und der Möglichkeit, Besucher auf eine spezielle Firmen-Website weiterzuleiten, kostet knapp 50 Dollar pro Jahr.
Fazit: Netter Ansatz, aber noch ausbaufähig. So werden wegen der mangelhaften Internationalisierung aktuell noch keine Umlaute und nicht alle Mobilfunk-Provider (zum SMS-Versand) unterstützt.
Quicksilver öffnet Mac-Anwendungsdateien im Nu
Mit dem kostenlosen Tool "Quicksilver" können Mac-Anwender sämtliche Programme und Dokumente (fast) genau so schnell öffnen als wären sie im Dock. Zudem lassen sich damit eigene Shortcuts systemweit definieren.
Ein weiteres zentrales Feature bietet das Tool mit den so genannten "Triggers" an. Dabei handelt es sich um systemweite Tastenkürzel, die vom Benutzer selbst definiert werden. Wenn man gerade eine E-Mail schreibt, kann man beispielsweise mit Hilfe eines entsprechenden vordefinierten Shortcuts auf den nächsten Song in iTunes springen, ohne dabei das Mail-Programm verlassen und in das iTunes-Fenster wechseln zu müssen.
Fazit: Quicksilver macht die tägliche Arbeit am Mac wesentlich bequemer. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit will man das kleine aber mächtige Tool nicht mehr missen.
Synctoy synchronisiert Informationen zwischen Speichermedien
Das Gratis-Tool gleicht auf einfache Weise Verzeichnisse zwischen verschiedenen Geräten ab. Das von Microsoft entwickelte Programm bietet drei Kernfunktionen und eignet sich gut für spontane Backups.
Fazit: Von anderen oft komplizierten Synchronisations-Werkzeugen setzt sich Synctoy mit einem minimalistischen Bedienkonzept ab.
Privnote - geheimer Nachrichtenversand
Mit dem kostenlosen Online-Dienst "Privnote" von Insophia wird der Traum Realität, Nachrichten zu verschicken, die sich nach dem Lesen in Luft auflösen. Dazu schreibt der Nutzer zunächst in einem Textfeld auf der Website seine E-Mail oder Kurzmitteilung auf. Privnote erzeugt einen Link, den der Verfasser weiterleiten kann. Der Empfänger kann die Nachricht nur einmal ansehen.
Fazit: Privnote stellt eine simple und zudem kostenlose Methode zum Nachrichtenversand dar, für die vermutlich jeder Anwendungsmöglichkeiten findet.
Mobilesitter speichert Passwörter für vergessliche Handy-Nutzer
Eine sichere Alternative, alle Passwörter zu notieren, bietet der "Mobilesitter" vom Fraunhofer Institut für sichere Informationstechnologie (SIT). Es ermöglicht dem Nutzer, Geheimkombinationen auf (fast) jedem Java-fähigen Handy abzuspeichern und zu verwalten. Er muss sich nur noch ein Master-Passwort merken, um an seine Passwörter, PINs und TANs zu kommen.
Fazit: Mit dem Mobilesitter gibt es keine Ausrede für schwache oder gar auf Zetteln notierte Passwörter mehr. Mit einem Preis von knapp zehn Euro jährlich (!) disqualifiziert sich das bedienungsfreudige Tool des Fraunhofer SIT leider für die Massennutzung.
Anyplace Control - PCs aus der Ferne verwalten
Anyplace Control ist eine gute und günstige Remote-Administrations-Lösung. Die Basic-Variante stellt eine Verbindung zwischen Client und Host her und kostet einmalig 27 Euro pro Einzelplatzlizenz. Die Premium-Version speichert zusätzlich die zu verwaltenden PCs auf einem zentralen Server des Anbieters (geeignet etwa für mobile Clients). Sie kostet rund 36 Euro pro Maschine.
Fazit: Anyplace Control ist eine relativ preiswerte, aber dennoch funktional umfassende Lösung zur Fernwartung von PCs. Sie eignet sich auch für kleinere Unternehmen.
Partimage sicher Partitionen unter Linux
Eine sehr mächtige Image-Lösung für Linux-Umgebungen steht mit dem Open-Source-Tool Partimage zur Verfügung. Die Lösung sichert komplette Partitionen in eine Datei und stellt sie bei Bedarf wieder her. Das Tool unterstützt alle gängigen Linux- und Windows-Dateisysteme.
Fazit: Partimage ist ein ausgereiftes Werkzeug, um Linux-Server und -Workstations zu sichern oder identische Maschinen mit Hilfe von Images aufzusetzen. Da es ohne grafische Oberfläche arbeitet, eignet es sich hervorragend für den Server-Betrieb.
Partition Commander bringt Ordnung auf Festplatten
Trotz aufgespieltem Betriebssystem und anderer Daten ändert Partition Commander die Partitionsparameter, so dass sich Partitionen kopieren, verschieben, zusammenführen und aufteilen lassen. Aufgrund einer übersichtlichen, funktionalen Bedienoberfläche ist das Tool auch für Einsteiger geeignet.
Fazit: Partition Commander, Version 10, ist ein komfortables und nützliches Tool für alle, die ihre Festplatte gefahrlos verwalten beziehungsweise optimieren wollen.
Process Ko - weg mit störenden Windows-Tasks
Prozesse, die sich weder normal noch mit dem Windows-eigenen Task-Manager beenden lassen, sind gerade für Entwickler ein Ärgernis. Oft hilft nur der Reboot. Alternativ dazu kann der Experte ein kostenloses Tool wie "Process Ko" nutzen, das auch hartnäckige Routinen aus dem Speicher entfernt.
Fazit: Process Ko ist ein sehr hilfreiches Freeware-Tool für Entwickler und Tester, um Prozesse schnell zu beenden. Wer sich jedoch nicht mit den Windows-Prozesse auskennt, sollte lieber den Task-Manager nutzen.
Peazip schrumpft Dateien unter Windows und Linux
Das kleine Programm Peazip dient zum Archivieren in verschiedenen Formaten, darunter ZIP, TAR und Gzip. Die Benutzeroberfläche ist einfach und verständlich. Per Drag and Drop kann man Dateien sammeln und zu einem Archiv zusammenstellen.
Fazit: Mit dem praktischen und kostenfreien Tool Peazip freundet sich der Anwender schnell an, egal, ob er Windows oder Linux nutzt.
Amarillion schickt den PC in den Feierabend
Die kostenlose Software "Amarillion" kann zeitgesteuert den Rechner herunterfahren sowie Programme nach Termin starten. Es gibt Versionen für Windows, Mac OS X und Linux.
Fazit: Amarillion ist ein einfaches, aber dennoch nützliches und leicht zu bedienendes Zusatzprogramm, das über die "Geplanten Tasks" von Windows hinausgeht. Das Starten von Anwendungen sowie das Herunterfahren eines Rechners lassen sich zeitlich steuern.
Pinger - Voice-Mail meets SMS
Pinger versendet Sprachnachrichten ähnlich wie SMS schnell und unkompliziert auf beliebig viele Mobiltelefone - zum Preis eines Inlandstelefonats. Der Nutzer wählt eine lokale Nummer und spricht den Text.
Der Adressat erhält kurz darauf eine SMS mit der Aufforderung, zum Abhören der Voice-Mail.
Fazit: Pinger ist eine kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Voice-Mails und SMS. Mühsam ist die erstmalige Anmeldung per Tastatur.
IE7Pro für mehr Komfort im Internet-Explorer
Das Tool IE7Pro dient vor allem dazu, den Microsoft-Browser zu konfigurieren. Die Software kontrolliert das Verhalten und die Bedienung des Internet Explorer und spendiert dem Browser Funktionen nach Firefox-Vorbild.
Fazit: Die kostenlose Software IE7Pro erweitert den Internet Explorer um viele, oft sehr hilfreiche Merkmale.
Quelle: Computerwoche