38 Prozent der deutschen IT-Verantwortlichen erwarten für dieses Jahr steigende Budgets. Das ist das schönste Ergebnis der Umfrage zu Etats und Prioritäten von CIOs, die Capgemini exklusiv für uns erhoben hat. Die Freude über die 38 Prozent wird allerdings getrübt, wenn man den Wert der Vorjahres-Umfrage berücksichtigt: Damals hatten noch 46 Prozent der Befragten für 2005 steigende Budgets erwartet. Die Optimisten haben also einen leichten Dämpfer erhalten.
Trotzdem ist die Stimmung unter den CIOs besser, als sie es noch vor einem Jahr war. Allein die zehn von der Computerwoche prämierten IT-Executives des Jahres 2004 zeigen, dass CIOs wieder über innovative Projekte nachdenken (Seite 20). Thomas Engel vom Logistikkonzern Kühne + Nagel testet RFID, Roland Krieg vom Flughafenbetreiber Fraport experimentiert mit Biometrie, und Thomas Tribius von Springer denkt bei allen Sparplänen darüber nach, wie E-Ink und Electronic Paper die Zukunft seines Verlages verändern werden. Das sind nur drei Beispiele für neue Techniken, die wettbewerbsentscheidend werden können. Zentralisieren, Standardisieren und Konsolidieren reichen da für einen CIO auf Dauer nicht aus, um seinen Job gut zu machen.
"Be Bold" fordert deshalb die amerikanische Ausgabe des CIO-Magazins, also: sei wagemutig - oder auch: sei frech und dreist (Seite 10). Unter diesem Motto steht der Wettbewerb "CIO 100, bei dem die US-Redaktion IT-Manager für mutige Entscheidungen prämiert. Auch deutsche CIOs sind in diesem Jahr gern gesehene Teilnehmer, wenn sie belegen können, wie sie ihr Unternehmen insgesamt nach vorne gebracht haben.
In gleich zwei Artikeln lesen Sie in diesem Heft über den Softwareanbieter Peoplesoft. Zum einen zeigt das Beispiel BHW, wie ein deutsches Unternehmen mit der Unsicherheit bei der feindlichen Übernahme eines Zulieferers umgeht (Seite 16). Zum anderen haben wir Oracles letztlichen Sieg zum Anlass genommen, den ERP-Markt in Deutschland zu beleuchten (Seite 42). Viel hat der Erwerb von Peoplesoft hierzulande noch nicht an den Marktanteilen verändert: SAP liegt mit 62 Prozent eindeutig vor Oracle (ein Prozent). Aber das muss ja nicht immer so bleiben.
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Ihre CIO-Redaktion