"Der Trend des vergangenen Jahres, dass größere Unternehmen zur Erweiterung ihres Portfolios und der Eroberung neuer Marktanteile kleinere und spezialisierte Betriebe unter ihr Dach bringen, wird sich auch in diesem Jahr fortsetzen", ist Helmut Blank von der SID überzeugt. Hervorgetan haben sich dabei in der Vergangenheit vor allem die großen Globalplayer.
Sie werden auch dieses Jahr diejenigen sein, die sich auf dem Markt umsehen und auf Einkaufstour gehen werden. Für Blank hat das zwei Gründe: Zum einen sind die Umsätze der Software-Riesen wie IBM, Microsoft, Oracle oder SAP teilweise sprunghaft gestiegen. Zum anderen zwingt sie der tobende Konkurrenzkampf zwischen diesen Unternehmen dazu, durch Aufkäufe im Wettbewerb zu bleiben.
Blank hat auch schon einen heißen Kandidaten für die Spitzenposition, was Zukäufe angeht. Bei IBM erwartet er rund 15 Firmenübernahmen im Jahr 2008. Im Jahr zuvor waren es immerhin zwölf.
Nach Einschätzung des SID dürfte IBM gerade in den Bereichen IT-Applikationen und Automatisierungs-Techniken etwas in Zugzwang geraten sein. Schließlich landete mit Hewlett-Packard ein Konkurrent einen wichtigen Coup mit Opsware. Die Übernahme des Anbieters für Rechenzentrum-Automatisierung ließ sich HP etwa 1,5 Milliarden US-Dollar kosten.
IBM zieht nach, SAP hat es schon getan
Die Experten der SID erwarten deshalb, dass IBM in diesem Segment schon bald nachziehen wird. Gut möglich, dass bei der Auswahl eines geeigneten Unternehmens auch die Entwicklung deutscher Firmen verstärkt in den Fokus rückt. In letzter Zeit waren hauptsächlich Betriebe mit US-amerikanischer Herkunft gefragt gewesen.
Auch die deutsche SAP hatte sich dabei hervorgetan. Es kann aber durchaus sein, dass sich das Unternehmen wieder verstärkt auf dem heimischen Markt umblickt - wie andere auch. Denn laut SID gibt es ernstzunehmende Anzeichen im Markt, dass das Interesse an deutschen Firmen wieder steigt.