Die DKG stützt sich dabei auf ein Gutachten des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und der internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO Deutsche Warentreuhand. Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der DKG sagte: "Das Gutachten macht eins deutlich: Nach den drastischen Einschnitten durch die Gesundheitsreform trägt das Jahr 2008 existenzvernichtende Züge für die deutschen Krankenhäuser."
Baum gibt die Schuld den aktuell drohenden massiven Tarifsteigerungen, explodierenden Energie- und Sachkosten sowie der Sanierungsabgabe, die in den Krankenhausbereich allein in 2008 ein neues Loch der Unterfinanzierung reißen. Das Defizit entspreche dem Finanzbedarf für 40.000 Klinikärzte oder 66.000 Pflegekräfte. Nachdem bereits das Jahr 2007 mit einem Milliardendefizit für die Krankenhäuser zu Ende ging, baut sich für viele Einrichtungen eine fast ausweglose Situation auf.
Auch Kliniken, die bisher über die Runden gekommen sind, kommen laut Baum zunehmend in Schwierigkeiten. Die Auffassung der Bundesregierung, dass Überkapazitäten für die Finanznöte ursächlich sind, trifft seiner Meinung nach nicht zu. Die Kürzungen treffen vielmehr nach der Rasenmähermethode alle deutschen Krankenhäuser, auch und vor allem diejenigen, die in den bereits heute unterversorgten Regionen unverzichtbar sind und um ihre Existenz kämpfen müssen.
"Gänzlich unverständlich ist die Forderung von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt nach höheren Löhnen für Schwestern und Pfleger", so Baum. Die Bundesregierung selbst entziehe den Krankenhäusern mit der Sanierungsabgabe rund 300 Millionen Euro, die den Mitarbeitern nicht mehr zur Verfügung gestellt werden können.
Die Krankenhäuser fordern, dass sie wie andere Wirtschaftszweige Kostensteigerungen in ihre Vergütungen weiter geben können. Dies ist angesichts einer gesetzlich begrenzten Preiserhöhung von 0,64 Prozent noch nicht einmal ansatzweise möglich, heißt es bei der DKG. Selbst ohne Tariferhöhungen bewegt sich diese Steigerungsrate weit unter der Inflationsrate in Deutschland.