Ausgedient haben Tablets aktuellen Einschätzungen nach noch lange nicht. Im Gegenteil - die Marktforscher von In-Stat rechnen damit, dass die Zahl der Tablets im Jahr 2017 die Anzahl von 250 Millionen erreichen wird.
Die Zahl ist höher als vergleichbare Schätzungen. Wie etwa ZDNet berichtet, hatte man bei Digitimes vor kurzem Zahlen von Marktforschern genannt, die für das Jahr 2012 mit 100 Millionen Tablets rechnen. Aber ein weiterer Marktforscher - iSuppli - geht sogar von noch größeren Zahlen aus. Dort erwartet man bereits im Jahr 2015 273,5 Millionen verkaufte Tablets.
Als Gründe für das Wachstum im Tablet-Markt nennt man bei In-Stat neue Tablets von Consumer-orientierten Marken wie Samsung, Motorola, LG und HTC und die sinkenden Preise der Geräte. Wie fallende Preise den Kauf von Tablets ankurbeln, zeigte gerade erst das Beispiel vom HP Touchpad. Als der Gerätepreis im August auf 99 Euro gesenkt wurde, war der einstige Ladenhüter plötzlich überall ausverkauft.
Windows abgeschlagen von iOS und Android
Die Marktforscher von In-Stat gehen davon aus, dass die Mehrheit der Geräte (56 Prozent) im Jahr 2017 zwischen neun und elf Inch groß sein wird. 90 Prozent der Tablets werden in fünf Jahren auf iOS oder Android basieren. Windows steht dann abgeschlagen an dritter Stelle.
Die Marktführerschaft bleibt beim iPad - zumindest vorerst. Wie unsere amerikanische Schwesterpublikation Computerworld berichtet, gehen die Marktforscher von iSuppli davon aus, dass das iPad mindestens bis zum Jahr 2013 den Tablet-Markt dominieren wird. Gerade erst hat iSuppli seine Verkaufsprognose für das Apple-Tablet angehoben. Nicht die ursprünglich veranschlagten 43,7 Millionen Geräte sollen in diesem Jahr verkauft werden, sondern 44,2 Millionen. Insgesamt erwarten die Marktforscher, dass 2011 60 Millionen Tablets verkauft werden - damit fast drei Viertel von Apple.
"Apple, es reicht!"
Wie oben erwähnt, rechnet iSuppli im Jahr 2015 mit 273,5 Millionen verkauften Tablets. Der Anteil von iPads soll dann aber niedriger sein als heute. Nach den Schätzungen der Marktforscher liegt er dann bei 44 Prozent, was 120,1 Millionen verkauften iPads entspricht.
Die Zahl ist Wasser auf die Mühlen von Journalist Hajo Schumacher. Unter dem Titel "Apple, es reicht!" veröffentlichte er Ende August einen Artikel auf der Internetseite Spiegel Online, in der er mit iPad und iPhone abrechnet. Das iPad erklärt er darin zum Symbol für Angeber. "Derzeit entwickelt das iPad eine gesellschaftliche Symbolkraft wie einst Farbfernseher oder Inline-Skates. Der Triumphschrei lautet: Ich hab's drauf! Ich bin vorn! Und leisten kann ich's mir auch!" schreibt Schumacher.
Er kann nicht nachvollziehen, weshalb mittlerweile kaum ein Seminar oder eine Bahnfahrt ohne iPad-Nutzer auskommen: "Auf dem iPad kann man nicht richtig schreiben, nur schwerlich telefonieren und muss für den Internetzugang unterwegs einen weiteren Mobilfunkvertrag abschließen", schreibt Schumacher auf Spiegel Online.
In den sozialen Netzwerken wurde der Beitrag intensiv diskutiert - allein auf Facebook wurde Schumachers Artikel mehr als 13.000 Mal empfohlen, dazu verfassten Leser mehr als 1.000 Kommentare im Spiegel Online-Forum.
Die US-Marktforscher von In-Stat haben ihre Beobachtungen unter dem Titel "The Reality and Ramifications of Tablets" veröffentlicht.