"Ich wette, dass in zehn Jahren Maus und Tastatur in Vergessenheit geraten sein werden."
Sie fragen sich sicherlich, wie ich zu dieser provokanten Wette komme. Betrachten Sie einmal den Erfolg von iPhone, iPad und Co. genauer: Das Geheimnis liegt vor allem im benutzerfreundlichen Bedienkonzept und in dem schlichten, dennoch edlen Design. Die verbauten Touchscreens sind intuitiv zu bedienen und kommen ohne zusätzliche Eingabegeräte wie eine separate Tastatur aus. Die angebotenen Apps sind auf den Anwender zugeschnitten und integrieren spielerische Elemente. Dadurch finden sie selbst bei Menschen mit geringer Affinität zu Computern reißenden Absatz.
Zukünftig wird es nur noch wenige Eingabegeräte geben, die einfach zu bedienen sind und uns den ganzen Tag begleiten. Deshalb wird eine intelligente und unkomplizierte Rollenverwaltung immer wichtiger. Wird ein Gerät gerade beruflich genutzt, stehen dem User andere Funktionen und Informationen zur Verfügung als zu Hause, unterwegs oder im Urlaub. Nicht mehr der Mensch wird sich auf die Technik einstellen müssen, sondern die Technik richtet sich nach seinen aktuellen Anforderungen.
Wäre es nicht toll, mit einer einfachen Handbewegung die für eine Autofahrt relevanten Daten von meinem Mobile Device in das Display im Fahrzeugcockpit zu schieben? Ein Fingerzeig, ein Sprachbefehl genügt - meine Identität und damit meine Bedürfnisse und Vorlieben werden automatisch erkannt!
Vor allem dank der rasanten Entwicklung im Bereich Sensorik werden Peripheriegeräte großenteils überflüssig werden. Wozu brauche ich noch eine Tastatur, wenn ich meine Befehle auf eine weitaus intuitivere Weise kommunizieren kann?
Bei Audi sind IT-Entwicklungen schon Bestandteil des Produkts
Die Aufgabe der IT wird also vor allem darin bestehen, sich um die Gestaltung der Intelligenz einer Schnittstelle zum Menschen zu kümmern. Diese sollte zukünftig alle zur Verfügung stehenden Applikationen kontextabhängig anbieten und dabei selbstständig erkennen, welche davon gerade benötigt werden beziehungsweise zulässig sind. Für den Nutzer wird die IT dadurch zu einem immer selbstverständlicheren Teil im vernetzten Alltag.
Bei Audi sind IT-Entwicklungen mittlerweile zum Bestandteil des Produkts geworden. So vernetzen sich einige unserer Modelle dank Google Earth mit ihrer Umgebung und stellen die vom Fahrer präferierten Informationen genau dann bereit, wenn sie benötigt werden, z.B. zu interessanten Örtlichkeiten in der Umgebung.
Kunden erwarten künftig noch mehr als bisher individuell auf sie zugeschnittene Lösungen. Deshalb müssen die Automobilhersteller Software zur Steuerung des Fahrzeugs zur Verfügung stellen, die je nach Bedarf und aktueller persönlicher Situation abgerufen werden kann. Die Dienste sollen nicht nur den Fahrer unterstützen, sondern ihn mit Fahrzeug und Umwelt verbinden. Das alles muss natürlich einfach, sicher und effizient funktionieren.
Social Software in den Arbeitsalltag integriert
Um den Bedürfnissen unserer Mitarbeiter nach Vernetzung gerecht zu werden, integrieren wir bei Audi Social Software in unseren Arbeitsalltag. Damit fördern wir unternehmensweit Arbeitsweisen, die bereits im privaten Umfeld etabliert sind. So entstehen neue Netzwerke und Kooperationen, die einen immensen Mehrwert für das Unternehmen darstellen. Hier schaffen wir zum einen ein attraktives Arbeitsumfeld und tragen zum anderen auf internationaler Ebene nachhaltig zu einem effizienten Wissensmanagement im Unternehmen bei.
Die IT wird ihren Aufgabenbereich also deutlich vergrößern. Wir werden uns künftig noch stärker als bisher auf die Rollenverwaltung und eine nutzergerechte Bereitstellung von Information konzentrieren müssen - wobei natürlich Service, Distribution von Soft- und Hardware und die Unterstützung strategischer Geschäftsprozesse weiterhin unser Kerngeschäft bleiben werden.
Verantwortung des CIO steigt wegen größerer Risiken
Die Verantwortung des CIOs wird dadurch deutlich größer - denn mit den Möglichkeiten wachsen die Risiken. Umso wichtiger ist es, ein aktuelles, funktionierendes und vor allem managebares Sicherheitskonzept zu verfolgen, das das Unternehmen und die Anwender zuverlässig schützt.
Das technologische und prozessuale Knowhow der IT wird sich in den kommenden zehn Jahren verändern müssen. Neben den klassischen IT-Kenntnissen wird es bei uns mehr und mehr um das Erkennen der Bedürfnisse der Menschen gehen.
Unternehmen entwickeln sich weiter; Strukturen und Prozesse verändern sich angesichts der vielen neuen Vernetzungsmöglichkeiten. Diesen Kulturwandel darf die IT nicht nur technologisch begleiten, sondern muss ihn aktiv mitgestalten.
Wir haben uns vorgenommen, die Erwartungen der Menschen und die Anforderungen des Unternehmens mit innovativem Know-how in Einklang zu bringen. Und dies ist letztlich nicht nur die Herausforderung, sondern gleichzeitig auch das Erfolgsgeheimnis einer zukunftsorientierten IT.
Ich freue mich auf Ihre Gegenwette!
Weitere Wetten finden Sie auf unserer Seite Wetten auf die nächste Dekade.