Viele Unternehmen besetzen Führungspositionen nicht direkt neu, sondern schalten zunächst einen Interim-Manager ein. Das behauptet zumindest Michael Pochhammer. Der Vorstand der DDIM (Dachgesellschaft Deutsches Interim-Management) führt aus: "Ad hoc können Interim-Manager für eine Übergangszeit übernehmen und dafür sorgen, dass beispielsweise eine Unternehmenseinheit nicht führungslos ist oder eine Unternehmensnachfolge professionell begleitet wird."
Der Bedarf an solchen Leistungen scheint zu wachsen. Nach Berechnungen der DDIM wird das Honorar für Interim-Management in diesem Jahr ein Volumen von knapp 1,2 Milliarden Euro erreichen. 2012 waren es noch 925 Millionen. Das wäre also ein Wachstum von etwa 25 Prozent.
Die DDIM gibt Vergleichszahlen an. 2002 lag das Honorarvolumen demnach bei gerade einmal 80 Millionen Euro. 2008 war es bereits auf 750 Millionen angewachsen, sank aber bis 2010 auf 640 Millionen Euro. Seit 2011 wächst der Markt für Interim-Management wieder.
Im vergangenen Jahr haben rund 5500 Menschen in Deutschland als Interim-Manager gearbeitet. Die DDIM schätzt, dass es 2013 etwa 6200 sein werden. Die Akzeptanz für Interim-Management wachse, so die Dachorganisation.
2012 stellte in Interim-Manager typischerweise einen Tagessatz von 1150 Euro in Rechnung. Gut jeder Dritte (32 Prozent) verlangte bis 1.500 Euro, fünf Prozent lagen noch höher. Die DDIM-Mitglieder rechnen für 2013 mit einem leichten Anstieg der Tagessätze.
Interim-Manager waren im vergangenen Jahr durchschnittlich 140 Tage beschäftigt. Auch hier erwarten die DDIM-Mitglieder für das neue Jahr einen leichten Zuwachs.
Interim-Manager vor allem als Sanierer gefragt
Die Einsatzgebiete von Interim-Managern erstrecken sich vor allem auf Restrukturierung/Sanierung (24 Prozent) sowie das Überbrücken von Vakanzen (21 Prozent) und Projektleitung (20 Prozent). Darüber hinaus optimieren sie Prozesse (16 Prozent), arbeiten im Business Development (zehn Prozent) und unterstützen bei Mergern (sieben Prozent).