Die Sicherheitsfirma Bitdefender hat in einem neuen Report die typischen Bedrohungen für Smartphones mit dem Android-Betriebssystem von Google untersucht. Dabei haben die Forscher vor allem zwei größere Trends festgestellt.
Zum einen setzen die Malware-Schreiber gerne auf Werbenetzwerke, um bösartige Programme auf die Handys auszuliefern. Diese Adware wird dann in legitime oder gecrackte Apps eingebunden, anschließend werden diese wiederum im Google Play Store oder über Marktplätze von Drittanbietern angeboten. Installieren unwissende Nutzer diese Köder-Apps, können die Kriminellen über die verseuchte Adware eigene Werbung anzeigen und Nutzer so möglicherweise auf bösartige Seiten locken.
Android-Malware per Klick zusammenstellen
Ebenfalls weit verbreitet sind Exploit-Kits, komplette Baukästen, über die sich Android-Malware quasi per Klick zusammenstellen lässt. Diese Exploits enthalten laut Bitdefender häufig eine Komponente, die nach der Infektion kostenpflichtige SMS verschickt und den Kriminellen so direkt Geld einbringt. Auch hier werden die bösartigen Funktionen oftmals mit einer auf den ersten Blick legitimen App oder einer Raubkopie kombiniert.
Die dritte Gefahr, die Bitdefender ausgemacht hat, sind Rooting-Applikationen. Diese nutzen Schwachstellen in Android, um erweiterte Rechte zu erlangen, den so genannten Root-Zugriff. Das Problem ist dass diese Attacken meist gut dokumentiert und öffentlich verfügbar sind.
Das liegt daran, dass die Root-Rechte nicht nur für Kriminelle interessant sind, sondern auch für Android-Entwickler. Nur mit diesen Rechten kann man beispielsweise auf vielen Geräten den Bootloader aushebeln, um so genannte Custom Firmware einzuspielen.
Infektionsrate in Deutschland bei vier Prozent
Bei der Verteilung dieser Malware-Gefahren ist Indien am meisten bedroht: die Infektionsrate beträgt 8,41 Prozent. Auf dem "Treppchen" folgen die USA mit 6,7 sowie Rumänien mit 6,69 Prozent. Deutschland ist auf Position 6 vertreten (4,32 Prozent).