Kein schönes Bild von der Zukunft der IT entwirft Kishore S. Swaminathan. Er ist Analyst bei Accenture und schreibt in seinem Report "Distributed, decoupled, analyzed: IT’s next frontier", was auf CIOs zukommt. Seine Thesen lauten:
1. Alles wird dezentralisiert: Swaminathan geht davon aus, dass den meisten Entscheidern eine zentralisierte IT am liebsten wäre. So lässt es sich sowohl von der Architektur als auch vom Betrieb her am besten arbeiten. Der Trend geht jedoch in die entgegengesetzte Richtung: IT wird immer stärker dezentralisiert. Das bezieht sich nicht nur auf Daten und Anwendungen, sondern auch auf Server und Storage.
Grund dafür ist die immer engere informationstechnologische Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Lieferanten, Partnern und Kunden. Dies führt unweigerlich dazu, dass IT-Komponenten - Hardware wie Software - über verschiedene Plattformen und auf verschiedene Orte verteilt sein werden.
Das wird nicht nur CIOs und CISOs (Chief Security Information Officers) vor Probleme stellen, sondern auch viele Rechtsabteilungen in Unternehmen. Schließlich haben die Firmen Datenschutz-Regelungen zu beachten.
2. Alles wird entkoppelt: Diese Entwicklung geht mit der Dezentralisierung einher. Dezentrale IT kann nicht monolithisch sein.
Das Ende der relationalen Datenbanken
Die Folgen dessen betreffen zunächst einmal Datenbanken und Storage. Swaminathan sieht das Ende der relationalen Datenbanken kommen. Das neue Paradigma laute "NoSQL", wobei das No für "Not only" steht - nicht für "nein".
3. Alles wird analysiert: Das Schlüsselwort sei hier "alles", schreibt der Accenture-Analyst. Einzelhändler filmen Kunden und wertet Daten über ihre Schritte und Augenbewegungen aus, Betreiber sozialer Netzwerke analysieren das Verhalten ihrer Teilnehmer. Die verarbeitende Industrie setzt RFID ein. All diese Daten sollen Ergebnisse liefern.
Swaminathan ist sicher, dass diese drei Entwicklungen für viel Diskussion sorgen werden. Sein Fazit: Die Welt ist im postmodernen Computing angekommen.