IDC bat CIOs im Rahmen einer jüngst durchgeführten Studie darum, ihre Key-Performance-Indikatoren zu priorisieren. Es überrascht nicht, dass die Kontrolle der IT-Kosten mit dem zentralen Aspekt "Performance vs. Budget" dabei an erster Stelle stand. Neu war der Aspekt der Bewertung der IT durch die Kunden. Diese schaffte es quasi aus dem Nichts auf den zweiten Platz, gefolgt von der Performance der ausgehandelten Service Levels und der Anzahl der IT-Mitarbeiter.
Wir sehen also, dass die Vielfalt der KPIs inzwischen über reine Finanzdaten hinausreicht. Dennoch bleiben finanzielle Aspekte weiterhin sehr wichtig, insbesondere die Punkte Performance gegen Budget sowie Mitarbeiterzahl.
Anhand der Informationen darüber, welche Performance gegenüber den KPIs erzielt wurde, über die IT-Umgebung und auch über die vom Unternehmen eingeleiteten Initiativen, hat IDC ein Reifemodell entwickelt. In diesem Kontext ist es aufschlussreich, dass nur zehn Prozent der CIOs dauerhaft eine gute Performance gegenüber den KPIs erreichen.
Weitere 40 Prozent erzielen gute Ergebnisse bei den Finanz-KPIs, kämpfen aber mit den IT-Service-Leveln und beim Halten des IT-Know-hows im Unternehmen - ein weiterer wichtiger KPI. Das heißt, sie hatten sich weniger bei der Anwendungstransformation und anderen komplexen Infrastrukturaufgaben involviert.
Sehr wichtig ist, dass der IT-Erfolg nicht im Verhältnis zur geschäftlichen Gesamt-Perfomance gemessen wird. Rund 30 Prozent der CIOs haben die Finanz-KPIs dank starker Kostenkontrolle im Griff. Diese jedoch wurden oft als nachteilig für Service Level oder den Erfolg neuer IT-Initiativen bewertet. Die restlichen 20 Prozent legten eine uneinheitliche Perfomance über alles KPIs hinweg an den Tag. Signifikant schwach zeigte sich diese Gruppe in den Bereichen Time-to-Market und Software-Skills.
Handlungsempfehlungen für IT-Entscheider
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1. Wollen Sie gegenüber den KPIs erfolgreich sein, muss die Performance in einem Verhältnis zu den Geschäftszielen stehen. Bereits vor einiger Zeit wurde erkannt, dass es wichtig ist, IT und Geschäft in Einklang zu bringen. Erfolgreiche Unternehmen erstellen konkrete, messbare und ausgefeilte Paramater, die über das einfache Kleben am Budget hinausreichen.
Die Rolle des CIO hat sich verändert. Sie beinhaltet heute P&L-Management (Profit and Loss), Kundenservice-Management, Business Development und Personalmanagement. Der CIO sollte somit Teil des Gremiums im Unternehmen sein, das die umfassenden strategischen Entscheidungen trifft.
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2. Sie müssen Ihre Entscheidungen treffen. Und es sollten die richtigen sein. Erfolgreiche Unternehmen wiesen die folgenden Merkmale auf: Ein deutlich höheres Niveau bei Virtualisierung und Automatisierung sowie Nutzung fortschrittlicher Management-Suiten. Zudem zeigten sie eine größere Nutzung von Unified System Management über Server und Storage-Areas hinweg, verfügten über besser ausgebildetes IT-Personal und eine geringe Fluktuationsrate.
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3. Sie sollten kritsch sein. Interessanter Weise (und wert, besonders hervorgehoben zu werden) war die vielleicht unerwartete Erkenntnis, dass die erfolgreichen CIOs ihre Applikationslandschaft kritischer überprüften und sich öfter dafür entschieden, kritische Individualanwendungen neu schreiben zu lassen (in 50 Prozent der Fällen). Getrieben wurde das durch einen höheren Ausbildungsstand der IT-Mitarbeiter.
Thomas Meyer ist Vice President EMEA Systems and Infrastructure Solutions bei IDC.