Wer es nicht schafft, sich erfolgreich im Internet zu präsentieren, könnte eine Beförderung oder ein Jobangebot aufs Spiel setzen, sagt Branding-Experte Dan Schawbel im Gespräch mit Kristin Burnham von unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com. Von ihm ist unter anderem das Buch "Me 2.0: 4 Steps to Building Your Future" erschienen.
"Man brandet sich nicht für den aktuellen Job, sondern für die angestrebte Karriere", rät Schawbel. Sichtbarkeit schaffe seiner Meinung nach Gelegenheiten. Wer sich selbst als erfolgreiche Online-Marke etabliert, steigert außerdem seinen Wert im Unternehmen. Das erhöht die Aussichten auf bessere Jobs.
Wo fängt man als Branding-Neuling an? Schawbel rät zu drei Maßnahmen, um im Netz zu zeigen, wer man ist und was man erreichen möchte.
1. Inhalte schaffen: Das Internet betrachtet Schawbel als globalen Talent-Pool. Er rät allen, die bei Facebook oder Twitter bislang gezögert haben, zum Handeln. "Die Menschen suchen bei Google nach Ihnen. Wenn Sie nichts finden, existieren Sie nicht", sagt er.
Wer sich bei Xing, Facebook und Twitter anmeldet und vielleicht sogar noch mit dem Bloggen anfängt, schafft es damit in der Regel unter die ersten zehn Suchergebnisse zu seinem Namen bei Google. Damit erscheinen Seiten, deren Inhalte man ganz allein festlegt, an vorderster Stelle. Und genau diese Ergebnisse sind entscheidend, weil die wenigsten bei ihrer Suche auf die zweite oder dritte Google-Seite klicken.
Wie man seine Web-Darstellung kontrolliert
Wer schon in sozialen Netzwerken oder mit einem eigenen Blog aktiv ist, sollte sich seine Profile und Seiten einmal ganz genau ansehen. Wenn sie das widerspiegeln, was Sie im Beruf erreichen möchten - perfekt. Wenn nicht, sollten Sie Änderungen vornehmen.
2. Den eigenen Namen beobachten: Eines der wertvollsten kostenlosen Tools ist Google Alert. Um einen Alert für ihren eigenen Namen zu aktivieren, gehen Sie auf http://www.google.com/alerts. Gibt es neue Einträge zu Ihrem Namen, bekommen Sie diese per Mail zugeschickt. Hilfreich kann es auch sein, Alerts zum Arbeitgeber, zur Branche und zu Mitbewerbern einzurichten.
3. Beziehungen zu Evangelisten aufbauen: Wer sich für soziale Netzwerke oder sogar einen Blog entschieden hat und diese nun pflegt und bestückt, wird damit schnell eine Gruppe von Menschen ansprechen. Diese lesen nicht nur Einträge, sondern treten auf Plattformen wie Twitter und Linkedin mit Ihnen in Kontakt. "Das sind Ihre Evangelisten", sagt Schawbel. Sie seien ein sehr wichtiger Bestandteil der eigenen Marke im Netz.
Wer sich im Netz präsentiert und seine Meinung teilt, wird schnell Kontakte zu anderen Menschen aufbauen. "Von den Evangelisten erfahren sie, wenn etwas über Sie im Netz kursiert - positiv wie negativ", sagt Schawbel. Die guten Dinge hervorzuheben und die schlechten - wenn Sie es für angemessen halten - anzusprechen, hilft laut Schawbel dabei, die eigene Darstellung im Internet auszubauen und zu formen.