Im Dezember veröffentlichte der Branchenverband Bitkom Umfrageergebnisse, nach denen bereits 57 Prozent der Unternehmen über mobile Plattformen nach Mitarbeitern suchen. An der Spitze stehen dabei mobile Angebote für soziale Netzwerke wie Facebook oder Google+ (34 Prozent), gefolgt von Business-Netzwerken wie Xing oder Linkedin (29 Prozent).
Besonders bei der Suche nach IT-Experten betrachten Arbeitgeber das Mobile Recruiting als geeignet. 90 Prozent der Unternehmen halten die Ausschreibung von Stellen im IT- und Medienbereich über mobile Plattformen für sinnvoll. Als sehr geeignet sehen Personalverantwortliche die Mitarbeitersuche bei Fach- und Führungskräften (53 Prozent) sowie Studenten und Hochschulabsolventen (48 Prozent).
Ob man sich nun beim Mobile Recruiting möglichst gut präsentieren möchte oder beim eigenen Arbeitgeber eine Gehaltserhöhung oder eine Beförderung erreichen will - das eigene Profil in Netzwerken wie Xing oder Linkedin dient vielen als digitale Visitenkarte im Netz. Kristin Burnham von unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com gibt Tipps, wie man mit Aktivitäten und kleinen Veränderungen in den Online-Profilen die eigene Karriere voranbringt.
1. Karriere-Idolen nacheifern
Wer bereits weiß, wo er in diesem Jahr beruflich hin möchte, sollte sich auf Xing oder Linkedin Profile von Personen ansehen, die diese Ziele bereits erreicht haben. Experten raten hier nicht zum Kopieren von Karriereschritten oder Schlagworten im Online-Profil sondern zur Kontaktaufnahme. Nicole Williams von Linkedin rät, diese Personen anzuschreiben und offen zu sagen, dass man sie bewundert und dort hinmöchte, wo sie stehen. Wenn man Glück hat, beantwortet eines der Idole Karrierefragen. Bestätigt der andere einen als Kontakt, bleibt man über Neuigkeiten wie spannende Artikel oder Gruppen auf dem Laufenden.
2. Das Profil aktualisieren
Regelmäßig sollte sich jeder die Zeit nehmen, seine Profilseite bei Businessnetzwerken wie Xing und Linkedin zu aktualisieren. Nicole Williams von Linkedin empfiehlt, sich das Foto und die bisherigen beruflichen Tätigkeiten besonders genau anzusehen. Bei Linkedin werden Profile mit Bild siebenmal so häufig angeklickt wie Seiten ohne Bild. Dabei kommt es nicht darauf an, dass man möglichst gut aussieht. Williams findet es wichtiger, dass man lächelt, der Blick von Energie erfüllt wirkt und das Bild nicht nach einem klassischen Passbild aussieht.
Wer im Xing- oder Linkedin-Profil nur seine aktuelle Tätigkeit auflistet, verschenkt Möglichkeiten, sich anderen zu präsentieren. Die persönliche Darstellung sollte alle Karrierestationen und relevanten Fähigkeiten enthalten. Verzichtet man darauf, könnte man zum Beispiel bei einem Headhunter oder Recruiter durchs Raster fallen, der nach einem neuen Mitarbeiter mit mindestens zehn Jahren Berufserfahrung sucht. Williams rät, auch Stationen hinzuzufügen, die man für die aktuellen Karriereziele auf den ersten Blick gar nicht als relevant einstuft.
3. Neue Kontakte knüpfen
Fünf Online-Kontakte hält Williams für zu wenig, 500 für zu viel. Mindestens 50 bestätigte Kontakte sollten es sein, damit man davon profitieren kann, Personen über zwei oder drei Ecken zu kennen. Auch die bereits seit längerem bestätigten Kontakte sollte man nicht links liegen lassen, sondern sich zum Beispiel regelmäßig mit einer Artikelempfehlung und einem Neujahrs- oder Geburtstagsgruß in Erinnerung rufen.
Mit diesen drei Tipps unternimmt man erste Schritte, um seine Online-Selbstpräsentation zu verbessern und neue Kontakte zu knüpfen. Wer darüber hinaus an seiner Darstellung feilen möchte, kann dafür zum Beispiel die "Ich suche / ich biete"-Felder überarbeiten, andere Profile etwa von Twitter, Google+, Slideshare oder den Verweis auf die eigene Homepage einbinden.
Wer in der Masse der Profile auffallen möchte, sollte in seinen Beschreibungen Begriffe wie kreativ, verantwortungsbewusst und analytisch meiden. Denn diese Schlagwörter werden in deutschen Linkedin-Profilen am häufigsten genutzt. Möchte man sich trotzdem unbedingt als kreativ beschreiben, sollte man dies zumindest mit spannenden Projekten belegen.