Kundenfokus

3 wichtige Entwicklungen im Content Management

03.11.2015 von Mick MacComascaigh
Während die "tektonischen Verschiebungen" durch digitale Lösungen in US-Unternehmen bereits positive Veränderungen verursacht haben, wird die Flutwelle der digitalen Möglichkeiten Zentraleuropa erst 2016 erreichen.
  • In Unternehmen herrscht die Meinung vor, dass Web-Content-Management (WCM) hauptsächlich nur für den Inhalt einer Website verwendet wird. Das wird sich ändern.
  • WCM entwickelt sich von der statischen Veröffentlichung zur interaktiven Kommunikation. Die User Experience wird wichtig
  • WCM entwickelt sich von einer Silo-Technologie zu einem Teil einer umfassenden Lösungslandschaft

Die zunehmende "seismische Aktivität" auf dem Web-Content-Management (WCM)-Markt ist besonders in den letzten drei Jahren spürbar angestiegen. Der Paradigmenwechsel von einer Web-Strategie zu einem Vorantreiben der digitalen Strategie entspricht der ersten tektonischen Verschiebung. In Gesprächen mit Unternehmensvertretern aus Zentraleuropa herrscht heute immer noch die allgemeine Meinung vor, dass WCM hauptsächlich nur für den Inhalt einer Website verwendet wird.

Die kommende Flutwelle wird dies ändern. Die Notwendigkeit, in diesem Bereich umfangreicher zu denken und zu handeln, steht unmittelbar bevor. Nur so kann das volle Potenzial des WCM ausgeschöpft werden. Die Unternehmen, die ihre Ziele klar definieren, sie durch ihre digitale Strategie unterstützen und WCM erfolgreich umsetzen, werden die Gewinner sein.

Das digitale Erlebnis: Fokus auf Interaktion

Die zweite ausgeprägte Entwicklung im WCM-Markt betrifft die Interaktion mit den Zielgruppen - eine Verlagerung von der statischen Veröffentlichung von einfachen Inhalten hin zu einer interaktiven Kommunikation. Für viele europäische Unternehmen wird es zunehmend wichtiger, der "User Experience" im Rahmen des WCM einen höheren Stellenwert einzuräumen. Das neue einprägsame Erlebnis muss als relevant und wirkungsvoll bei der Zielgruppe wahrgenommen werden.

Konjunktur und Trends in der ECM-Branche
Bitkom-Prognose auf der CeBIT
Der Markt für Enterprise Content Management (ECM) in Deutschland soll in diesem Jahr deutlich zulegen, so eine Prognose des Bitkom. Die Anwender brauchen offenbar Lösungen, um die wachsende Informationsflut in ihren zunehmend digitalisierten Unternehmen zu bändigen.
Große Mehrheit der ECM-Unternehmen erwartet Umsatzplus
ECM-Markt wächst 2015 um knapp 6 Prozent
ECM-Unternehmen suchen verstärkt neue Mitarbeiter
Mobile Lösungen und digitale Akten sind die Top-Trends 2015
Dokumentenverwaltung gilt als wichtigste ECM-Lösung
Jeder dritte Mittelständler nutzt ECM-Lösungen
4 von 10 Firmen nutzen unternehmensweite ECM-Lösungen
Mittelständler setzen vor allem Dokumentenmanagement ein
Geschwindigkeit und Sicherheit werden besonders geschätzt
15 Prozent der Mittelständler wollen in ECM-Lösungen investieren

WCM ist der Kernbestandteil dieser neuen Ausrichtung. Es reicht nicht mehr, mit einer gut gestalteten, statischen Homepage zufrieden sein. Unternehmen müssen bereit und fähig sein, den Kontext aller Interaktionen mit der Zielgruppe zu verstehen und entsprechend zu reagieren.

Außerdem muss diese sogenannte Kontextualisierung vom ersten "Klick" an funktionieren: auch ohne das Wissen jedes einzelnen, der derzeit mit dem Unternehmen in Verbindung tritt, sollten wir Parameter wie das verwendete Gerät, den Kommunikationskanal und vielleicht, ob das Klicken von einem einzelnen Verbraucher kommt oder ob diese Person zu einer größeren Unternehmen gehört, bestimmen können.

Vom "Silo" zur "Lösungslandschaft"

Die dritte Veränderung wird durch die Verschiebung vom "Silo" zur "Lösungslandschaft" bestimmt. Es ist schon schwierig, weit über unsere Fachgebiete hinaus zu agieren und uns für unbekannte Gefahren zu öffnen. Genauso wie man sich vor steigenden Fluten auf höheren Grund in Sicherheit bringt, werden wir vor etlichen Risiken in unserer Lösung geschützt, wenn wir unsere eigenen Erwartungen vom WCM auch auf eine höhere Ebene bringen. Deswegen müssen Unternehmen in Europa WCM als eine Komponente in einer umfassenden, komplexen Lösungslandschaft und nicht mehr als Silo-Technologie betrachten.

Zu diesem Zweck ist es wichtig, diesen herstellergeführten Markt auf Out-of-the-Box-Funktionen zu untersuchen, die noch nicht voll ausgeschöpft sind. Darüber hinaus sollte auch das Potenzial für WCM mit seinen benachbarten, komplementären Technologien auf Möglichkeiten der Anwendungen und Interoperabilität untersucht werden.

WCM als tragender Faktor der digitalen Strategien

Wir befinden uns schon im Digitalen Zeitalter. Wir wissen um die Bedeutung der stärkeren Kommunikation mit Zielgruppen über verschiedene digitale Kanäle. Wir kennen die daraus resultierenden Vorteile, die durch effektivere Interaktionen mit sowohl Einzelpersonen als auch mit denjenigen, die größere Unternehmen repräsentieren, erreicht werden können. Nun wird es Zeit, dass wir diese Entwicklungen begrüßen.

Unsere digitalen Strategien sollten auf unseren stärksten ambitionierten Zielen basieren, und WCM muss dabei eine tragende Rolle einnehmen, um diese Strategien erfolgreich voranzutreiben. Die seismische Aktivität bringt einige Risiken mit sich. Wir sollten allerdings die kommende Flutwelle nicht nur als einen gefährlichen Störfaktor betrachten, sondern als positive Kraft der Verän

10 wichtige Fragen bei der Auswahl eines modernen CMS
Technik: Hilfreich oder Bremse?
Wenn Sie sich für ein CMS entscheiden, sollten Sie von Anfang an großen Wert darauf legen, dass die Content-Ersteller schnell und flexibel Änderungen am Inhalt vornehmen oder neue Inhalte einstellen können. Das CMS muss sich neuen Möglichkeiten und Innovationen flexibel anpassen lassen, ohne dass dazu jedes Mal die komplette IT-Abteilung involviert ist. Idealerweise entlastet ein gutes CMS die IT und macht die Installation neuer Funktionen und Komponenten so einfach wie möglich.
Wie innovationsfreundlich ist Ihr CMS?
Die Techniken, besonders im Web, entwickeln sich rasant weiter. Es hilft Ihnen daher nichts, wenn Ihr CMS nicht mithalten kann. Ihr gewähltes CMS sollte offen und erweiterbar sein, so dass Ihr IT-Team Neuerungen einbauen und Veränderungen vornehmen kann, ohne ständig auf die offiziellen Updates eines Herstellers warten zu müssen. Open-Source-Lösungen setzen auf große Communities die neue Funktionen oftmals schnell entwickeln und zur Verfügung stellen. Ein modernes CMS integriert bestehende UND künftige Anwendungen, indem es auf modulare, standard-basierte Architektur aufbaut.
Kommt Ihr CMS mit anderen Techniken zurecht?
Beim Thema Online-Marketing sind die Anforderungen für jedes Unternehmen anders. Das macht es notwendig, Techniken wie Analyse-Tools, CRM-Lösungen, BI und möglicherweise Big-Data-Systeme zu kombinieren, um die Kunden besser zu erreichen. Prüfen Sie ihre ausgewählten CMS-Anbieter und fragen Sie, wie diese andere Systeme über APIs, Module oder entsprechende Lösungen integrieren. Fragen Sie außerdem nach, wie schnell Ihre gewählten Anbieter APIs entwickeln und neue, innovative Lösungen integrieren können.
Versteht Ihr CMS Social Media?
Inhalte, Community und Vermarktung sind wichtige Bestandteile der heutigen digitalen Lösungen und Benutzererfahrungen. Um die digitalen Kunden fest ans Unternehmen zu binden, müssen CMS flexibel bestehende und neue Social-Media-Plattformen integrieren und einbinden. Dabei sollte ihr Hersteller nicht nur populäre soziale Netzwerke unterstützen, sondern auch flexibel genug sein, um neue (oder exotische aber zielgruppenrelevante) Plattformen zu unterstützen.
Wie schnell sind Sie startklar?
Je nach gewählten Produkten und Vorgaben nimmt das Ausrollen eines CMS Wochen, Monate oder Jahre in Anspruch. Das bedeutet auch: Geschieht ein Fehler, kann das Ihr Unternehmen enorm zurückwerfen. Deswegen sollten Sie von potentiellen Anbietern ein Proof-of-Concept liefern lassen, das den jeweiligen Installationsort genau untersucht und alle technischen Vorgaben einbezieht.
Werden andere Bildschirmformate unterstützt? Was ist mit Mobile?
Digital Natives surfen nicht nur an einem PC. Sie wechseln von Notebook über Tablets auf Smartphones und zurück. Kann ihr gewähltes CMS all diese (und alle kommenden) Formfaktoren möglichst flexibel abbilden? Was starre Systeme nicht schaffen können, gelingt Systemen auf Basis von Reponsive Design einfach, sie passen sich agil an die jeweiligen Endgeräte an. Bestehen Sie also schon jetzt auf Systeme, die Responsive Design direkt von Anfang an unterstützen.
Wie leicht lässt sich das CMS an Ihre Wünsche anpassen?
Die meisten Content Management Systeme erfüllen 80 Prozent aller Anforderungen direkt nach der Installation. Der Knackpunkt sind die fehlenden 20 Prozent. Wie einfach setzen Ihre gewählten Lösungen diese fehlenden Punkte um? Zahlreiche Projekte scheitern genau hier, weil wichtige Funktionen zu spät geliefert werden. Ein CMS, das nicht komplett im Kern angepasst werden muss, sondern seine Funktionen über Plugins und Erweiterungen ausbauen kann, ist flexibler und schneller anzupassen als ein starres System. Sprechen Sie ihren Anbieter hierauf an.
Wie hoch sind die TCOs?
Kosten für CMS-Projekte lassen sich in vier Bereiche aufteilen: Lizenzkosten, Support-Kosten, Implementierung und Hosting. Die Lizenzkosten reichen von kostenlosen Open-Source-Produkten bis hin zu Millionen-Euro-teuren proprietären Einzelfalllösungen. Die Support-Kosten werden oft jährlich abgerechnet. Die Preise für Implementierung variieren je nach Komplexität des Projektes. Als grobe Schätzung kann man von dem drei- bis fünffachen der Lizenzkosten ausgehen (wenn die Produktlizenz nicht kostenlos ist). Die Kosten für Hosting schließlich richten sich nach dem benötigten Verfügbarkeitslevel und Skalierungsmöglichkeiten. Stellen Sie sicher, dass Sie alle Bereiche in Ihre Planung einbeziehen, damit sie nicht unangenehm überrascht werden.
Wie stark ist die Community?
Eine starke Gemeinschaft um ein CMS kann Ihnen bei Problemen helfen, Fragen beantworten und zugleich als Ressourcen-Pool zur Verfügung stehen. Allzu oft sind Projektbeteiligte frustriert, weil die Community hinter dem gewählten Produkt zu klein oder nicht vorhanden ist – es fehlen dann Ansprechpartner für alltägliche Problemen oder für die Weiterbildung des eigenen Personals. Sie sollten sich daher für einen CMS-Anbieter mit einer großen, aktiven Community entschieden.
Wer hilft Ihnen im Alltag?
Ihr Webauftritt ist zugleich ihre Visitenkarte und ihr Schaufenster im Web – entsprechend sollte Ihre Seite immer verfügbar sein. Das Hosting der Website wird oft hinten angestellt, ist aber eigentlich eine Schlüsselkomponente in der Außenwirkung. Sie benötigen eine hoch-performante Plattform, die mit den Anforderungen an ihre Website wächst, sich dynamisch auf Besucherspitzen einstellt und dabei eine höchstmögliche Sicherheit bietet. Vergessen Sie zudem nicht die Funktionen für Backup und Wiederherstellung, falls ein Zwischenfall geschieht.