Entlastung für den IT-Sicherheitschef einer Bank - das verspricht der Hersteller Banqtec aus Wedemark in Niedersachsen. Banqtec will eine Karte entwickelt haben, mit der Bankmitarbeiter Manipulationen am Geldautomaten (Skimming) selbstständig erkennen sollen.
Derzeit sind nach Angaben von Banqtec rund 4.000 solcher Karten bei Banken und Sparkassen im Einsatz. Die Kärtchen könnten an allen Selbstbedienungsterminals verwendet werden, so der Anbieter.
Der Bankangestellte brauche die Card nur in den Automaten einzuführen, dann identifiziere sie "sicher alle derzeit bekannten Skimming-Module". Damit unterliegt das Anti-Skimming-Mittel den üblichen Einschränkungen: Sobald Kriminelle neue Methoden entwickeln, hinkt die Bcheck-Card wieder hinterher. Da sie ausschließlich für den Einsatz durch Bankmitarbeiter und Sicherheitspersonal gedacht ist, schützt sie nur während der Öffnungszeiten.
Laut Baqtec ist die Anzahl betrügerischer Manipulationen von Geldautomaten zwar "erstmals seit 2003 nicht erneut angestiegen". Die Niedersachsen berufen sich dabei auf Informationen vom Bundeskriminalamt (BKA). Diese Entwicklung dürfe "jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahlen unverändert auf einem hohen Niveau liegen".
Uwe Merker, Leiter Marketing und Business Development von Banqtec, sagt: "Der daraus entstandene Schaden für die Finanz- und Kreditinstitute liegt neben dem finanziellen Aspekt auch in einem zunehmenden Vertrauensverlust der Kunden."
Kriminelle passen sich an
Nach den bisher vorliegenden Studien dürften Anti-Skimming-Mittel die Kriminalität insgesamt allerdings kaum eindämmen. So hat Fico, ein Anbieter von Analytik und Lösungen für das Decision Management, festgestellt, dass Betrüger mit jeder neuen Technik schlicht ihre Einsatzgebiete verlagern.
Beispiel Kartenbetrug: Seit Einführung von Chip und PIN ging der Betrug mit gefälschten Karten um 60 Prozent zurück. Kartenbetrüger weichen nun zunehmend auf Online-Bezahlsysteme aus - Ziel ist, das Vorlegen von Karten zu vermeiden.