App-Stores und mobile Ökosysteme werden zu einer Flut neuer Anwendungen und Services in Unternehmen führen, da Mitarbeiter die Vorzüge innovativer mobiler Anwendungen auch am Arbeitsplatz nutzen wollen. Diese "Konsumerisierung" mobiler Geräte am Arbeitsplatz lässt sich nicht mehr aufhalten und ist derzeit der größte Wachstumstreiber im mobilen Markt. Diese Einschätzung vertreten Analysten des US-Marktforschungsinstituts Gartner.
Wenn Mitarbeiter zu Konsumenten werden
Nach Prognosen der Marktforscher sollen 2012 etwa 645 Millionen Smartphones verkauft werden.
Die große Anzahl mobiler Geräte und Applikationen führt dazu, dass sich Mitarbeiter in Unternehmen immer mehr wie Konsumenten verhalten. Sie fordern eine breitere Auswahl an mobilen Geräten, Anwendungen und Services. Zugleich adaptieren sie neue Strategien wie "Bring your own IT (ByoIT)" oder "Bring your own device (ByoD)". Das heißt: Sie nutzen ihre privaten Smartphones oder Tablets auch für die Erledigung von Arbeitsaufgaben.
"CIOs müssen daher neue Wege einschlagen und ihre mobilen Strategien flexibler gestalten. Dazu gehört, den einzelnen Anwendergruppen in Unternehmen eine größere Auswahl an mobilen Geräten und Apps bereitzustellen und zu verwalten und gleichzeitig BYO-Programme zu unterstützen", erklärt Gartner-Analyst Nick Jones. Hierbei werden sich folgende vier Formen für das Mobile Management herausbilden und durchsetzen.
4 Formen von Mobile Management
1. Kontroll-orientiert: Primärer Zweck ist es, eine hohe Qualität bei Funktionalität, Performance, Sicherheit wie auch bei Service- und Supportprozesse zu gewährleisten und zugleich die Kosten überschaubar zu halten. Die interne IT-Organisation verwaltet dazu alle Geräte, Verträge und Applikationen und kontrolliert diese laufend.
2. Wahl-orientiert: Hier steht die Zufriedenheit der Anwender an oberster Stelle, insbesondere in Bezug auf die Geräteauswahl. Allerdings wird dabei die Kontrolle über die mobilen Geräte und das Service-Portfolio begrenzt sein und eher über eine Cloud gesteuert als lokal über Smartphone oder Tablet. Ergänzt wird dieses Szenario durch eine Architektur, die von sich aus sicher ist, wie etwa Thin Clients.
3. Innovations-orientiert: Hierbei kommt es darauf an, weitgehend unabhängige, technisch versierte User, die sich der Kontrolle durch die IT-Organisation entziehen, zu befähigen, mit mobilen Applikationen und Services zu experimentieren und neue Prozesse oder Techniken zu entwickeln. Die IT behält in diesem Szenario lediglich die Kontrolle über kritische Bereiche, wie den Datenschutz oder das Risikomanagement.
4. Laufen lassen: Hierbei übernimmt die IT so wenig Verantwortung wie möglich über mobile Geräte und Services - indem sie diese einfach nicht bereitstellt. Es geht darum, Wege in die mobile Welt zu finden, bei denen es nicht nötig ist, Verantwortung zu übernehmen. Dazu zählen Konzepte wie ByoIT oder ByoD. Alle hierzu notwendigen Kontrollen werden in einer Cloud, in Applikationen oder via Richtlinien bereitgestellt.
Mobile Betriebssysteme: Google vor Apple und Microsoft
CIOs und IT-Abteilungen sollten mindestens drei verschiedene mobile Betriebssystem-Plattformen unterstützen können, raten die Gartner-Analysten. Unangefochtene Nummer eins im Markt für mobile Betriebssysteme bleibt nach Ansicht der Analysten bis 2014 Google mit Android, gefolgt von Apples iOS. Vorausgesetzt die strategische Partnerschaft zwischen Microsoft und Nokia entwickelt sich positiv, könnte jedoch Windows Phone bis 2015 an Apple vorbeiziehen.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.