Im Umfeld von Quiet Quitting, Quiet Promotion und Quiet Firing hat sich in der jüngeren Vergangenheit ein weiteres Buzzword etabliert: Quiet Constraint - übersetzt also stille oder heimliche Zurückhaltung, beschreibt das Verhalten, dass - insbesondere jüngere - Mitarbeitende zwar über bestimmte Kompetenzen oder Spezialwissen verfügen, es jedoch für sich behalten.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Wie eine Studie der Lernplattform Kahoot ergab, spielen dabei Faktoren wie eine straffe Rangordnung, mangelnder persönlicher Kontakt oder kein geeigneter Raum für den Wissensaustausch eine wichtige Rolle. Viele junge Berufstätige berichteten zudem, sich am Arbeitsplatz unwohl und/oder ängstlich zu fühlen. Das halte sie davon ab, mit dem Team zu interagieren und ihre Kompetenzen zu vertiefen.
Dass sich Quiet Constraint nicht unbedingt positiv auf Faktoren wie Produktivität, Zufriedenheit und Mitarbeiterbindung auswirkt, dürfte klar sein. Umso wichtiger ist es, dass Führungskräfte eine Kultur schaffen, die die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch im Team fördert. Diese vier Tipps von Kahoot helfen Ihnen dabei:
1. Neue Teamwork-Standards setzen
Da Kommunikations- und Teamfähigkeit nicht jedem in die Wiege gelegt wurden, bietet es sich an, zunächst den Grundstein für eine gute Zusammenarbeit zu legen. Kommunikations- und/oder Teamwork-Trainings können Ihnen dabei helfen, den produktiven Austausch mit den Kollegen voranzutreiben.
2. Safe Space für den offenen Austausch schaffen
Wie die Studienergebnisse zeigen, verweigern sich viele Kollegen bei Quiet Constraint nicht unbedingt aktiv der Zusammenarbeit und dem Wissensaustausch - es fehlt ihnen vielmehr an Gelegenheit, sich offen, ehrlich und transparent zu artikulieren.
Es liegt also an Ihnen, den notwendigen Raum einzurichten, in dem Mitarbeitende Feedback, Ideen und Wissen teilen können - sowohl mit den Kollegen als auch mit dem Management. Fragen Sie proaktiv nach und geben Sie Ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, Inhalte auch anonym zu teilen. Bei globalen Teams sollten Sie zudem dafür sorgen, dass die Wege des Austauschs für alle zugänglich sind.
3. Mitarbeitende anspornen
Manchmal braucht es einen zusätzlichen externen Motivator, um die Zusammenarbeit zu boosten. Wer proaktiv eine Präsentation oder einen Workshop ausarbeitet, in der sie/er einen Mehrwert für das Team schafft, sollte auch belohnt werden. Diese Anerkennung kann entweder materieller Natur sein, direkt von der Führungsetage kommen oder die Gestalt einer neuen Karrierechance annehmen.
4. Lehren und Lernen attraktiv machen
Neben der Anerkennung sollte die Lernumgebung an sich bereits dazu einladen, wichtiges Wissen und zukunftsfähige Kompetenzen weiterzugeben. Wie die Studie ergab, sind die meisten Mitarbeitenden (87 Prozent) schnell von herkömmlichen Trainingsmethoden gelangweilt. 35 Prozent melden sich sogar mental ab und wenden sich anderen Tätigkeiten zu.
Abhilfe könnten spielerische Elemente und ein freundschaftlicher Wettbewerb schaffen: Sie machen die Lernumgebung nicht nur spannender, sondern motivieren auch das Team und helfen dabei, Wissen langfristig aufzunehmen sowie mögliche Barrieren zwischen den Kollegen einzureißen.