Rückenschmerzen, Kopfweh, Verspannungen

4 Tipps gegen Schmerzen

10.05.2012 von Christiane Pütter
73 Prozent der Büro-Arbeiter klagen über Gesundheitsbeschwerden. Das ergab eine Umfrage im Auftrag des Büro-Ausstatters Fellowes.
Wer am Notebook arbeitet, achtet nicht immer auf die ideale Sitzhaltung.
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Die einen balancieren auf riesigen Gummibällen, die anderen üben am Stehpult ihre aufrechte Haltung - Büro-Arbeiter versuchen, Gesundheitsbeschwerden vorzubeugen. Das scheint auch nötig: Mit insgesamt 73 Prozent beklagen fast drei von vier Arbeitnehmern Probleme. Das ergab eine Studie des Marktforschers Dynamic Markets im Auftrag des Büro-Ausstatters Fellowes. Beteiligt haben sich 526 Arbeitnehmer.

Dringendstes Problem sind demnach Rückenschmerzen. Außerdem sprechen die Befragten von Kopf- und Nackenschmerzen oder verspannten Schultern. Seltener beklagen sie Augenprobleme und schmerzende Arme oder Handgelenke.

Ein Blick auf andere Länder zeigt Deutschland etwa im Mittelfeld. Laut Dynamic Markets geht es russischen Büro-Arbeitern am schlechtesten: 91 Prozent beklagen Schmerzen. In Spanien, Frankreich, Polen und Italien sind es jeweils rund 80 Prozent. Anders in den Niederlanden: Hier geben "nur" 58 Prozent an, unter Schmerzen zu leiden. Insgesamt haben die Marktforscher dort mehr als 4500 Büro-Arbeiter befragt.

Zurück nach Deutschland: Im Schnitt sitzt ein Mitarbeiter täglich sechseinhalb Stunden vor dem Computer. In Zeiten mobilen Arbeitens wollte Dynamic Markets auch wissen, wie es um feste Schreibtische bestellt ist.

Ergonomisch richtiges Sitzen: Tipps vom Bitkom.
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Fazit: Lediglich gut jeder Zweite (53 Prozent) verfügt über seinen festen Schreibtisch in den Räumen des Arbeitgebers. Jeder Dritte (33 Prozent) ist mittlerweile hauptsächlich von zu Hause aus tätig. Hier säßen die Mitarbeiter oft mit dem Laptop auf dem Sofa.

Rund dreizehn Prozent bezeichnen die Marktforscher als Arbeitsnomaden. Diese teilen sich auf wie folgt: Elf Prozent gelten als "Desk Sharer", die zwar einen festen Schreibtisch im Unternehmen haben, diesen aber - in ihrer Abwesenheit - mit anderen teilen. Jeweils ein Prozent sind sogenannte Hot Desker und setzen sich jeweils an den Tisch, der gerade frei ist, oder "Wahre Nomaden", die in vielen unterschiedlichen Büros unterwegs sind.

Glaubt man Dynamic Markets, hängt mobiles Arbeiten mit Gesundheitsbeschwerden zusammen. Die Nutzung von Tablet PCs und Notebooks steigere die Gefahr von Haltungsschäden, weil Arbeitsnomaden seltener an ergonomisch ausgerichteten Arbeitsplätzen säßen.

Vier Tipps für richtiges Sitzen

Der Auftraggeber der Studie, Fellowes, gibt für das richtige Sitzen folgende vier Tipps:

1. Sitzhöhe und -haltung beachten: Die Füße flach auf den Boden stellen, so dass Ober- und Unterschenkel beim Sitzen einen rechen Winkel bilden. Dabei sollen die Kniekehlen nicht den Stuhl berühren, aber der Rücken sollte die komplette Rückenlehne berühren.

Nicht vergessen: Während des Arbeitens Muskeln entspannen, nicht verkrampft sitzen.

2. Mausarm vermeiden: Maus und Tastatur näher an den Körper bringen und so positionieren, dass sich die Unterarme parallel zum Schreibtisch befinden. Die Ellenbogen bilden einen Winkel von 90 bis 100 Grad. Die Tastatur sollte flach oder mit leichter Neigung auf dem Schreibtisch aufgestellt werden.

3. Den Monitor richtig positionieren: Die Oberkante des Bildschirms sollte leicht unter Augenhöhe liegen. Der Bildschirm ist vom Sitzenden idealerweise etwa eine Armeslänge entfernt.

Schreibtisch ordentlich halten

4. Den Schreibtisch ordentlich halten: Häufig verwendete Arbeitsmittel sollten in Reichweite liegen. Büro-Arbeiter sollten ausreichend Platz auf dem Schreibtisch haben und Ablagen zur Sortierung nutzen, um Material zu verstauen.

Diese Ratschläge decken sich im Wesentlichen mit denen des Branchenverbandes Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) aus Berlin. Der Bitkom ergänzt noch, dass der Monitor im rechten Winkel zum Fenster stehen sollte.