World Payments Report

48 Milliarden E- und M-Payments in 2013

12.10.2012 von Ursula Pelzl
Debit-Karten, E- und M-Payments sind ein exponentiell wachsender Markt für Anbieter innovativer Zahlungsverkehrslösungen. Banken verschenken Potenziale.
Bargeldlose Zahlverfahren sind weltweit auf dem Vormarsch. Ganz vorne dabei: Mobile Payment-Lösungen.
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Der Anteil der Debit-Karten-Zahlungen sowie elektronische und mobile Bezahlmethoden am gesamten Zahlungsverkehr steigt unaufhaltsam. Während immer weniger Konsumenten auf Kreditkarte kaufen, steigen die Akzeptanz und der Einsatz von Electronic Payment (E-Payment) und Mobile Payment (M-Payment) exponentiell. Jede dritte Zahlung erfolgt mit einer Debitkarte. Das geht aus der jüngsten Ausgabe des World Payments Reports von Capgemini, der Royal Bank of Scotland (RBS) und der Bankenvereinigung Efma hervor.

"Guthaben-basierte Transaktionen legen auf Kosten anderer Zahlungsmethoden zu. Es ist ein bequemer Ersatz für Bargeld. Durch die verstärkte Nutzung von Mobile- oder Electronic Payments werden wir einen deutlichen Zuwachs an innovativen Zahlungslösungen in diesem Bereich sehen", bestätigt Kevin Brown, Global Head, Transaction Service Product, International Banking, bei der RBS.

Nach Angaben der Branchenanalysten von Capgemini gab es 2011 bereits geschätzte 28,3 Milliarden Transaktionen im E- und M-Payment. Für 2013 wird mit einem Anstieg auf über 48 Milliarden Transaktionen gerechnet. Davon sollen 31,4 Milliarden Transaktionen auf E-Payment-Zahlungen entfallen. Für das Mobile Payment wird mit einem Wachstum von jährlich 52,7 Prozent pro Jahr seit 2009 auf rund 17 Milliarden M-Payment-Zahlungen in 2013 gerechnet.

Insgesamt sollen bargeldlose Zahlungen von 283 Milliarden im Jahr 2010 auf 306 Milliarden in 2011 gestiegen sein (endgültige Zahlen lagen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Reports noch nicht vor).

Erst 2,1 Prozent der Mobilgeräte-Besitzer weltweit zahlen auch mobil

Die Zahl der Verbraucher, die mobile Zahlungslösungen einsetzen, soll dem Report zufolge im vergangenen Jahr bei über 141 Millionen gelegen haben. Dies entspricht zwar einer Steigerung um 38,2 Prozent gegenüber 2010. Doch insgesamt bezahlen nur 2,1 Prozent der der Besitzer von Mobilgeräten auch mobil. Hier schlummert also noch großes Wachstumspotenzial.

Die meisten bargeldlosen Zahlungen weist der World Payment Report für die USA aus. Auf Platz zwei folgen die Länder der Euro-Zone (2010: 58,1 Milliarden Transaktionen, 20,5 Prozent an den gesamten Transaktionen weltweit), auf Platz drei die reifen asiatischen Volkswirtschaften Japan, Australien, Südkorea und Singapur.

Großen Anteil an dem steilen Wachstum der bargeldlosen Zahlungen haben insbesondere innovative kundenorientierte M-Payment-Lösungen - die überwiegend von Non-Banks angeboten werden, so der Report. Zahlungsverkehrsanbieter, die die Bedürfnisse ihrer Kunden gut analysieren, verstehen und bedienen, werden künftig die Nase vorn haben. So führt der Bericht als erfolgreiches Beispiel den japanischen Telekommunikationsanbieter NTT Docomo an.

Binnen kurzer Zeit konnte NTT Docomo die Hälfte seines Heimatmarktes - 35 Millionen Verbraucher - für sein Angebot einer "Mobile Wallet" begeistern. Die elektronische Geldbörse "Osaifu-Keitai" bietet Nutzern neben der Möglichkeit kontaktloser Zahlungen zahlreiche weitere Dienstleistungen wie eine Identifikationskarte, Bonuskarten, Fahrscheine für den öffentlichen Verkehr (Bahn, Bus, Flugzeug) sowie eine Kreditkartenfunktion.

Bei der Entwicklung innovativer und zukunftsfähiger Zahlungsverkehrslösungen zeigen sich viele deutsche Banken aktuell noch zögerlich. Das vielversprechende Geschäftsfeld Mobile Payments mit der Chance, attraktive Mehrwerte für die Kundenbindung bereitzustellen, haben die meisten noch nicht für sich entdeckt. Sicher ist, dass vielfältige Zahlungsverkehrsangebote dazu beitragen können, die Kunden zu binden, heißt es in dem jährlich erscheinenden Capgemini-Bericht.

Bisher nutzen überwiegend Nicht-Banken die Chance, Kundenbedürfnisse auf vielfältige Weise durch innovative technologische Angebote und Mobile-Payment-Lösungen zu bedienen - und zwar jenseits des traditionellen Bankgeschäftes.

Dies gelte auch, obwohl es heute schwer sei einzuschätzen, wie die unterschiedlichen Zahlungsverkehrsoptionen von den Verbrauchern genutzt werden, da die Zentralbanken der Länder noch keine offiziellen Daten über diese Geldflüsse veröffentlichen. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) habe jüngst die Zentralbanken aufgefordert, das Berichtswesen über E- und M-Payments durch die einzelnen Marktteilnehmer zu optimieren.

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