Business-Knigge für Vieltelefonierer

5 Smartphone-Unsitten

20.02.2018 von Andrea König
In Besprechungen E-Mails auf dem iPhone lesen oder andere Konferenzbesucher mit Vibrationsalarm nerven - die Hitliste der schlimmsten mobilen Sünden von Managern.

Dass man in Meetings darauf achtet, das Smartphone lautlos zu stellen, ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Doch es gibt weitere Unsitten beim Gebrauch mobiler Geräte, mit denen Geschäftsleute ihren Mitarbeitern und ihrem Umfeld auf die Nerven gehen.

1. Das vibrierende Smartphone

Al Sacco von unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com findet, dass der Vibrationsmodus eines Smartphones genauso unhöflich ist wie Klingeltöne. Bei Meetings oder Vorträgen legen zahlreiche Anwesende ihre Smartphones direkt vor sich auf den Tisch neben ihren Notebook und die notwendigen Unterlagen. Vibriert das Gerät dann auf dem Tisch, empfindet Sacco das als genauso störend wie ein klingelndes Smartphone. Das Smartphone sollte man lieber so einstellen, dass es in Terminen überhaupt keinen Laut von sich gibt.

2. In Meetings mit dem Smartphone spielen

Mitten in der Konferenz die E-Mails zu checken, zeugt von respektlosem Verhalten.
Foto: Pressmaster - shutterstock.com

Eine weitere mobile Unsitte ist es, wenn man in Meetings oder anderen Terminen seine Augen nicht vom Smartphone lassen kann. Besonders in kleinen Runden bleibt es dem Vortragenden sicher nicht verborgen, dass jemand seinem Smartphone mehr Aufmerksamkeit schenkt als der Präsentation. Wer sich so verhält, sollte überlegen, wie sich so ein Verhalten anfühlen würde, wenn man selbst vor dem Publikum stünde. Deshalb: Das E-Mail-Postfach kann sicherlich bis zu einer Pause oder dem Vortragsende warten.

3. Sensible Geschäftsthemen in der Öffentlichkeit besprechen

Sensible Geschäftsthemen sollten nicht in der Öffentlichkeit am Smartphone besprochen werden. Ist man unterwegs und hat die Möglichkeit, sich bei einem solchen Anruf zurückzuziehen, sollte man sie nutzen. Ist das - zum Beispiel in einem Großraumwagen der Bahn oder in einem Restaurant - nicht möglich, sollte man das Gespräch verschieben und in ungestörter Atmosphäre fortführen.

4. Ins Smartphone schreien

Wer für den Job unterwegs ist, will oft die Reisezeit auch beruflich nutzen. Gerade an Bahnhöfen, am Flughafen oder in Zügen kommt es hier nicht selten vor, dass man Geschäftsleute dabei beobachtet, wie sie sehr laut in ihr Handy oder in das Mikrofon ihres Headsets sprechen. "Egal, von wo aus Sie in der Öffentlichkeit mit Ihrem Handy telefonieren - bitte schreien Sie dabei nicht!" heißt es auf der Internetseite knigge.de. Denn selbst, wenn man sich in einer lärmenden Umgebung befinde, müsse man diese nicht überschreien. "Ihr Gesprächspartner hört zwar die Hintergrundgeräusche - Ihre Stimme wird aber über das Mikrofon in Ihrem Mobiltelefon in normaler Lautstärke an ihn übermittelt", so knigge.de.

5. Multitasking

Wer von einem Kollegen oder Kunden angerufen wird, sollte ihm während des Telefongesprächs seine volle Aufmerksamkeit schenken. "Auch wenn Sie ein Multitasking-Talent sind und mehrere Dinge gleichzeitig tun können: Verzichten Sie bei wichtigen Telefonaten darauf", rät der deutsche Knigge-Rat. Nicht nur Nebengeräusche, auch der andersgehende Atem verrate einen meistens. Aktives Zuhören entscheide mehr über den Geschäftserfolg, als die meisten Menschen ahnen.

Netiquette für E-Mail, Smartphone und Social Media
Die wichtigsten Regeln für Mail, Handy, Social Media...
... finden Sie in diesem Digital-Knigge zusammengefasst.
Knapp und präzise ...
... sollten Business-Mails verfasst werden. Keep it very simple!
Rechtschreibung
Auf Orthographiefehler sollte unbedingt verzichtet werden! Zur Not ein Rechtschreibprogramm nebenher laufen lassen.
Tempo ...
... ist der größte Vorteil der elektronischen Post, darum sollten Nachrichten auch immer baldmöglichst beantwortet werden.
Betreff
Er sollte konkret und aussagekräftig sein. Es lohnt sich, hier etwas Mühe aufzuwenden.
"Kopie an" und "Antworten an alle"...
... sollten tunlichst vermieden werden, da niemand Informationslawinen haben möchte, die über ihn hereinbrechen.
Rechtliche Bestimungen
Pflichtangaben über das Unternehmen sind in Deutschland seit Anfang 2007 vorgeschrieben und müssen am Ende in der Signatur der Mail stehen.
Spam ...
... einfach ignorieren. "Unsubscribe" bedeutet, dass der Empfänger zu Hause ist und folglich noch mehr Spam empfangen kann.
Dringende Fälle ..
... müssen nicht immer über Mail abgewickelt werden. Besser ist es in dem Fall, zum Telefonhörer zu greifen.
Handypause in Meetings ...
... ist eine naive, aber wünschenswerte Utopie. Ein Drittel der Beschäftigten schaut auch währenddessen aufs Handy, wie eine Umfrage des Brachenverbandes BITKOM ergab.
Klingeltöne ...
... bitte so dezent wie möglich wählen und im Großraumbüro ausschalten.
Business-Lunch
Hier das Handy mit dem Display nach unten auf den Tisch legen und auf Vibration umschalten.
Telefonieren vor Kollegen ...
... sollte in gebührendem Abstand geschehen. Die Gespräche anderer mitanhören zu müssen, kann anstrengend sein.
SMS
Kurz und knapp reicht völlig.
Sich selbst zensieren
Keine ungünstigen Bilder von Partys oder Kommentare publizieren, die Kollegen und Arbeitgeber als anstößig empfinden könnten.
Werbung auf Social Media ...
... ist tabu, da "Friends" und "Follower" nicht mit ihr belastet werden wollen.
Empfehlungen geben, ...
... zum Beispiel über Filme, Produkte oder Bücher ist immer gern gesehen.
Keine Fotos vom Mittagessen, ...
... denn sie interessieren niemanden.