Statista, True Fit und andere

5 Startups und ihr Geschäftsmodell mit Daten

12.12.2019 von Martin De Saulles
Anders als Konzerne verfügen Startups nicht über massenweise Kundendaten. Fünf Beispiele zeigen, wie innovativ sie dennoch mit Daten Geld verdienen.
Auch, wer keine großen Datenmengen an der Hand hat, kann Innovationen umsetzen.
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Auf dem Weg zum datengetriebenen Unternehmen können große Firmen aus einem Pool an Kunden- und weiteren Daten schöpfen. Startups stehen vor einem Henne-Ei-Problem: ohne Daten keine datengetriebenen Geschäftsmodelle und umgekehrt. Fünf Beispiele zeigen, wie Startups vorhandene Daten aus zugänglichen Quellen auf ungewöhnliche Art nutzen.

1. Das Startup Populus arbeitet für Stadtplaner und Mobilitätsdienstleister: Wer in San Francisco unterwegs ist, nimmt sich eines der Räder, Autos oder E-Scooter aus den Flotten verschiedener Sharing-Dienste. Das Geschäft von Populus besteht darin, die Daten, die diese Mobilitätsanbieter einzeln sammeln, zusammenzuführen, nutzerfreundlich aufzubereiten und sowohl den Sharing-Diensten als auch San Franciscos Stadtplanern zur Verfügung zu stellen.

2. Black Swan analysiert das Verhalten der Kunden von Konsumgüterherstellern: Konzerne wie Danone, PepsiCo und McDonalds zählen zu den Kunden von Black Swan. Das Londoner Startup versteht sich als Spezialist für minutengenaues Beobachten der Kunden. Black Swan durchforstet Online-Foren, Social Media und Produktempfehlungs-Seiten und hat eine Software entwickelt, die diese Mengen an Daten aufbereitet.

3. True Fit weiß, was "Größe 38" heißt: Immer mehr Verbraucher bestellen Kleidung und Schuhe online. Nachteil: sie können die Ware vorab nicht anprobieren. Genau darum kümmert sich True Fit aus Boston. Das Startup arbeitet mit den Informationen, die die Kunden angeben, wenn sie Ware umtauschen. Ziel von True Fits Kunden ist, Konfektionsgrößen präziser umzusetzen und damit das Verbrauchererlebnis zu verbessern sowie die Zahl der Retouren zu verringern.

Nischen innovativ nutzen

4. Das britische Startup Purple analysiert das Surf-Verhalten in öffentlichen WLANs: In vielen Hotels und Geschäften können sich Kunden oder Besucher ins WLAN einwählen. Purple arbeitet mit den Daten, die diese Nutzer angeben. Dazu zählen Geburtsdaten ebenso wie persönliche Interessen. Purple erfasst, wo sich die Nutzer bewegen und verwandelt nach eigener Darstellung "das Gäste-WLAN in ein Wertschöpfungstool" für seine Geschäftskunden.

5. Statista erfasst, welche Daten Menschen interessieren: Welche Zahlen, Daten und Informationen - welche Statistiken also - recherchieren Durchschnittsbürger im Netz? Diese Frage beantwortet Statista. Das deutsche Startup hat sich seit 2007 einen Stamm von mehr als anderthalb Millionen Nutzern aufgebaut und verzeichnet bis zu zwölf Millionen Visits im Monat. Wer den Dienst abonniert, erhält Zugriff auf Daten aus allen Interessenbereichen. Die Nutzer könnten sich all diese Daten auch aus frei zugänglichen Quellen selbst zusammensuchen, aber Statista bereitet sie anwenderfreundlich auf.

Fazit: eine große Datensammlung garantiert noch keinen Geschäftserfolg. Die fünf Startups zeigen, wie kleine Firmen mit der Konzentration auf Nischen oder dem guten Präsentieren allgemein zugänglicher Daten Geld erwirtschaften können. (cp)