Rund ein Zehntel des IT-Budgets gehen für Energiekosten drauf, sagt die Nonprofit-Organisation Climate Savers Computer Initiative aus den USA. Ob es um’s Geld geht oder um die Umwelt - die Branche muss Wege finden, den Energiebedarf zu senken. Mary K. Pratt von unserer US-Schwesterpublikation cio.com hat unter dem Titel "Green IT’s next Steps" einige Trends zusammengestellt. Diese sind:
1. Power-Management: Bis heute laufen PCs, Server und anderes Equipment meist konstant auf dem gleichen Energie-Level, selbst, wenn sie nicht gebraucht werden. Das ist zum einen Energieverschwendung, zum anderen heizen die Geräte die Räume auf, die gegebenenfalls gekühlt werden müssen. Beides kostet Geld.
Sogenannte Power-Management-Software lässt Computer in einen Schlafmodus fallen, was laut Climate Savers Computer Initiative jährlich zwischen 50 und 80 US-Dollar pro PC sparen kann. Neu ist, dass die Industrie jetzt an Rechnern arbeitet, die wesentlich schneller hochfahren als bisher. Die Idee dahinter: Ein ausgeschalteter Rechner verbraucht über’s Jahr betrachtet noch weniger Energie als ein schlafender. Wenn Angestellte die Geräte also vor Meetings und Mittagspausen komplett herunterfahren, spart das Unternehmen.
2. Cognition Detection: Eine andere neue Technologie nennt sich Cognition Detection. Sie soll es möglich machen, dass Hardware den Energiezustrom je nach Bedarf ausweiten und verringern kann. Die Climate Savers nennen das Beispiel Wi-Fi-Signale: Diese werden in alle Richtungen ausgesendet, egal, wo sie erforderlich sind und wo nicht. Künftig sollen sich diese Signale lenken lassen.
3. High-Densitiy: Auch Rechenzentren bieten laut der gemeinnützigen Organisation Green Grid Möglichkeiten zum Energiesparen. Energie fließe typischerweise mit 480 Volt in Rechenzentren und müsse auf 208 oder weniger verringert werden, so die Organisation. Dieser Prozess verschwende Energie und erzeuge Hitze, womit wiederum der Kühlungsbedarf steige.
Neue High-Density-Server können mit 480 Volt umgehen. Glaubt man dem Hersteller Emerson Network Power aus Ohio, reduzieren diese Server die Energiekosten in einem Rechenzentrum mit 1.000 Servern um 40.000 US-Dollar pro Jahr.
4. Solar-Energie: Nach Angaben der Climate Savers Computer Initiative sind bereits erste Rechner im Einsatz, die mit Solar-Energie arbeiten. Ob und wann sie sich durchsetzen, ist jedoch fraglich.
Die neuen Technologien stehen noch nicht vor der Tür
Ohnehin geben die Klimaschützer selbst zu bedenken, dass alle genannten Technologien noch nicht "vor der Tür stehen". Nichtsdestoweniger müssen sich CIOs mit den Energiekosten auseinandersetzen. Neben "grüner" Hardware gibt es eine weitere Möglichkeit, nämlich:
5. Data Lifecycle Management: Jeder Büro-Arbeiter kann sich fragen, ob es nötig ist, dasselbe Word- oder Power-Point-Dokument in 20 bis 30 Kopien auf verschiedenen Rechnern liegen zu haben. Schon das Ausmerzen redundanter Dokumente senkt Storage-Bedarf.