Ob die IT-Abteilung es will oder nicht. Social-Media-Technologien werden künftig jedes Unternehmen erobern. Diese These vertritt Forrester-Analyst Nigel Fenwick in dem Marktbericht "Social Business Strategy: An IT Execution Plan".
IT-Abteilungen lehnen häufig die Einführung sozialer Medien ab, sei es aus Compliance-Gründen oder um Mitarbeiter davon abzuhalten mit Facebook wertvolle Arbeitszeit zu verschwenden.
Social Media fördert Schatten-IT
Foto: Forrester
Jüngste Forrester-Umfragen, die Fenwick in dem Bericht zitiert, zeichnen ein etwas ein anderes Bild. So halten sich 84 Prozent der Mitarbeiter über Social-Media-Anwendungen mit aktuellen News auf dem Laufenden. 78 Prozent holen sich neue Ideen für ihren Job, 77 Prozent suchen nach Informationen, die für ihre Arbeit relevant sind. Immerhin drei Viertel gaben zu, während der Arbeitszeit Freunde zu kontaktieren.
CIOs bekommt das Neinsager-Image schlecht, denn Fachbereiche adaptieren an der IT-Organisation vorbei Social-Media-Technologien einfach selbst. So entsteht eine kaum kontrollierbare Schatten-IT. 43 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten, dass sie auch in der Firma mit Anwendungen arbeiten wollen, die sie privat nutzen. 35 Prozent gaben an, dass sie die Applikation brauchten, weil die IT keine vernünftige Alternative anbieten konnte.
CIOs brauchen Social-Media-Kompetenz
Diese Situation können CIOs nicht ignorieren. Sie müssen schleunigst dafür sorgen, dass sich die IT-Abteilung Wissen im Bereich sozialer Technologien aneignet. Nur so können sie ihrem Unternehmen beim Aufbau und bei der Umsetzung einer Social-Media-Strategie helfen. Diese kombiniert Ansätze zur internen Informationsverteilung mit Plänen für eine kundenorientierte Ansprache.
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Damit Unternehmen beim Einsatz sozialer Systeme ihren Reifegrad erhöhen, ist es nötig zunächst den aktuellen Status evaluieren. Werden noch keine sozialen Technologien eingesetzt und hat die IT keine Erfahrung damit, erweist sich die eigene Firma als Bummler.
Bei diesen Nachzüglern gibt es auch keine Policy für den Einsatz sozialer Netzwerke. Und wenn doch ist diese sehr restriktiv. Aufgabe von CIOs ist es deshalb, ihr IT-Team im Hinblick auf den Einsatz sozialer Medien so zu qualifizieren, dass dieses einen Wertbeitrag für das Business leisten kann. IT-Verantwortliche sollten beim Social-Media-Einsatz klein anfangen - mit Pilotprojekten für einen verbesserten IT-Support und die Kollaboration.
Das IT Social Business Council
Darüber hinaus empfiehlt Fenwick weitere Maßnahmen. Dazu gehört die Etablierung eines unternehmensweiten IT Social Business Council, das sich aus IT-Führungskräften zusammensetzt. Dieses analysiert, wie Yammer oder andere Tools dabei helfen können, die Help-Desk-Services zu optimieren. Ebenso wichtig sind Workshops für die IT-Mitarbeiter. Und die Einrichtung eines IT-Leadership-Blog dient als öffentliches Bekenntnis des CIO zu sozialen Technologien.
Sind diese ersten Schritte erfolgreich absolviert, stehen IT-Leiter vor der Aufgabe, den Führungskreisen im Unternehmen die Potenziale sozialer Medien aufzuzeigen und für deren Einsatz ein nachhaltiges Programm zu entwickeln. Laut Fenwick sind dabei folgende fünf Aspekte wichtig:
Fünf Tipps für den Social-Media-Erfolg
1. Die IT muss bisher nicht bekannte Initiativen von Fachabteilungen identifizieren und den Einsatz von Social-Media-Technologien kanalisieren und vereinfachen.
2. CIOs brauchen innerhalb der IT-Organisation ein eigenes Team, das sich ausschließlich um die Implementierung einer Social-Business-Strategie kümmert.
3. Die IT-Abteilung muss zum Vorbild bei der Nutzung sozialer Systeme werden. Um die Produktivität und Effektivität bei der Bereitstellung von IT-Services zu steigern, sollten IT-Mitarbeiter laufend mit sozialen Technologien experimentieren.
4. Aufgabe der IT ist es zudem, ein abgestuftes Sicherheitskonzept zur Abwehr von Social-Media-Risiken umzusetzen.
5. Nicht zuletzt ist Verhandlungsgeschick mit den jeweiligen Software-Lieferanten gefragt. Durch ergebnisorientierte und erfolgsabhängige Verträge lassen sich diese zu Geschäftspartnern machen, die bei der Umsetzung einer Social-Business-Strategie erfolgreich mitwirken.