Firmen werden angesichts der zunehmenden Verquickung von privater und beruflicher IT offenbar großzügiger gegenüber ihren Mitarbeitern. Zumindest für die USA machen die Personaldienstleister von Robert Half International (RHI) auf ein Beispiel dafür aufmerksam: Immer mehr Mitarbeitern ist es erlaubt, am Arbeitsplatz via Internet einzukaufen. RHI verbindet den Befund mit fünf Tipps an die Mitarbeiter, wie sie die Generosität ihrer Arbeitgeber nicht überstrapazieren.
Laut einer Umfrage unter 1400 amerikanischen CIO sperrt nur noch ein Drittel der Unternehmen den Zugang zu Online-Shopping-Webseiten. Im vergangenen Jahr fuhren noch 60 Prozent der Befragten diese harte Linie. Von 13 auf zehn Prozent leicht gesunken ist allerdings auch der Anteil an Firmen, die dabei überhaupt keine Grenzen setzen.
So hat sich innerhalb der vergangenen Monate eine neue Standard-Policy entwickelt. 55 Prozent erlauben prinzipiell das Online-Shoppen im Büro, kontrollieren ihre Mitarbeiter aber, um eine exzessive Nutzung zu unterbinden. Diese Linie wurde 2011 gerade einmal von 23 Prozent der Befragten gefahren. „Aus guten Gründen erkennen viele Unternehmen den Bedarf an Flexibilität während der hektischen Vorweihnachtszeit an“, kommentiert John Reed von RHI. „Und deshalb erlauben sie ein gewisses Maß an Online-Einkäufen während der Arbeitszeit.“
Das Kalkül dahinter: Wer es den Mitarbeitern ermöglicht, ihre privaten To-Do-Listen zum Teil im Büro abzuhaken, erhöht dadurch offenbar die Produktivität. Denn das weit größere Übel scheinen laut RHI die Fehlzeiten zu sein, die durch Verkehrsstaus und durch Schlangestehen im Kaufhaustrubel entstehen. Die mit größeren Freiräumen ausgestatteten Mitarbeiter werden von RHI aber auch in die Pflicht genommen, es mit dem Online-Shopping nicht zu übertreiben. Im Sinne des Firmenwohls geben die Dienstleister fünf Tipps:
1. Die Regeln kennen: Man sollte die Vorgaben des Arbeitgebers kennen. Insbesondere sollte man wissen, welche Websites laut Firmenrichtlinie nicht besucht werden sollten und zu welchen Zeiten auf Online-Einkäufe verzichtet werden sollte.
Keine lange Suche auf Amazon und CO.
2. Das Surfen begrenzen: Eine liberale Regelung der Computernutzung sei keine Entschuldigung dafür, den ganzen Tag mit Amazon & Co. zuzubringen. „Erledigen Sie ihre Artikelsuche zu Hause und begrenzen sie ihre Aktivitäten am Arbeitsplatz auf schnelle Transaktionen“, so RHI.
3. Clever mit dem Smartphone umgehen: Wenn nach wie vor eine strenge Regelung gilt, kann das eigene Smartphone für Einkäufe verwendet werden – aber auch das sollte nicht übertrieben werden.
4. Im Zweifel nach Feierabend: Wegen privater Aktivitäten sollte niemals die Karriere aufs Spiel gesetzt werden. Zwingen Projekte zur sofortigen Arbeitserledigung, ist immer noch nach Feierabend Zeit zum Shoppen.
5. Persönliche Daten schützen: Keine Links anklicken oder dubiose Seiten besuchen, die das Firmennetzwerke mit Viren und Malware infizieren könnten.