1. Virtuelle Maschinen
Eine Methode, ein Smartphone sicher für den Umgang mit Geschäftsdaten zu machen, ist die Verwendung von Software, die Ihr Arbeitgeber auf Ihrem Gerät installiert. Mit Mobile-Device-Management-Tools lassen sich Einstellungen auf dem Smartphone unternehmenskonform einrichten und ändern. So entsprechen die Sicherheitseinstellungen des Telefons den Anforderungen des Unternehmens an den Datenschutz.
Eine andere Möglichkeit ist das Arbeiten in virtuellen Umgebungen. Dann gelangen überhaupt keine Firmendaten aufs Gerät, sondern verbleiben in einer geschützten, virtuellen Umgebung mit eigenen, vom Endgerät unabhängigen Sicherheitseinstellungen und Anwendungen. So lassen sich private und geschäftliche Daten und Anwendungen sauber und ohne Schnittmengen voneinander trennen. Allerdings sind solche Virtualisierungsangebote für Smartphones so neu, schreibt Joseph Fieber, dass sie für den Moment noch keine echte Alternative sind.
2. Remote Desktop
Ähnlich wie bei der Virtualisierung erlauben Remote-Desktop-Tools das Arbeiten auf entfernten Computern, ohne, dass dabei Daten auf mobile Geräte übertragen werden. Mit den Fernsteuerungen ist es möglich, den entfernten Mac oder Windows-PC so zu bedienen, als säße man davor. Man kann lokale Programme starten, Dateien bearbeiten, Mails checken - alles vom mobilen Endgerät aus.
Auch über die Fernsteuerung lassen sich private und geschäftliche Daten sauber voneinander trennen, weil Business-Informationen überhaupt nicht auf dem Smartphone landen. Der Nachteil: Diese Art der Telearbeit benötigt eine zuverlässige Netzwerkverbindung. Ist die Connection zu langsam oder bricht zwischendurch ab, ist ein effizientes Arbeiten nicht oder nur mit großem Frust möglich.
3. Proxy-Accounts
Für manche Zwecke ist es möglich, an Firmendaten zu kommen von einem Typ von Account zu einem anderen. So geht es beispielsweise, sich über Forwarding- und Filtermethoden bestimmte Mails an einen anderen Account weiterleiten zu lassen. Das geht auch bei Kalendern, wo man etwa dem Google-Docs-Kalender Zugriff auf die Firmenagenda gewähren kann. So kann man seine geschäftlichen Termine voll und ganz über den Google Kalender organisieren - von überall in der Welt, wo es einen Internetanschluss gibt.
Mit Google Voice Anrufe weiterleiten
Es ist sogar möglich, Google Voice zu verwenden, um einen Anruf auf der einen auf eine andere Nummer weiterzuleiten. Vielleicht kann der Mail-Server Ihres Unternehmens das auch? Exchange mit Outlook jedenfalls, so Joseph Fieber, sei dazu in der Lage.
4. Multiple Accounts
Pro Benutzer mehrere Accounts anzulegen, ist eine weitere Möglichkeit für einen sicheren Umgang eines Smartphones mit Firmendaten. Auch wenn Android-Phones diese multiplen Accounts nicht zulassen, ist es doch möglich, die Geräte beispielsweise mit mehreren Google-Accounts zu synchronisieren. Die Kalender-App von Google nutzt etwa diesen Umstand, um Kalender unterschiedlicher Benutzer auf einem Bildschirm zusammengemischt anzuzeigen.
Die Google Mail-App macht ähnliches, aber hält die Daten unterschiedlicher Accounts getrennt voneinander. Immerhin kann man aber zwischen den unterschiedlichen Daten hin- und herschalten. Man kann zum Beispiel für jeden Account unterschiedliche Benachrichtigungen einstellen, so dass es leicht zu unterscheiden ist, ob eine eingehende Mail nun eher geschäftlich oder eher privat ist.
Windows Phone 7.5 hat einige einfache Funktionen zum Synchronisieren hinzugefügt, so etwa die Möglichkeit, auf bis zu 25 Google-Kalender zuzugreifen. Auch an Bord: Die Option, eine E-Mail mit unterschiedlichen Accounts zu versenden, also auch als Firmen-Brief.
5. Multiple Apps
Für die Fälle, wo eine App nicht gleichzeitig für Firmen- und private Dinge taugt, tun es möglicherweise zwei. Beispiel E-Mail: Hier ist es ziemlich normal, über die Weboberflächen auf Google- oder Yahoo-Mail zuzugreifen und mit einer ActiveSync-Schnittstelle zum Exchange-Server auf die Firmenpost. Und wer seine persönlichen Bookmarks von denen des Unternehmens trennen möchte, nutzt für die einen den im Gerät eingebauten Browser und für die anderen einen als App erhältlichen.
Wo Datensicherheit viel zählt, virtuelle Maschinen nutzen
Und welche Methode ist nun die beste? Nun, antwortet Joseph Fieber in seinem Artikel bei PC World, das hängt von den Umständen ab. Auf keinen Fall aber sei es eine gute Idee, private und Geschäftsdaten miteinander zu vermischen, zumal viele Unternehmen Policies haben, die genau das verbieten.
Für Unternehmen, bei denen Datensicherheit ein absolut erfolgskritischer Faktor ist, rät Fieber zu virtuellen Maschinen. Wo es verlässliche Datenleitungen gibt, sind Remote Desktops eine gute Möglichkeit. Für alle anderen bietet sich der Mix aus unterschiedlichen Accounts an, um Privates und Geschäftliches voneinander zu trennen. Wer diese unterschiedlichen Zugänge gleich mit mehreren Apps zusätzlich voneinander trennt, macht unterm Strich nichts falsch.