Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) will innerhalb weniger Monate sieben neue Smartphones mit Blackberry OS 7 auf den Markt bringen. Das gab der Konzern beim jährlichen Shareholder-Meeting bekannt, so die US-News-Seite InfoWorld. Co-CEO Jim Balsillie merkte allerdings auch an, dass es Probleme bei der Fertigstellung des neuen Betriebssystems gab.
Co-CEO Mike Lazaridis gab außerdem bekannt, dass der Großteil dieser Geräte bereits länger in der Entwicklung war, die Protoypen allerdings wieder verworfen wurden. Der Grund für das Re-Design ist, dass die Smartphones nun mit besseren Displays und stärkeren Prozessoren auf den Markt kommen können.
Um welche Smartphones es sich dabei konkret handelt, wurde nicht gesagt. Mit Blackberry OS 7 ist aktuell nur der Blackberry Bold 9900 bestätigt, der neben einer vollwertigen Tastatur auch einen Touchscreen besitzen wird. Dieser wurde bereits im Mai auf der Konferenz Blackberry World präsentiert, alle Informationen zum Gerät finden Sie in folgendem Artikel: Der neue Blackberry Bold 9900.
Analysten und Kenner der Branche gehen davon aus, dass die komplette Produktlinie einem Re-Design unterworfen wird. Das bedeutet also möglicherweise neue Smartphones aus für die Familien Torch, Curve, Pearl und Storm, sichere Informationen gibt es dazu aber noch nicht.
Blackberry OS 7 gilt als das letzte eigentliche Blackberry-Betriebssystem, für die Zukunft will der Konzern auf QNX setzen. Dieses treibt aktuell beispielsweise das Blackberry Playbook an. Erst kürzlich hatte es Gerüchte gegeben, dass RIM in Kürze ein "Super Smartphone" auf QNX-Basis vorstellen will.
Neue Zahlen veröffentlicht
Im Rahmen des Meetings hat RIM zudem neue Zahlen zum Konzern veröffentlicht. Aktuell habe man 67 Millionen Kunden. Die Blackberry-Rechenzentren leiten aktuell pro Monat etwa 20 Petabyte an Daten-Traffic zwischen diesen Nutzern. Im ersten Quartal ist der Ertrag laut RIM um 67 Prozent gestiegen.
Ein besonderes Erfolgsmodell ist scheinbar die Instant Messaging Plattform Blackberry Messenger, kurz BBM. Weltweit gibt es 45 Millionen aktiver Nutzer die über 5,2 Millionen Gruppen gegründet hätten. Pro Monat würden zwei Millionen neue Nutzer hinzukommen - was einem Wachstum von jährlich 40 Prozent entspricht.
Die Zahlen sollen sicher auch dazu dienen, den aktuell kursierenden Übernahmegerüchten etwas von der Nahrung zu nehmen. Aufgrund des niedrigen Aktienpreises wäre RIM aktuell angeblich das Ziel von Spekulanten oder Investmentfonds. Auch Google war angeblich bereits an RIM interessiert - oder vielmehr an den Patenten, die das Unternehmen besitzt, so Reuters.
Google hatte zuletzt ein Gebot um Patente des ehemaligen Netzwerkausrüsters Nortel gegen ein Konsortium verloren, dem auch RIM angehört. Google ist außerdem immer wieder das Ziel von Patentklagen gegen seine Android-Plattform.