Die IT-Industrie soll in den nächsten fünf Jahren im Schnitt jährlich um rund vier Prozent wachsen. Durch die rasante Entwicklung und die rasche Ausbreitung neuer IT-Technologien kommen auf CIOs in Unternehmen wahre Herkulesaufgaben zu.
In einer "digitalen Welt" sind Technologien nicht mehr nur Sache von IT-Verantwortlichen, jeder hat damit zu tun. Die US-Marktforscher von Gartner haben insgesamt sieben Business- und IT-Aufgaben identifiziert, derer sich CIOs innerhalb der nächsten drei Jahre annehmen müssen.
1. Alignment zwischen IT und Business
Bisher sind IT-Organisation und die operativen Abteilungen in Unternehmen meist nur unzureichend miteinander verknüpft. IT-Verantwortliche können durch die stärkere Integration zwischen der IT und den operativen Bereichen Kosten sparen sowie Synergien ausschöpfen. Vorteile sind zum Beispiel geglättete Budgets, koordinierte Planungsprozesse zwischen IT und Business sowie konsistente Entscheidungen im Hinblick auf die künftige IT-Architektur.
2. Soziale Netzwerke einbinden
Soziale Netzwerke verändern die Art und Weise, wie Firmen intern sowie mit Kunden und Partnern kommunizieren. Trotzdem fehlt bei 80 Prozent der Unternehmen ein kohärenter Ansatz für den richtigen Umgang mit kollektiven Informationen aus dem Social Web.
Betriebe, die im 21. Jahrhundert geschäftlich erfolgreich sein wollen, brauchen jedoch die Fähigkeit, mit ihren Kunden und Partnern über soziale Netzwerke zu kommunizieren. IT- und Geschäftsverantwortliche müssen daher Zeit und Geld investieren, um die Voraussetzungen dafür in ihrem Unternehmen zu schaffen.
3. Informationen verteilen
Wachstumsbremse Nummer Eins in Betrieben sind Hürden bei der Informationsverteilung. Zudem sind in die Informationsflüsse von Unternehmen immer mehr interne wie externe Datenquellen eingebunden. IT-Leiter können mithilfe einer modell-basierten Strategie dafür sorgen, dass alle Mitarbeiter zeitnah genau die Daten und Informationen bekommen, die sie für die tägliche Arbeit benötigen. Damit lassen sich schnell Vorlagen für die rasche Einbindung neuer Informationsquellen erstellen.
4. Cloud Computing
Immer mehr Unternehmen werden künftig IT-Lösungen und Services aus einer Cloud beziehen. Der weltweite Markt für Cloud-basierte Services wird bis 2014 ein Umsatzvolumen von mehr als 148 Milliarden US-Dollar erreichen. Das umfasst sowohl Private Clouds wie auch Public Clouds. Bei Unternehmen, die IT-Lösungen und Services aus einer Cloud beziehen, wandeln sich auch die Beziehungen zu den Providern. CIOs müssen den Paradigmenwechsel in den Beziehungen aktiv mit gestalten.
5. Context-Aware Computing
Als weiterer Trend identifizieren die Marktforscher Context-Aware-Computing. Bis 2016 wird ein Drittel des weltweiten Consumer-Marketings auf diese Weise durchgeführt. 75 Prozent aller neu installierten Suchmaschinen sollen zudem Elemente für eine Social Search beinhalten. Kontext-bewusste Systeme antizipieren die Bedürfnisse von Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern. Das geschieht auf Basis von Tools, die die Kommunikation von Usern mit ihrer Umwelt analysieren. Auf Grundlage dieses Wissens können Firmen proaktiv die passenden Inhalte, Produkte oder Dienstleistungen anbieten.
6. Nachhaltige Geschäftsmodelle
Die Erfassung, Analyse und Bewertung von Emissionsdaten wird künftig ein wettbewerbsrelevanter Faktor sein. Um nachhaltig wirtschaften zu können, müssen Unternehmen den Energieverbrauch und die Kohlendioxidemissionen reduzieren - im eigenen Betrieb sowie entlang der Lieferkette. IT-Anwendungen, die diese Daten sammeln und verarbeiten können, spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung ökologisch nachhaltiger Geschäftsmodelle. CIOs sollten daher nicht zögern, entsprechende IT-Systeme einzuführen.
7. Innovationen rauf, Risiko runter
Wie die jüngste Krise zeigte, können Firmen durch innovative Geschäftsprozesse neue Wachstumspotenziale erschließen. Aufgabe von IT-Verantwortlichen ist es, die Geschäftsprozesse durch die Bereitstellung effizienter IT-Lösungen bestmöglich zu unterstützen und zugleich IT-Betriebskosten zu senken. Des Weiteren müssen sie auf die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen und interner Compliance-Regeln achten. Dadurch lassen sich IT- und Geschäfts-Risiken minimieren.
Zukünftige Trends
Nach 2020 sehen die Analysten von Gartner im Wesentlichen zwei Trends: Zum einen ist dies ein verstärkter Einsatz von Technologien zur Human Augmentation. Diese sollen bei Menschen zu kognitiven und physischen Verbesserungen führen. Der zweite Trend ist die weiterhin ungebrochene Nachfrage nach drahtlosen Geräten, wie Mobiltelefone oder Smartphones.