Den Dezember sehen Experten als den goldenen Monat für das persönliche Netzwerk. Denn es gibt jede Menge Partys und Empfänge, die man sich zunutze machen kann.
Für all diejenigen, die jetzt noch Zweifel an der Bedeutung der Netzwerke haben, zitiert Meridith Levinson von unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com folgende Zahl: Stolze 70 Prozent der Jobs werden in den USA nicht öffentlich ausgeschrieben. Wenn man an diese Stellen kommen will, muss man Leute treffen die Leute kennen, die von diesen Jobs wissen.
Die Anzahl versteckter Stellen schnellte in den USA während der Rezession in die Höhe. Zahlreiche Unternehmen wollten neue Mitarbeiter einstellen. Sie inserieren die Stelle aber nicht, weil sie nicht mit Mappen überschüttet werden wollen. Sogar Personaler selbst bezeichnen Netzwerken in einer Umfrage des Vermittlungsunternehmens Challenger Gray als beste Methode bei der Arbeitsplatzsuche.
Levinson hat den Networking-Experten Dave Sherman um Rat gefragt. Das sind seine sieben Ratschläge für erfolgreiches Netzwerken:
Nicht gleich die Visitenkarte zücken
1. Kommen Sie pünktlich: Es ist keineswegs hip, bei einer Party oder einem Essen zu spät aufzutauchen. Handelt es sich um eine Konferenz, eine Lesung oder eine Ausstellung, seien Sie sogar 15 bis 30 Minuten früher da. Das Gute daran: Man platzt nicht in die laufenden Gespräche der anderen, sondern ist von Anfang an Teil der Veranstaltung - und der Gespräche.
2. Preisen Sie sich nicht an. Fallen Sie bei solchen Veranstaltungen nicht mit der Tür ins Haus. Es sollte vielmehr erst einmal darum gehen, andere kennen zu lernen und eine gemeinsame Basis zu finden. Wenn andere Sie sympathisch finden, ist das ein guter Anfang. Eisbrecher könnte zum Beispiel sein zu fragen, welche Interessen der andere abseits der Arbeit verfolgt.
3. Verteilen Sie nicht gleich Ihre Visitenkarte. Wenn Sie unmittelbar nach dem Kennenlernen Ihre Karte austeilen, vermittelt das den Eindruck, dass Sie etwas verkaufen möchten. Sei es ein Produkt oder Sie selbst.
4. Treffen Sie nicht jede einzelne Person auf der Veranstaltung. Beim Netzwerken ist nicht der am erfolgreichsten, der am meisten Personen getroffen hat. Sinnvoll ist es etwa, sich bei einer Party auf fünf wirklich gute Kontakte zu beschränken.
5. Machen Sie es den anderen einfach, Ihnen zu helfen. Wenn die Sprache auf Ihre Jobsituation kommt und Sie die Möglichkeit haben, über Ihre Suche zu sprechen, nutzen Sie sie. Benennen Sie ganz klar, was Sie suchen und in welcher Branche. Wenn Sie sich für ein oder mehrere spezielle Unternehmen interessieren, sagen Sie das ruhig.
6. Konzentrieren Sie sich bei Ihrer Kurzpräsentation auf die Zukunft. Wenn sie Ihre Kurzpräsentation für den Fall der Fälle vorbereiten, beachten Sie: Sagen Sie was Sie können und wie Ihre Erfahrungen den zukünftigen Arbeitgeber voranbringen. Referieren Sie bloß nicht Vergangenes.
7. Vergessen Sie nie, dass Sie etwas zu bieten haben. Vor allem Kündigungen können das Selbstwertgefühl erschüttern. Aber nur weil Sie gerade keinen Job haben, heißt das keineswegs, dass Sie nichts zu bieten haben. Und schon gar nicht, dass Sie nicht netzwerken dürfen.
Shermans letzter Rat: Übung macht den Meister. Sie werden nach und nach herausfinden, wie sie am meisten von einer Veranstaltung und vom Netzwerken profitieren.