Vertrauen größte Gefahr

8 Bedrohungen in sozialen Netzwerken

13.08.2010 von Network World und Andrea König
Besonders gefährlich ist das enorme Vertrauen, das Nutzer in soziale Netzwerke setzen. Das wird sich aber erst ändern, wenn sie sich die Finger verbrannt haben.
Gefährlich - Würmer in sozialen Netzwerken.
Foto: CC CompuNet

Soziale Netzwerke wie Facebook werden nicht nur bei ihren Nutzern immer beliebter, auch Cyberkriminelle entdecken die Plattformen für sich. Sicherheitsanbieter Palo Alto Networks hat für unsere amerikanische Schwesterpublikation Network World die acht schlimmsten Bedrohungen sozialer Netzwerke für Unternehmen zusammengestellt.

1. Würmer in sozialen Netzwerken

Einer der bekanntesten Würmer in sozialen Netzwerken ist Koobnet, der von Forschern als das größte Web 2.0 Botnet bezeichnet wird. Der Wurm zieht immer mehr Maschinen in sein Botnet, kapert Accounts und versendet Spam, um sich so weiter auszubreiten.

2. Phishing

Die Phishing-Attacke FBAction traf ein Prozent der Facebook-Nutzer. Bei einer Mitgliederanzahl von mehr als 350 Millionen Nutzern ist das ein gewaltiger Wert. Bei Facebook hat man die verantwortliche Domain auf die schwarze Liste gesetzt.

3. Trojaner

Auch Trojaner finden sich immer häufiger in sozialen Netzwerken. Wer klickt, kann sich so beispielsweise den Trojaner URL Zone einfangen. Der kann sogar einschätzen, wie wertvoll der gekaperte Account ist und zeigt dem Cyberkriminellen eine Priorität an.

4. Datenlecks

In sozialen Netzwerken geht es darum, mit anderen zu teilen. Häufig teilen Nutzer aber zu viel: über ihren Arbeitgeber, Produkte, Projekte, Veränderungen im Unternehmen und andere sensible Daten.

Nutzer vertrauen zu sehr

5. Verkürzte Links

Personen nutzen Link-Services wie bit.ly und tinyurl, um lange Links zu verkürzen und so auf beengten Plätzen unterzubringen. Cyberkriminelle können mit solchen Diensten verschleiern, was für ein Link sich hinter der URL verbirgt. Dass man auf Malware geklickt hat, wird häufig erst zu spät bemerkt.

6. Botnetze

Ende vergangenen Jahres wurden Twitter-Accounts entdeckt, die als Kontrollzentrum für Botnetze benutzt werden. Twitter hat die Accounts gesperrt. Aber Cyberkrimnelle können sich leicht neuen Zugang verschaffen, deshalb geht die Jagd weiter.

7. Advanced Persistent Threats

Der Begriff Advanced Persistent Threats beschreibt in der Hacker-Szene kombinierte intelligente Hackerangriffe, durch die Nutzer die Kontrolle über ihre IT-Infrastruktur verlieren. Soziale Netzwerke werden hier zwar nicht zum Ziel, liefern aber Daten für den Angriff.

8. Vertrauen

Die schlimmste Bedrohung ist das enorme Vertrauen, das Nutzer in die sozialen Netzwerke setzen. Die Menschen setzen viel Vertrauen in Links und klicken bedenkenlos. Erst wenn sie schlechte Erfahrungen am eigenen Leib erfahren haben, werden sie sich ändern.