Festplatten unter Windows laufen oft nicht, wie sie sollen. Und nicht jeder mag sich mit den Windows-Bordmitteln begnügen oder kostenpflichtige Werkzeuge kaufen. Denn auch auf dem Freeware-Markt finden sich viele Tools, die die Leistung der Hard Disk wieder auf Trab bringen. Eine kleine Sammlung von Handwerkszeugen für den Speicheralltag.
Für einen schnellen Überblick sorgt unsere Bildergalerie:
HD Tune: Wissen, was auf der Festplatte läuft
HD Tune prüft die Festplatte im Rechner, aber auch SSDs, USBs oder Speicherkartenleser. Leider wurde die freie Version seit 2008 nicht mehr aktualisiert. Immerhin aber liegt die Bezahl-Version für 24 Euro liegt nunmehr in Version 5.0 vor und bietet neue File-Tests (z.B. sequentielle Lese/Schreibgeschwindigkeit), Monitoring-Funktionen wie Leistungsstatistik über unterschiedliche Blockgrößen, Unterstützung für Disks über 2 TByte etc.
Die kostenlose Version schafft einen auf Bitebene angesiedelten Test der Hardware und misst auch die Lesegeschwindigkeit. Für eine Prüfung der Schreibgeschwindigkeit muss man schon die kostenpflichtige Variante wählen. Die Ergebnisse der Tests werden in einem detaillierten Bericht zusammengefasst. Per Knopfdruck scannt das Tool die Disk auf kaputte Sektoren, allerdings muss man den Test live verfolgen, es wird kein Logfile erstellt. HD Tune zeigt auch die von der Festplatte gelieferten SMART(Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology)-Daten , die Rückschlüsse auf demnächst zu erwartende Fehler oder Ausfälle zulassen.
Die Installation funktioniert reibungslos. Auf dem Eingangsbildschirm werden übersichtlich Zugriffszeit, Durchsatz und Auslastung der CPU angezeigt. Hinter den übrigen Reitern verbergen sich vertiefende Daten und ein Echtzeit-Error-Check der Speicherhardware, bei dem kaputte Sektoren in Rot markiert werden. Der lässt sich aber nicht speichern.
Fazit: Schnell, einfach zu bediene, leider in der kostenlosen Variante nicht besonders funktionsreich.
Name |
HD Tune |
Version |
2.55 (Bezahlversion: 5.0) |
Funktion |
Prüft Festplatten auf Gesundheit |
Betriebssysteme |
Windows 2000/XP/Vista/Windows 7 |
Größe |
628 kBytes |
Hersteller |
HD Tune |
Download-Site |
AllDup: Duplikate erkennen und beseitigen
Doppelte Dateien können auf der voll gestopften Festplatte das Fass zum Überlaufen bringen. Da hilft nur löschen – besonders wichtig, wenn es sich um platzfressendes Multimedia-Material handelt. Ein kostenloses Tool zu diesem Zweck ist AllDup, das auch in einer Version für mobile Systeme erhältlich ist. Eingeschlossen in die Suche sind Zip- und RAR-Archive, MP3 und Bilder. Die gefundenen Duplikate werden als Baum dargestellt. Suchergebnisse lassen sich speichern und wieder herstellen.
Das Tool durchsucht auch mehrere Speichermedien gemeinsam. Anwender haben die Wahl zwischen einer Reihe von Suchmethoden (Binärer Dateiinhalt, Datum, Größe etc.pp). Um Schaden zu vermeiden, können wichtige Ordner von der Untersuchung ausgenommen werden, etwa der Windows-Programmfolder. Neu seit der letzten Version sind bis zur aktuellen Version 3.4.13 dazugekommen: eine niederländische Benutzeroberfläche und eine Schaltfläche, mit der man den Inhaltsvergleich zwischen zwei Dateien abbrechen kann. Schon in der Sommer-Version 3.4.6. kam in der Symbolleiste, die mit dem Suchergebnis erscheint, eine Schaltfläche „Dateien anhand dem Dateinahmen auswählen“ hinzu. Außerdem hat der Hersteller Fehler behoben und diverse Optimierungen vorgenommen.
Fazit: Wer genug hat vom Dateisalat und nicht sinnlos in Hardware investieren möchte, ist mit diesem übersichtlichen Werkzeug gut bedient.
Name |
AllDup |
Version |
3.4.0 |
Funktion |
Entfernt doppelte Dateien |
Betriebssysteme |
Windows 2000/XP/Server 2003/Vista/7/2008 Server |
Größe |
3,2 MByte |
Hersteller |
Michael Thummerer Software Design |
Download-Site |
Space Sniffer: Speicherfresser gnadenlos entlarven
Wer einen Beweis dafür will, dass Italien Besseres hervorbringt als Berlusconi und auch noch mehr Überblick über seine Festplatte möchte, probiere es einmal mit Space Sniffer (auch als Portable-Version). Das Tool basiert auf Forschungen von Ben Shneiderman, dessen Idee es war, Dateibäume grafisch darzustellen, und wurde von der italienischen Softwareschmiede Uderzo umgesetzt.
Festplatteninhalte wie Dateien oder Verzeichnisse der gescannten Speichermedien erscheinen als farbige Flächen und proportional zu dem Raum, den sie innerhalb der dargestellten Struktur einnehmen. Durch Anklicken oder über ein Icon in der Menüleiste geht es die Ebenen herauf respektive herunter. Anwender können nach Dateitypen, Dateigrößen oder Dateialter filtern und Blöcke mit farbigen Ecken in vier Farben (Rot, Grün, Blau, Gelb) markieren. Wer auf jpg filtert, erkennt beispielsweise sofort, wie viel Platz Bilder auf seiner Platte fressen. Mittels der rechten Maustaste lassen sich solche Speicherfresser aus dem Programm heraus eliminieren. Die Optik ist über ein Konfigurationsmenü an die eigenen Vorlieben anpassbar. Im Download sind auch ein Schnellstart-Info und ein Handbuch enthalten. Aktuell ist inzwischen Version 1.1.4.0. Neu ist gegenüber der Vorversion beispielsweise der Export von Dateien über die Befehlszeile, zusätzliche Filter für Datenklassen wie Multimedia, verbesserte Stabilität beim Löschen von Ordnen und andere Fehlerbehebungen.
Fazit: Für optisch orientiere Menschen eine reizvolle Methode, einmal anders auf die Festplatte zu schauen. Platzfresser werden gnadenlos entlarvt und animieren zum sofortigen Löschen.
Name |
Space Sniffer |
Version |
1.4.2.0 |
Funktion |
Grafische Veranschaulichung des Speicherinhalts |
Betriebssysteme |
Windows 2000, XP, 2003 Server, Vista, 2008 Server,7 |
Größe |
1,5 MByte |
Hersteller |
Uderzo |
Download-Site |
Revo Uninstaller: Programme restlos entfernen
Programmpakete über Windows zu deinstallieren, ist vielen Anwendern zu umständlich. Doch hierfür gibt es Tools, die dieselbe Arbeit etwas flotter erledigen. Ein Beispiel ist der Revo Uninstaller. Es gibt ihn in einer PC- und einer Mobilversion.
Der Uninstaller zeigt alle auf dem System installierten Programme übersichtlich mit ihren Icons und Namen an. Markieren, rechte Maustaste, Uninstallieren, schon läuft der Prozess, für den das System vier verschiedene Gründlichkeitsstufen zur Auswahl stellt. Vor jeder endgültigen Löschung werden gleich mehrere Bestätigungen angefragt. Das Menü zeigt zwar viele Optionen an – die meisten funktionieren aber leider nur, wenn man sich zum Kauf einer Pro-Version entschließt. Das mindert den Nutzen für den, der nur seine unbenutzten Programme ohne Registry-Leichen loswerden möchte, jedoch nicht. In der aktuellen Version 1.94 wurden kleinere Fehler beseitigt und die Sprachdateien aktualisiert.
Fazit: Wer den Windows-Uninstaller nicht mag, findet in Revo Uninstaller eine praktische und leicht bedienbare Alternative mit extremer Gründlichkeit.
Name |
Revo Uninstaller |
Version |
1.94 |
Funktion |
Deinstalliert Programme |
Betriebssysteme |
Windows 2000/XP/2003 Server/Vista/7 |
Größe |
2,5 MByte |
Hersteller |
VS Revogroup |
Download-Site |
CCleaner: Dateien sicher löschen
Ccleaner ist die Abkürzung von Crap Cleaner, also eine Art elektronische Müllabfuhr. Das Werkzeug, das es auch in einer Mobilversion gibt, löscht temporäre Dateien aller verbreiteten Browser und von Windows, unbenutzte und veraltete Einträge aus der Registry und andere Einträge, die nur die Arbeit der übrigen Software behindern, ohne Nutzen zu stiften. Die Software hat zudem eine deutsche Seite, die erklärt, was das Tool kann und ist.
Dort steht jeweils die aktuelle Variante zum Download bereit. Bis heute wurden folgende Features hinzugefügt: Ein spezielles Werkzeugt managt sicher Firefox-Extensions und Plugins sowie Chrome Extensions, auch Cookies dieses Browsers werden jetzt besser beseitigt genau wie unter Chrome Canary gespeicherte Formulare. Für diverse Programme, beispielsweise das verbreitete PKzip, Adobe Dreamweaver, Corel PaintShop Pro X5, sind jetzt neue Reinigungsroutinen dazugekommen, verbesert wurden die Reinigungsroutinen für MS Office 2010 und auch die Listen der zuletzt genutzten Programme/Dateien (MRU, Most Recently Used) putzt das Programm jetzt besser weg.
Die Architektur wurde für 64-bit-Versionen von Windows 7 und 8 sowie Windows Server 2012 optimiert. Als Extra bringt das Programm noch eine Deinstallations- und eine Wiederherstellungsroutine für Programme sowie einen Festplatten-Wiper mit, der nach Wunsch des Anwenders die Daten bis zu 35mal überscheibt, was eine Rekonstruktion so gut wie unmöglich macht.
Fazit: Ein kleines, feines Tool, um sich des mit der Zeit unweigerlich entstehenden Datenschrotts zu entledigen und vertrauliche Dateien so zu löschen, dass sie wirklich weg sind.
Name |
CCleaner |
Version |
4.17 |
Funktion |
Löscht Dateimüll |
Betriebssysteme |
Windows 2000/XP/Vista/7 |
Größe |
3,39 MByte |
Hersteller |
Pinform |
Download-Site |
Unlocker/Unlocker Portable: Gesperrte Dateien löschen
Immer wieder kommt es vor, dass man Dateien in Windows nicht löschen kann, weil sie gesperrt sind. In diesem Fall hilft Unlocker. Das Programm ist extrem einfach zu handhaben und auch in einer Version für Mobilsysteme verfügbar. Etwas ärgerlich ist der Downloadprozess über die Originalquelle (siehe unten), da man immer wieder auf neue Seiten verwiesen und aufgefordert wird, zusätzlich andere, kostenpflichtige Software zu erwerben. Deshalb empfiehlt sich der Rückgriff auf bewährte deutsche Download-Sites.
Aktiviert man das Programm, erscheint ein Abbild der Struktur der vorhandenen Speichermedien respektive der dort gespeicherten Dateien. Dann heißt es nur noch: die gewünschten Dateien oder auch Verzeichnisse auswählen, Aktion wählen (Löschen, Umbenennen, Verschieben oder Keine Aktion) und schon ist die Arbeit erledigt.
Fazit: Wer vom Ärger mit gesperrten, nicht löschbaren Dateien genug hat, kann zu diesem unkomplizierten Werkzeug greifen. Der Download von der Originalseite ist allerdings verbesserungswürdig.
Name |
Unlocker/Unlocker Portable |
Version |
1.9.1, Portable 1.9.0 |
Funktion |
Löschen gesperrter Dateien |
Betriebssysteme |
Windows 2000/XP/Server 2003/Vista/7/2008 Server |
Größe |
783 kByte |
Hersteller |
Cedrick Collomb |
Download-Site |
Disk Defrag: Festplatten sauber defragmentieren
Wenn die Festplatte langsam wird, liegt es häufig an der ungünstigen Verteilung von Dateien auf Speichermedien, so dass Zugriffe umständlich sind und lange dauern. Hier hilft Defragmentierung. Die funktioniert zwar auch mit Windows-Bordmitteln, aber es gibt kostenfreie Alternativen, mit denen sich die Aufgabe bewältigen lässt und die, beispielsweise bei der Anzeige, mehr Komfort bieten. So kann man bei Disk Defrag – ob in der PC- oder der Portable-Version, vor dem Defragmentieren die lästigen Temp-Dateien löschen lassen oder beim Defrag-Lauf die Systemdateien an den Anfang der Festplatte verschieben, was die Arbeitsgeschwindigkeit erhöht.
Ein wenig ärgerlich ist es, dass das Tool immer viele Optionen anbietet, bei denen man, um sie zu nutzen, zuvor ein anderes, kostenpflichtiges Tool aus demselben Haus erwerben muss. Disk Defrag selbst funktioniert aber sehr gut. Gegenüber der Version 3.4.2.5 wurde bis zur nun aktuellen Version 3.5.0.10 einiges verbessert, beispielsweise unterstützt das Programm jetzt alle Windows-8-Versionen und hat einen für dieses Betriebssystem optimierten Installer. Vor dem Aufbau eines „Rescue Center“ kann jetzt der freie Platz geprüft und die Opteration eventuell abgebrochen werden. Einige Optimierungen haben das Programm erheblich beschleunigt, die nicht-englischen Sprachversionen wurden verbessert und die Schnittstellen der Module benutzerfreundlicher gestaltet.
Die Handhabung großer Datenvolumen wurde verbessert – jetzt schafft das Programm auch Backups, die größer als 2 GByte sind. Die Berichtsfunktionen sind nun leichter verständlich. SSDs werden ejtzt einfacher erkannt und mit einem speziellen Algorithmus bearbeitet, die Algorithmen für die Begrenzung der genutzten Systemressourcen verändert, so dass das System jetzt stabiler arbeitet. Auch die Installationsroutinen wurden optimiert.
Fazit: Defragmentieren und aufräumen gleichzeitig kann man mit Disk Defrag. Die Benutzeroberfläche ist so einfach, dass jeder damit zurecht kommt.
Name |
Disk Defrag |
Version |
3.5.0.10 |
Funktion |
Defragmentierer |
Betriebssysteme |
Windows 2000, XP, 2003 Server, Vista, 2008 Server, Windows 7, |
Größe |
7,4 MByte |
Hersteller |
Auslogics |
Download-Site |
SSD Fresh 2015: SSD lange am Leben halten
Immer mehr Anwender nutzen SSD (Solid State Disk)-Festplatten, um ihren vorhandenen Speicher zu erweitern oder einfach schneller auf Daten zugreifen zu können. Doch je mehr Schreibzugriffe, desto schneller sinkt die Leistung der SSDs. Das Tool SSD Fresh 2015 von Abelssoft hilft dem ab, indem Schreibzugriffe wie etwa Defragmentierung und Indizierung in Windows 7 abgeschaltet werden. Das schont die Platte. Außerdem liefert die Software Daten über das SSD-Laufwerk inklusive der SMART-Daten.
Icons zeigen an, ob die Einstellungen bereits optimiert wurden oder noch nicht. Die Optimierung kann für alle vorgeschlagenen Maßnahmen mit einem Knopfdruck ausgelöst und so auch rückgängig gemacht werden. Anwender können aber auch Einzelmaßnahmen auswählen. Bei der Installation wird das .Net Framework 4.0 Client Profile gefordert und bei Bedarf auch gleich heruntergeladen, weil das Programm ohne dieses Element nicht funktioniert. Das ist etwas zeitraubend. Anwender müssen sich registrieren und bekommen dann einen Freischaltcode zugeschickt. SSD Fresh 2015 unterstützt Windows 8. Für 10 Euro wird eine kostenpflichtige Pro-Version mit mehr Features angeboten.
Fazit: Für diejenigen SSD-Nutzer, denen die Umstände bei der Installation nichts ausmachen, ist SSD Fresh 2015 ein Tool, mit dem sie mehr aus ihrer Disk herausholen und vor allem länger an ihr Freude haben.
Name |
SSD Fresh 2015 |
Version |
- |
Funktion |
SSD-Optimierer |
Betriebssysteme |
Windows XP/Vista/Windows 7/ Windows 8 |
Größe |
2,1 MByte |
Hersteller |
Abelssoft |
Download-Site |