Auch IT-Freiberufler dürfen Urlaub machen. Diese an sich nicht neue Erkenntnis gilt, obwohl die Lage der Weltwirtschaft nicht jedermann zum Entspannen einlädt.
Geht es ihnen nun gut oder nicht? Die Beurteilung der Situation von Freiberuflern in diesem Lande und in der Krise hängt ein gutes Stück von der Antwort auf die Frage "Freiberufler - wofür?" ab. Im Vergleich zu anderen selbständig arbeitenden Berufsgruppen geht es IT-Freiberuflern ganz gut. So müssen SAP-Berater oder Mainframe-Projektmanager schon mal mit sinkenden Stundensätzen umgehen, für deren absolute Höhe zum Beispiel freie Journalisten ihre Großmutter verkaufen würden.
Aber auch IT-Freiberufler ist nicht gleich IT-Freiberufler: Wer als SAP- oder Java-Experte unterwegs ist, muss neuerdings eher Abstriche beim Honorar machen oder wartet durchschnittlich länger auf neue Projekte, als Spezialisten für Oracle oder Mainframes.
Die Signale für eine Veränderung des Marktes seien für IT-Freiberufler unübersehbar:
Sie müssen sich öfter als früher für ein neues Projekt bewerben.
Sie müssen längere Wartezeiten zwischen zwei Projekten in Kauf nehmen.
Sie werden mit niedrigeren Honorarangeboten und kürzeren Projektlaufzeiten konfrontiert.
Freie Zeit für Weiterqualifizierung und Profiloptimierung nutzen
Da jede noch so kleine Krise auch immer Chancen bietet, lässt sich die durch fehlende Anschlussaufträge gewonnene Zeit für Weiterqualifizierung oder Profiloptimierung nutzen.
So sei es sinnvoll, nach einer Absage sein Profil darauf hin zu analysieren, warum man nicht eingesetzt wurde. Hilfreich sei es, den Projektvermittler anzurufen und nachzufragen, warum ein anderer IT-Fachmann den Zuschlag erhalten hat. Oder möglicherweise die Honorarforderung auf den Prüfstand zu stellen.
Wer zurzeit nicht im Projekt tätig ist, sollte zudem Zeit investieren, um sein Profil im Detail zu beleuchten. Die freie Zeit können freie IT-Berater natürlich auch nutzen, um mal wieder Urlaub zu machen. Es muss ja nicht gleich ein halbes Jahr sein, um mal wieder richtig auszuspannen. Oft reicht es, die folgenden Tipps zu beherzigen, um auch aus einem Kurzurlaub erholt und mit neuer Energie zurückzukehren.
Neun Tipps zum Abschalten
9 Tipps für einen entspannten Urlaub Besser vier Wochen Sylt, als zwei Wochen DomRep: "Körper und Seele brauchen mindestens drei Wochen, um sich zu erholen", weiß der Psychiater Michael Stark. "Das gilt ganz besonders, wenn man in eine andere Zeitzone oder in ein anderes Klima fährt." Denn Jetlag und die Umstellung auf tropische Temperaturen belasten den Körper mehr, als ihn zu erholen. Das gilt ganz besonders für stark Gestresste und für Kurzurlaube.
Erledigen Sie alle wichtigen Aufgaben vor Ihrem Urlaub Und bitte nicht die letzten Aufgaben im Flugzeug auf dem Weg in den Urlaub erledigen. Die Gefahr, die Arbeit mit in die Ferien zu nehmen wäre zu hoch.
Versuchen Sie es mit einem Kontrastprogramm Machen Sie in Ihrem Urlaub das, was Sie zuhause selten tun. Wenn Sie bei ihrem Job viel sitzen oder stehen, versuchen Sie es in den Ferien mit Bewegung. Haben Sie in Ihrer Arbeit ständig mit vielen Menschen zu tun, probieren Sie im Urlaub aus, ob Sie Stille und Leere genießen können.
Überfrachten Sie Ihren Urlaub nicht Nehmen Sie sich nicht jeden Tag was vor, sondern planen Sie auch Zeiten ohne Aktivitäten ein, in denen Sie einfach nur entspannen. Wenn Sie mit Partner oder Familie reisen, gönnen Sie allen auch einmal Zeit ohne die anderen. Manchmal lassen sich einfach nicht alle Urlaubswünsche auf einen Nenner bringen.
Schalten Sie Ihr Handy aus Diese Maßnahme wird den meisten wohl am schwersten fallen; schließlich kann es ja sein, dass Kunden mit Aufträgen winken. Genau das ist aber zugleich der größte Stressfaktor. Versuchen Sie es zunächst mit langsamer Entwöhnung: Hören Sie einmal am Tag Ihre Mailbox ab, das reicht.
Lassen Sie zwischen letztem Arbeits- und erstem Reisetag ein paar Tage vergehen Damit geben Sie dem Körper die Möglichkeit, zwischen Arbeitsstress und Reisestress schon einmal ein wenig zu entspannen.
Der eine liegt im Urlaub gerne am Strand, der andere geht gerne wandern Finden Sie heraus, was Ihnen gut tut: faulenzen oder aktive Entspannung. Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Wenn Sie in den ersten Urlaubstagen noch an die Arbeit denken, machen Sie sich keinen Stress damit Solche Gedanken stehen nicht im Widerspruch zu Ihrem Wunsch nach Entspannung, sondern können der Auftakt dafür sein, wenn Sie anschließend die Fragen und Probleme aus Ihrem Job abgehakt haben.
Nehmen Sie Ihren Urlaub mit nach Hause Fotos und Videos wecken auch später die Erinnerung an entspannte Tage und schöne Erlebnisse. Die Musik, die Sie am Strand oder im Club gehört haben, bringt Ihnen das Gefühl der Erholung wieder zurück. Und wenn Sie Ihren Weg zur Entspannung gefunden haben, probieren Sie einfach aus, ob der auch im Alltag für Sie begehbar ist.