Jürgen Burger, CIO bei Hellmann Worldwide Logistics in Osnabrück, hält nichts von Methoden. Ihm ist es viel wichtiger, seine Mannschaft in einen permanenten Unruhezustand zu versetzen, um das kreative Feuer in den Köpfen seiner Mitarbeiter anzufachen.
In unserem Dezemberheft konnte man erfahren, warum Burger seine Teams und Arbeitsgruppen ständig neu zusammenwürfelt und welche unorthodoxen Methoden der CIO bei seiner Arbeit einsetzt. Damals verriet Burger uns auch neun Regeln für den Stillstand in einer IT-Organisation. Launig brachte er auf den Punkt, wie in einer Organisation alles beim Alten bleibt:
1. Erzeugen Sie viele detaillierte KPIs für kleine Teams. Auf je mehr KPIs die Kollegen achten, umso mehr glauben sie an eine Weiterentwicklung "von selbst".
2. Sorgen Sie für ausreichend "SOA-Stoff". Das Verdeutlichen von Komplexität führt bei mehr Leuten zu Stillstand als zu Bewegung.
3. Treffen Sie Technologieentscheidungen ausschließlich selbst. Es kann ja sowieso auf strategischer Ebene keiner besser wissen.
4. Stellen Sie sicher, dass es ausreichend semi-manuelle Schnittstellen in ihrer Anwendungslandschaft gibt, das hält die Teamgröße konstant - oder vergrößert diese sogar.
Organisations-Charts und Reporting-Zyklen
5. Messen Sie Führungskräfte nach methodischem Erfüllungsgrad. So können sie keine wirkliche Führungsstärke entwickeln.
6. Nutzen Sie möglichst viele verschiedene Titel und Jobbezeichnungen in der Organisation: je mehr Rollen, umso mehr Verantwortung.
7. Erzeugen Sie Organisations-Charts, die nicht mehr lesbar auf eine DIN-A4-Seite passen.
8. Sourcen Sie so viel wie möglich aus. Eine niedrige Wertschöpfungstiefe und -veränderbarkeit stabilisiert die Organisation nachhaltig auf Basis komplexer Verträge.
9. Stellen Sie Reporting-Zyklen ab. Wer will denn schon regelmäßig reden, wir kennen doch das Geschäft.