Ende vorigen Jahres hatten sich die GAD aus Münster und T-Systems, Frankfurt/M., in Sachen De-Mail zusammengesetzt. Der IT-Dienstleister der Volks- und Raiffeisenbanken und die Telekom-Tochter legten den Rahmen für eine Kooperation fest. Nun wird das Projekt konkret.
Nach eigenen Angaben laufen in vier Banken erste Tests. Die Vertragspartner wollen, dass ab Jahresmitte alle an die GAD angeschlossenen Banken De-Mail-Adressen und -Domains beantragen können.
Durch Nutzung der De-Mail sollen die Banken Kontoauszüge, Kreditkartenabrechnungen, Steuerbescheide und andere Dokumente rein elektronisch versenden können. Das soll nicht nur Geld für Porto, Papier und Druck sparen, sondern auch Abläufe beschleunigen und Medienbrüche vermeiden.
Die Telekom sorgt auf Seiten der Technik für das De-Mail-Gateway. Dieses soll auf die Belange eines Bankenrechenzentrums angepasst werden. Das Gateway-Hosting übernimmt die GAD selbst.
Die GAD betont, dass Firmenkunden der Volks- und Raiffeisenbanken von der De-Mail die gleichen Kostenvorteile haben wie die Geldinstitute selbst. Was Privatkunden betrifft, so sollen sich diese möglicherweise in ihrer Bankfiliale registrieren und identifizieren lassen können - das ist bisher aber erst eine Idee.
GAD sieht sich als Full-Service-Provider für De-Mail
Die GAD versteht sich in puncto De-Mail nun als Full-Service-Provider für die Volks- und Raiffeisenbanken. Sie will den einzelnen Mitgliedern der Finanzgruppe entsprechende Dienstleistungen anbieten und die Identifizierung bevollmächtigter Personen in den Instituten übernehmen.
Zwar wird die De-Mail zur Zeit lediglich in vier Banken getestet, Telekom-Vorstand und T-Systems-Chef Reinhard Clemens gibt sich aber zuversichtlich, dass die Dinge laufen wie geplant. "Wir freuen uns, dass 430 Volks- und Raiffeisenbanken die De-Mail einführen", sagt er. Dies sei "ein wichtiger Schritt in den Massenmarkt".
Der Banken-IT-Spezialist GAD eG aus Münster arbeitet in erster Linie für die Volks- und Raiffeisenbanken. Im Geschäftsjahr 2012 setzte die GAD-Gruppe nach eigenen Angaben rund 715 Millionen Euro um.