Die Deutsche Telekom hat zur Cebit die dritte Version von Simko (Sichere Mobile Kommunikation), einem Standard für sicheres Arbeiten von unterwegs, vorgestellt. Die Weiterentwicklung der bisherigen Geheimschutzlösung für die deutsche Regierung soll nun auch außerhalb Deutschlands zum Einsatz kommen. Dazu führt das Unternehmen nach eigenen Angaben Gespräche mit Vertretern aus den Niederlanden, Österreich und der Schweiz sowie mit Unternehmensvertretern.
„Weite Teile der Industrie, gerade der für den Wohlstand Deutschlands wichtige Mittelstand, sollten kritisch ihre IT-Architekturen auf Sicherheitslücken überprüfen. Die Gefahr durch Attacken, Spionage und Sabotage aus dem Netz ist real“, sagte T-Systems-Chef Reinhard Clemens. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedrohung durch Internetattacken arbeite man eng mit den Behörden und der Industrie zusammen.
"Simko" stehe dabei nicht nur füe in sicheres Handy, sondern auch für ein Betriebsmodell, das die Sicherheit von Daten schützt und den Abhörschutz von Telefongesprächen sicherstellt. E-Mails, Kontakte, Termine, SMS, Fotos, Tonaufnahmen und Telefonate werden dabei komplett verschlüsselt und verlassen die Infrastruktur des Ministeriums oder der Firma nicht.
T-Systems und T-Lab entwickelten Softwarearchitektur
T-Systems und das T-Lab entwickelten dazu in den vergangenen Monaten eine sichere Softwarearchitektur für Smartphones. Simko solle künftig auch auf Tablets und Notebooks eingesetzt werden. Sogenannte Mikrokerne ermöglichen es, zwei sichere Welten in einem Gerät anzulegen: eine offene und eine hochsichere geschäftliche. Selbst bei Verlust oder Diebstahl bleiben die Informationen durch die Verschlüsselung geschützt.
Vertrauenswürdige Dienste, wie die gesicherte Netzwerkverbindung oder die Sprachverschlüsselung, finden sich im geschäftlichen Teil von Simko. Nur über die Büroumgebung im Telefon mit Terminen, Anrufen, Nachrichten und E-Mails hat man Zugriff auf die Firmen- oder regierungseigene Infrastruktur, wie beispielsweise die Netzwerke der Bundes- oder der Landesverwaltungen.
Nun auch mit sozialen Netzwerken, Navigation, WLAN und Kamera
Der IT-Betrieb, das Telekommunikationsnetz, der Vor-Ort-Service, die Hotline und die Lieferkette für Simko wurden vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik überprüft. Zudem mussten alle Mitarbeiter aus Betrieb und Entwicklung von Simko eine eigene Sicherheitsüberprüfung bestehen.
Einige der bisher rund 5000 Nutzer verwenden heute noch ein zweites Smartphone, um ihre Arbeit auch über soziale Netzwerke zu organisieren. Mit der neuen, offenen Umgebung von Simko stünden diesen nun auch die Möglichkeiten eines normalen Smartphones offen: soziale Netzwerke, Navigation, WLAN und Kamera.
Der erste Lieferant von Smartphones für Simko ist die Firma Samsung mit dem Galaxy S II, weitere Hersteller sollen folgen. Den Bedienkomfort der Arbeitsumgebung entwickelten die Designer der T-Labs.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.