Der ADAC legt heute in München seine Bilanz für 2013 vor. Doch die Zahlen, so gut sie voraussichtlich auch aussehen werden, dürften nicht im Mittelpunkt des Interesses stehen. Die Fragen, die auf Interimspräsident August Markl zukommen werden, dürfte sich eher um die Zukunft des Autofahrerclubs drehen, der seit Bekanntwerden der Fälschungen beim "Gelben Engel" tief in der Krise steckt. Seit im Mai die Mitgliederversammlung in Saarbrücken die Eckpunkte für einen umfassenden Reformplan billigte, arbeiten im Hintergrund Arbeitsgruppen und Berater am Umbau des Vereins.
Bahnbrechende neue Erkenntnisse dürfte Markl allerdings kaum verkünden. Dazu sind die Reformen zu grundlegend und der ADAC zu kompliziert. Ein Kernpunkt ist das verzweigte Unternehmensgeflecht, dass sich der ADAC zugelegt hat. Sehr viel ausführlicher als bei früheren Gelegenheiten dürfte der Club daher darüber berichten, wie es um die Firmen finanziell bestellt ist. Darüber hinaus sind etliche Eckdaten des vergangenen Jahres bereits bekannt. Offen ist die aktuelle Mitgliederzahl des größten deutschen Vereins.
Zuletzt zählte der ADAC fast 19 Millionen Mitglieder. Zwar kostete die tiefe Krise nach den Fälschungen beim "Gelben Engel" die Organisation viele Mitglieder. Den seit Jahren anhaltenden Zustrom neuer Kunden konnte die Austrittswelle aber nur bremsen. Am 30. April waren es 18 960 216 Mitglieder - 17 415 mehr als zu Jahresanfang. 2013 hat der Club mehr als eine Milliarde Euro an Mitgliedsbeiträgen eingenommen. (dpa/rs)