Websites als Plattform für den M-Commerce spielen für die meisten Firmen eine wichtige Rolle: Mehr als 80 Prozent entwickeln eine mobile Website oder haben bereits eine im Einsatz. Das hat eine branchenübergreifende Umfrage von Adobe über Geschäftsstrategien führender Unternehmen beim Einsatz des Wachstumskanals Mobile im kommenden Jahr ergeben. (Vergleiche auch unseren Artikel "Kein Interesse an Smartphone-Shoppen“ auf Retail-IT.)
Nicht uneigennützig identifiziert Adobe besonders jene Tools und Methoden als von zentralem Interesse für die Betreiber von Websites, die dem eigenen Produktangebot auf diesem Sektor entsprechen. Damit reiht sich die Untersuchung letztendlich ein in die lange Reihe marketinggetriebener Befragungen, die dem eigenen Interesse eine objektive Basis – "die Kunden wollen eigentlich genau das, was wir anbieten" – unterstellen. Häufig sollen so erst mächtige Trends erzeugt werden, die genau besehen vielleicht zunächst nur ganz kleine Bewegungen am Markt widerspiegeln. Man will viele Unternehmen, die noch nicht so überzeugt sind, zum Aufspringen auf diesen "realen" Trend motivieren.
Zoom und Videos als Kundenfänger
Im vorliegenden Fall klären laut Adobe die Studienergebnisse über die Erfahrungswerte von Mobile Usern auf. Es habe sich gezeigt, "dass bei Unternehmen die Vollbild-Zoomfunktion und Videos als wichtigste Mittel gesehen werden, um im mobilen Kanal nach Produkten zu suchen oder diese anzuzeigen“.
Laut Studie nutzen nur 18 Prozent der befragten Unternehmen visuelles Merchandising für ihr M-Commerce-Geschäft. Jedoch gaben bis zu 81 Prozent der Teilnehmer an, dass der Einsatz solcher Mittel in der nächsten Zeit geplant ist. Das bedeutet, so Adobe, "dass innerhalb der nächsten 12 Monate effektivere Einkaufserlebnisse im mobilen Commerce geschaffen und angeboten werden“. (Eine Zusammenfassung des Berichts in englischer Sprache ist erhältlich unter: www.scene7.com/MCommerce2010.)
Mehr Kundenzufriedenheit im M-Commerce
Sheila Dahlgren, Senior Director of Product Marketing bei Adobe, gibt sich zuversichtlich: "Multi-Channel-Kunden kaufen tendenziell mehr, deshalb müssen Unternehmen die Kundenzufriedenheit erhöhen, indem sie beständige, hochwertige Inhalte auf allen Kanälen bieten – Mobile mit eingeschlossen –, um die zweistelligen Wachstumsraten der E-Commerce-Branche zu halten und noch zu erhöhen.“
Noch im März dieses Jahres hatte eine ebenfalls von Adobe veröffentlichte Studie längst nicht so positive Ergebnisse zu dem Thema erbracht. Vorgestellt hatte das Unternehmen damals die Ergebnisse der jährlichen, weltweiten Scene7-Umfrage (Titel: "Kundenzufriedenheit im neuen Jahrzehnt“). Sie analysiert laut Adobe Technologien, die Unternehmen zur Steigerung der Kundenzufriedenheit im Online-Geschäft als sehr effektiv einstufen. 2010 erwarten die Unternehmen demnach, dass Funktionen auf Basis von Rich Media und Social Media die besten Ergebnisse hinsichtlich Kundenzufriedenheit und Umsatz bringen. Adobe geht von verstärkten Investitionen in diese Bereiche aus, was auch der eigenen Produktpalette für das Online-Verkaufen zugute käme.
Heraus kam damals, dass zu den bislang am wenigsten genutzten Elementen beim Internet-Marketing und -Verkauf Mobil- und Personalisierungsfunktionen zählen. Nur zehn Prozent der befragten Unternehmen setzten bereits solche Funktionen auf ihren Websites ein. Laut Adobe wollen sie aber im nächsten Jahr gerade hier besonders viel investieren.