Airbus ist wegen der Corona-Krise in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich gab es im ersten Quartal einen Verlust von 481 Millionen Euro nach einem Gewinn von 40 Millionen im Vorjahreszeitraum. Das teilte der Luftfahrt- und Rüstungskonzern am Mittwoch in Toulouse mit.
"Wir befinden uns mitten in der schwersten Krise, die die Luftfahrtbranche jemals erlebt hat", sagte Airbus-Chef Guillaume Faury in einer Telefonkonferenz. Der Franzose hatte die Beschäftigten zuvor schriftlich auf harte Zeiten eingestimmt. In Frankreich seien rund 3 000 Mitarbeiter in Kurzarbeit, sagte Faury nun. Mit Blick auf Deutschland fügte er hinzu: "Einige tausend Menschen werden bald in Kurzarbeit sein." Einzelheiten und Standorte blieben dabei offen.
15 Prozent weniger Umsatz
Der Umsatz sank im ersten Vierteljahr wegen Unterbrechungen bei der Flugzeug-Auslieferung um 15 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro. Airbus lieferte 122 Verkehrsflugzeuge aus, 40 weniger als zuvor.
Der europäische Hersteller hatte bereits angekündigt, seine Flugzeugproduktion um rund ein Drittel zurückzufahren. Fluggesellschaften sind als große Kunden von der Corona-Krise schwer getroffen und teilweise auf staatliche Unterstützung angewiesen. Beim Gewinn schlugen außer der Pandemie auch Sonderabschreibungen zu Buche, beispielsweise für einen Kredit für das Internet-für-alle-Projekt Oneweb. OneWeb hatte Ende März in den USA Gläubigerschutz angemeldet.
Airbus hat sich bereits eine Kreditlinie über 15 Milliarden Euro gesichert, eine Anleihe über 2,5 Milliarden Euro ausgegeben und die Dividende gestrichen, um sich für die Krise zu rüsten. Bis Ende vergangenen Monats habe noch keine Airline wegen der Pandemie eine Bestellung storniert, erklärte Faury. Ob es im April Abbestellungen gab, blieb offen.
Die bisher beschlossenen Produktionskürzungen sollen zunächst für zwei bis drei Monate gelten. Weiteres werde Airbus voraussichtlich im Juni entscheiden, sagte Faury. An der Börse verlor die Aktie des Herstellers weiter an Boden. Mit einem Minus von rund 60 Prozent ist sie im Corona-Crash der bisher größte Verlierer unter den deutschen und europäischen Standardtiteln. (dpa/ad)