Klein und günstig: Mini-Tablets haben Aufwind – das gilt für alle Plattformen. Obwohl: Günstig trifft auf Apple-Tablets nicht wirklich zu. Während Sie Android-Modelle mit 7- oder 8-Zoll-Display schon ab rund 100 Euro bekommen, kostet das günstigste Apple-Tablet – das iPad Mini mindestens 270 Euro.
Jetzt geht auch Windows an den Start: Neue Tablets mit Windows 8.1. und 8-Zoll-Display wie das Dell Venue 8 Pro und Toshiba Encore WT8 bekommen Sie für 250 bis 300 Euro – ihr Preis liegt damit zwischen Android und Apple.
Die kleinen Windows-Tablets wollen die Konkurrenz vor allem im Arbeitseinsatz übertrumpfen. Dafür haben sie Office 2013 Home & Student vorinstalliert. Außerdem arbeiten sie mit der neuen Generation von Intels Atom-Prozessoren: Diese CPUs der Bay-Trail-Familie liefern selbst für die meisten Standard-Windows-Programme ausreichend Rechenleistung.
Bedienung und Rechentempo
Überhaupt liegen die drei Plattformen iOS, Android und Windows sehr nahe beieinander, wenn es um Bedienungskomfort geht. Zwar funktioniert die Fingerbedienung beim Apple iPad Mini Retina immer noch am reibungslosesten. Doch auch bei aktuellen Android-Tablets wie das Google Nexus 7 stören höchstens noch Mini-Ruckler. Selbst günstige Tablets der 100-Euro-Klasse machen bei einfachen Tablet-Aufgaben wie Surfen und Filmeschauen keine Zicken.
Die Windows-Tablet arbeiten so schnell wie iPads, solange Sie sich in der Kachel-Oberfläche bewegen. Die meisten Desktop-Programmen lassen sich dagegen nicht besonders bequem per Finger bedienen: Bei ihnen wie auch beim installierten Office 2013 hilft nur eine Tastatur weiter - was das Tablet teurer und unhandlicher macht.
Eine starke CPU hilft vor allem bei effektreichen Spielen weiter: Das iPad Mini Retina hat mit dem A7 die gleiche 64-Bit-CPU wie das große iPad Air. Im Amazon-Tablet sitzt der Quad-Core Snapdragon 800 - der derzeit leistungsfähigste Konkurrent. Diese beiden Tablets eignen sich daher am besten for effektreiche Spiele, die sie auch in hoher Auflösung ruckelfrei auf den Bildschirm bringen. Ebenfalls spieletauglich sind das Nexus 7 und das LG G Pad 8.3. Alle anderen Mini-Tablets eignen sich nur für grafisch weniger anspruchsvolle Spiele.
Ein Tablet mit einer schnellen CPU baut auch komplexe Webseiten schneller auf und vermittelt ein angehmeres Surf-Gefühl. Ein schnelles WLAN-Modul hilft dabei natürlich auch, ist aber vor allem entscheidend, wenn Sie auf das Tablet HD-Videos streamen wollen. Dafür uneingeschränkt zu empfehlen sind alle Modelle des iPad Mini, das Amazon Kindle Fire HDX sowie die Mini-Tablets mit Windows 8.
Bildschirme
Kleines Display, große Auflösung: Aktuelle Mini-Tablets protzen mit großen Pixelzahlen und folgen damit dem Google Nexus 7 . Das LG G Pad 8.3 beispielsweise zeigt ebenfalls 1920 x 1200 Bildpunkte - allerdings nicht auf 7, sondern 8,3 Zoll Diagonale. Noch höher aufgelöst ist das Display des Amazon Kindle Fire HDX 8.9 : Es bringt 2560 x 1600 Bildpunkte auf 8,9 Zoll unter. Mit seiner Punktdichte von 339 ppi schlägt es sogar dasneue iPad Mini mit Retina-Display.
Diese Super-HD-Mini-Tablets haben eines gemeinsam: Auf ihren Displays sehen Buchstaben gestochen scharf aus, das Lesen von Webseiten und E-Books ist deutlich angenehmer als auf einem niedriger aufgelösten Bildschirm. Natürlich wirken auch Filme und Fotos mit entsprechend hoher Auflösung auf diesen Displays attraktiver. Die kleinen Windows-Tablets kommen da nicht heran: Sie zeigen 1280 x 800 Bildpunkte und damit eine Punktdichte von 189 ppi.
Geringe Größe, geringes Gewicht
Mini-Tablets sind deutlich leichter als ein großes Tablet: Das neue Nexus 7 wiegt beispielsweise nur 288 Gramm. Damit ist es leichter als das iPad Mini Retina, das es auf 341 Gramm bringt - und dank des Metallgehäuses eleganter wirkt. Außerdem ist es etwas flacher. Damit lässt es sich noch besser verstauen als andere Mini-Tablets. Für ein 10-Zoll-Tablet brauchen Sie dagegen in jedem Fall eine zusätzliche Tasche oder müssen es im Rucksack unterbringen.
Das Amazon Kindle Fire HDX 8.9 ist trotz des größeren Bildschirms leichter und flacher als viele 7- oder 8-Zoll-Tablets: Es lässt sich daher trotz der größeren Displayfläche auch unterwegs nutzen. Die beiden Windows-Tablets gehören mit rund 400 Gramm zu den schwereren Minis.
Beim Samsung Galaxy Tab 3 8.0 und dem Asus Fonepad können Sie sich sogar das Smartphone sparen: Mit beiden Tablets können sie nämlich telefonieren. Da auch Smartphones riesiger werden, fallen Sie wahrscheinlich sogar gar nicht mehr auf, wenn Sie sich ein 7-Zoll-Tablet ans Ohr halten: Mit (Bluetooth-)Headset ist es trotzdem diskreter.
Wegen des geringen Gewichts eignen sich die Mini-Tablets besser zum Lesen von E-Books, aber auch zum Filme schauen oder Spielen, wenn Sie das Tablet dabei nicht abstellen können: Sie werden nicht so schnell zu schwer zum Halten – ideal, wenn Sie sich zum Beispiel in Bus und Bahn mit einer Hand festhalten müssen und mit der anderen das Tablet halten.
Einige Mini-Tablets haben Displays im 4:3-Displays - zum Beispiel das iPad Mini und das Acer Iconia A1: Sie sind ideal für die Zeitschriftenlektüre. Aber auch Webseiten nutzen dieses Seitenverhältnis besser aus als das 16:9- oder 16:10-Format.
Um das Tablet unterwegs möglichst lange verwenden zu können, muss es neben einem geringen Gewicht eine ausdauernde Akkulaufzeit bieten. Die beste Kombination aus Ausdauer und Leichtigkeit bekommen das Amazon Kindle Fire HDX und das Google Nexus 7 sowie das iPad Mini ohne Retina-Display hin. Die Windows-Tablets schlagen sich respektabel mit Laufzeiten von 6,5 bis acht Stunden. Günstige Android-Modelle bringen es dagegen nur auf vier bis fünf Stunden.
Die besten Mini-Tablets im Test: Fazit
Testsieger
Den Sieg im Vergleichstest holt sich das neue iPad Mini mit Retina-Display. Apple hat ihm nicht nur einen hochauflösenderen Bildschirm spendiert, sondern auch einen sehr schnellen Prozessor und ein flottes WLAN mit zwei Antennen. Allerdings ist das kleine Apple-Tablet verhältnismäßig teuer und kostet rund 145 Euro mehr als das zweitplazierte Nexus 7.
Preis-Leistungs-Sieger
Das Google-Tablet holt sich deswegen ganz überlegen die Preis-Leistungs-Krone. Zum Preis von rund 220 Euro ist es die ideale Ergänzung für unterwegs zu einem größeren 10-Zoll-Tablet, das dann als Couch-Gerät zum Einsatz kommen kann. Das Nexus 7 ist mit 16 oder 32 GB (269 Euro) erhältlich. Auch eine LTE-Version mit 32 GB gibt es für 349 Euro.
Preistipp
Soll Ihr Mini-Tablet unter 200 Euro kosten, empfiehlt sich das Asus Memopad HD 7: Mit den Top-Tablets kann es zwar nicht mithalten, fürs Surfen, Mails und gelegentliche Spiele reicht es aber vollkommen aus.
Weitere Empfelhungen
Das Amazon Kindle Fire HDX 8.9 ist mit 379 Euro etwas günstiger als das iPad Mini Retina - zwar nicht so schnell, bei Akkulaufzeit und Bildschirmqualität aber sogar etwas besser. Allerdings gibt es im Store von Amazon weniger Apps als bei Android oder iOS.
Das flexibelste Mini-Tablet ist das Samsung Galaxy Note 8.0: Es vereint flüssige Bedienung, ordentliche Akkulaufzeit und ein hervorragendes Display mit Zusatz-Funktionen wie Stifteingabe und Infrarot-Fernbedienung. Allerdings kostet es in Vollausstattung mit 3G rund 400 Euro und besitzt nur 16 GB Speicher.
Die beiden Windows-Tablets schlagen sich ebenfalls sehr gut: Sie sind schnell, haben einen guten Bildschirm und eine ordentliche Akkulaufzeit. Das Dell Venue 8 Pro ist daher unser Tipp, wenn Sie Ihr Windows-Universum um ein Mini-Tablet erweitern wollen. (PC-WELT)