Capgemini-Studie

Akzeptanz für autonomes Fahren steigt

20.05.2019 von Julia Lamml
Aktuell vertrauen nur wenige Verbraucher autonomen Fahrzeugen. Doch die Erwartungen für die nächsten fünf Jahre sind groß.
Die Zukunftshoffnung der Verbraucher: Freie Zeit und Entertainment während der Autofahrt.
Foto: metamorworks - shutterstock.com

Urbane Millenials und chinesische Verbraucher haben etwas gemeinsam: Beide Zielgruppen freuen sich im internationalen Vergleich am meisten auf das autonome Fahren. Global gesehen wird sich der Anteil der Verbraucher, die sich in selbstfahrenden Autos fortbewegen möchten, in den nächsten fünf Jahren von 25 auf 52 Prozent verdoppeln. So lauten die Ergebnisse der Studie "The autonomous car. A consumer perspective" des Capgemini Research Institutes. Befragt wurden 5.500 Verbraucher in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Schweden, den USA und China im Zeitraum von Dezember 2018 bis Januar 2019.

Aktuell würden in Deutschland allerdings nur 17 Prozent der Befragten in ein autonomes Fahrzeug einsteigen. Viele äußerten noch Bedenken, insbesondere wenn es um die Sicherheit des Fahrzeuges (73 Prozent) und die Sicherheit des Systems (72 Prozent) geht. Eine wesentliche Hürde ist für 71 Prozent die Sorge, dass autonome Fahrzeuge bei plötzlich auftretenden Zwischenfällen falsch reagieren könnten. "Automobilunternehmen müssen die Erwartungen und Ängste ihrer zukünftigen Kunden berücksichtigen, wenn sie autonome Fahrzeuge auf den Markt bringen", rät Rainer Mehl, Leiter des Automotive und Mobility-Geschäfts von Capgemini Invent.

Mehr als nur eigenständiges Fahren

Dennoch: 59 Prozent aller weltweit und 65 Prozent der in Deutschland befragten Verbraucher blicken mit Vorfreude auf das Thema. Sieglauben, dass autonome Fahrzeuge im täglichen Leben eine Rolle spielen werden, die über das eigentliche Fahren hinausgeht: Fast die Hälfte der Befragten wäre damit einverstanden, dass selbstfahrende Autos für sie Besorgungen machen. 54 Prozent würden darauf vertrauen, dass ein autonomes Fahrzeug Freunde und Familienmitglieder absetzt oder abholt, die selbst nicht fahren. Jeder Zweite erwartet zudem, mithilfe von selbstfahrenden Autos Zeit zu sparen, um anderen Aktivitäten nachzugehen.

Autonomes Fahren bei BMW
Versuchsfahrzeug
Die Flotte zur Sammlung der realen Fahrdaten umfasst aktuell rund 80 Fahrzeuge der BMW 7er Baureihe.
Versuchsfahrzeug
Bis Ende des Jahres 2019 wird die BMW-Flotte auf rund 140 Fahrzeuge anwachsen.
Versuchsfahrzeug
Die Versuchsfahrzeuge sind an der Westküste der USA, in Deutschland, Israel und in China unterwegs.
Versuchsfahrzeug
Die Technik nimmt den Platz im gesamten Kofferraum ein.
Versuchsfahrzeug
Mess-Equipment
Versuchsfahrzeug
Monitore im Fond.
Versuchsfahrzeug
Laserscanner an der Front.
Visualisierte Sensordaten
Surround-view-Kameras am Versuchsfahrzeug
Versuchsfahrzeug
Eckradar an der Front
Surround-view-Kameras am Versuchsfahrzeug
Radar, Laser-Scanner und Kamera bieten eine 3-fache Redundanz der Sensoren für mehr Sicherheit.
Surround-view-Kameras von Kooperationspartner Mobileye
Surround-view-Kameras von Kooperationspartner Mobileye
Sensoren
Radar
Radar
Lidar
Lidar
High Pad Automotive A1 - Sample
High Pad Automotive A1 - Sample
Mid Pad Automotive A - Sample
Mid Pad Automotive A - Sample
Versuchsfahrzeug
Entwickler im Fond
Alejandro Vukotich
Alejandro Vukotich ist Leiter des Bereiches Entwicklung Fahrerassistenz und Autonomes Fahren bei der BMW Group.

Bis 2029 sollen sogar 62 Prozent der befragten Verbraucher ein selbstfahrendes Auto einem traditionellen Fahrzeug vorziehen. Selbst in Deutschland liege der Anteil in zehn Jahren bei 61 Prozent, so die Marktforscher. In China seien es bis 2029 sogar 72 Prozent. Neben den chinesischen Verbrauchern sind Stadtbewohner und Millennials dem autonomen Fahren gegenüber besonders aufgeschlossen.

Empfehlungen für Autobauer

Die Studienautoren geben Automobilunternehmen vier konkrete Handlungsempfehlungen, die helfen sollen, den Weg in eine autonome Zukunft zu beschleunigen: